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10:45 Uhr, 24.11.2014

Chinesische Notenbank zeigt mit überraschender Zinssenkung Handlungsbereitschaft

Zuletzt schwächere Wirtschaftsdaten dürften die Zentralbank in Peking zu der überraschenden Leitzinssenkung am Freitag genötigt haben. Die Anleger weltweit zeigten sich erfreut, Experten vermuten jedoch, dass der Schritt das Wachstum wahrscheinlich nicht ankurbeln wird.

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Peking (BoerseGo.de) - In China hat die People's Bank of China (PBoC) ihre Leitzinsen erstmals seit Sommer 2012 gesenkt und damit für ein Kursfeuerwerk an den Börsen weltweit gesorgt. Bereits am Freitagnachmittag zogen die Aktienkurse deutlich an. Insbesondere die Papiere der Rohstoffkonzerne legten zu, weil mit der Geldschwemme in China höhere Absätze für die Bau- und die Schwerindustrie erwartet werden.

Die Notenbank nahm am Freitag ihren Ausleihungssatz für einjährige Kreditaufnahmen überraschend um 40 Basispunkte auf 5,60 Prozent und den Einlagensatz von 3,00 Prozent auf jetzt 2,75 Prozent zurück. Die Schlüsselzinsen für die weiteren Laufzeiten wurden ebenfalls entsprechend angepasst. Zugleich erhöhte die Notenbank den zulässigen Höchstsatz, den Banken auf Einlagen ihrer Kunden zahlen, auf das 1,2-fache des Leitzinses. Bislang war lediglich ein Faktor von 1,1 erlaubt. Die neuen Schritte traten bereits am vergangenen Samstag in Kraft, wie es in einer Mitteilung der Notenbank hieß.

Die Zinssenkung folgte auf Wochen schwächerer Wirtschaftsdaten, wie der Abschwächung bei Geschäftsklima und Produktion in Kombination mit einer Aufwertung des chinesischen Renminbi. Mit ihrer jüngsten Zinsentscheidung wollen die Währungshüter offenbar die vor allem gegenüber kleinen und mittelständigen Unternehmen ins Stocken geratene Kreditvergabe der Banken anregen.

In diesem Jahr läuft die Wirtschaft Chinas Gefahr, das von der Regierung angepeilte Wachstumsziel von 7,5 Prozent zu verfehlen. Viele Bankvolkswirte gehen davon aus, dass sich das Wachstum weiter abschwächen wird. Sollte dies der Fall sein, ist mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik zu rechnen. Die jüngste Verbesserung der Komponente inländischer Neuaufträge des HSBC/Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe und das Anziehen mancher Indikatoren für den Immobilienmarkt deuten aber eine kurzfristige Stabilisierung an.

Am Montagmorgen hielt die Kauflaune in Asien an: Allein in der ersten Stunde des Handels in Schanghai gaben Ausländer gut 2 Milliarden Dollar für Aktien aus und schöpften somit rund ein Fünftel ihres Tageslimits aus. Die Aktien von Immobilienfirmen machten im Schnitt 4,1 Prozent bis Mittag in Hongkong gut. Der Hang Seng China Enterprises Index in Hongkong gewann 3,4 Prozent hinzu.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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