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12:07 Uhr, 10.07.2015

Experten blicken gebannt auf Chinas Aktienmarkt

Die chinesische Regierung hat mit dem Aussetzen des Handels fast der Hälfte der handelbaren Festland-Aktien die jüngsten Kursverluste aufzahlten versucht. Experten blicken jetzt darauf, ob dauerhaft Ruhe einkehren kann, wenn die Marktkräfte wieder zugelassen werden.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Auch wenn sich die Lage zuletzt etwas beruhigt hat, der Ausverkauf und die durchaus schon spürbare Panik an den chinesischen Festlandbörsen in den vergangenen Tagen und Wochen haben die Anlegergemeinde weltweit aufgerüttelt. Die chinesische Regierung hat mit dem Aussetzen des Handels fast der Hälfte der handelbaren Festland-Aktien die jüngsten Kursverluste aufzahlten versucht. Experten blicken jetzt darauf, ob dauerhaft Ruhe einkehren kann, wenn die Marktkräfte wieder zugelassen werden.

Die direkte Ansteckungsgefahr für die Realwirtschaft scheint jedenfalls begrenzt. Einerseits werden 80 Prozent der Anteile der Festlandchina-Aktien von Privatpersonen gehalten. Weitere Kursverluste würden damit sicherlich den Privatkonsum belasten und auch die Stimmung. Institutionelle Investoren hätten allerdings nach wie vor die Möglichkeit, in den Markt zu investieren. Hinzu kommt, dass selbst nach einem Kurssturz von knapp 27 Prozent seit dem Hoch im Juni im CSI 300-Index auf Jahressicht immer noch ein Plus von knapp 82 Prozent steht, seit Jahresanfang immer noch knapp 7,6 Prozent, wie der Wertpapierhändler CMC Markets heute konstatiert.

Allerdings muss die chinesische Führung nach der Achterbahnfahrt an den Börsen einen Vertrauens- resp. Imageschaden befürchten. Das Vertrauen in Chinas Fähigkeit, die Wirtschaft im Griff zu haben, gerät jetzt ins Wanken“, schreibt Investmenthaus Morgan Stanley im „Wall Street Journal. Wenn das Vertrauen zusammenbreche, könnten die globalen Auswirkungen schlimmer sein als die der griechischen Schuldenkrise. Eine Abwärtsspirale in China würde Griechenland zum „Nebenschauplatz" machen. Olivier Blanchard, Chefökonom des Weltwährungsfonds (IWF), beschreibt „größere Schwierigkeiten in Chinas Übergang zu einem neuen Wachstumsmodell, wie sie die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten zeigen“, als neues Risiko für die Weltwirtschaft.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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