Covestro-Management verspielt Vertrauen
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Hannover/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Chemiekonzern Covestro hat seine Prognosen für das Jahr 2018 nach unten korrigiert. Danach wird jetzt ein Mengenwachstum im Kerngeschäft im unteren einstelligen Prozentbereich erwartet. Bisher ging man von einer Steigerung im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Beim EBITDA wird nun mit einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2017: 3,435 Mrd. Euro) gerechnet. Hier war bisher ein Anstieg in Aussicht gestellt worden. Als Gründe für die Korrektur des Ausblicks nannte der Vorstand zum einen, das die Wettbewerbsintensität stärker als erwartet zugenommen habe. Ferner habe der niedrigere Rheinwasserpegel für Produktionsausfälle und höhere Logistikkosten gesorgt. Darüber hinaus drückten Rückstellungen für das Effizienzprogramm „Perspective“.
Der Vorstand hatte bei der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal überraschend die Auflegung eines Effizienzprogramms angekündigt. Damit sollen spätestens im Jahr 2021 Kosteneinsparungen von ca. 350 Mio. Euro pro Jahr realisiert werden. Das Programm, für das mit Aufwendungen von insgesamt 150 Mio. Euro kalkuliert wurde, sieht unter anderem den Wegfall von 900 der weltweit rund 16.200 Stellen vor.
Covestro habe noch im Oktober bei der Veröffentlichung des Q3-Berichts die im Sommer angehobene Ergebnisprognose sowie die im Juli nicht veränderte Prognose für das Mengenwachstum im Kerngeschäft bestätigt, konstatierte NordLB-Analyst Thorsten Strauß in einer Studie von Mittwoch. Obwohl die Begründungen durchaus plausibel erschienen, stelle die jetzt veröffentlichte Gewinnwarnung eine ziemlich negative Überraschung dar. Entsprechend drastisch sei auch die Reaktion an der Börse ausgefallen, betont Strauß. Das Vertrauen der Anleger dürfte damit nachhaltig beschädigt sein.
Die Analysten der NordLB reduzieren das Kursziel für die Covestro-Aktie kräftig von 59,00 auf 48,00 Euro. Nach dem Kurssturz auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren würden wir aber jetzt auch nicht mehr verkaufen, erklärt Analyst Strauß. Die Empfehlung laute daher „Halten“.
Auch für Independent Research-Analyst Sven Diermeier stellt sich die Frage, warum die vom Unternehmen genannten Belastungsfaktoren nicht bereits Ende Oktober bei Vorlage der Q3-Zahlen erkennbar waren. Das Vertrauen in das Management sei beschädigt und damit das Sentiment für die Covestro-Aktie belastet, stellt auch Diermeier fest. Sein Votum für die Covestro-Aktie lautet nach wie vor „Halten“ mit einem neuen Kursziel: 53,00 (alt: 60,00) Euro.
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