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11:24 Uhr, 28.07.2015

Chinas Regierung will die Börsen weiter stabilisieren - Handel bleibt nervös

Die Regierung in Peking dementierte am Montag Berichte, wonach sie die Rettungsversuche für die Festlandbörsen bereits aufgegeben hätte. Die Behörden werden „die Bemühungen zur Stabilisierung der Märkte fortsetzen“, sagte Zhang Xiaojun, Sprecher der Börsenaufsicht CSRC.

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Peking/Shanghai (Godmode-Trader.de) - Am gestrigen Montag legte die wichtigste chinesische Festland-Börse, der Shanghai Composite, einen Fehlstart in die neue Woche hin. Die Börse in Shanghai hatte mit einem Minus von annähernd 8,5 Prozent den größten Tagesverlust seit Februar 2007 eingefahren. Die Fragestellung nach der weiteren Gangart Pekings, sowie der unerwartet schwache China Flash PMI von vergangenem Freitag, versetzten die Marktteilnehmer in Unruhe. Bei der Schnellschätzung des erstmals von Markit mit dem Medienkonzern Caixin (zuvor gemeinsam mit HSBC) erhobenen Einkaufsmanagerindex offenbarte sich, dass die Abkühlung der Dynamik in der Industrie sowohl auf die Auftragslage als auch auf umfangreiche Überkapazitäten zurückzuführen ist. Dem entgegen stehen allerdings solide Juni-Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen bzw. Exporten und das nach offiziellen Zahlen robuste Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Auch die Sorgen, dass die jüngsten Hilfen der Regierung zur Stabilisierung der Märkte bereits wieder verpufft sein könnten, hatten am Vortrag zu der Panik an den chinesischen Börsen beigetragen.

Die Regierung in Peking dementierte am Montag sogleich Berichte, wonach sie die Rettungsversuche bereits aufgegeben hätte. Die Behörden werden „die Bemühungen zur Stabilisierung der Märkte fortsetzen“, sagte Zhang Xiaojun, Sprecher der Börsenaufsicht CSRC.

Mit jeden Kurskapriolen werden die Sorgen der Investoren um China, die Wirtschaft und die Börse größer Experten glauben zwar, dass eine Finanzkrise in China weiterhin unwahrscheinlich ist. Ein anhaltendes Börsenbeben könnte sich aber auf das Wachstum negativ auswirken. Wenn es der Regierung nicht gelinge, das Vertrauen in die Märkte wieder herzustellen, werde China sein Wachstumsziel von 7 Prozent bis Ende des Jahres kaum erreichen, heißt es in einer Analyse der australischen ANZ Bank.

Die chinesische Zentralbank hat derweil Spekulationen über eine angeblich straffere Geldpolitik als unbegründet zurückgewiesen. Zuletzt hatten Sorgen über eine höhere Inflation und einen starken Anstieg der Schweinefleischpreise um mehr als 20 Prozent seit März zu den Gerüchten um ein Anziehen der Zinsen geführt. Die chinesische Notenbank PBoC betonte am Dienstag, es bleibe es bei der bisherigen umsichtigen Geldpolitik. Man wolle weiterhin die Kreditvergabe ankurbeln, Finanzierungskosten senken, den Yuan stabil halten sowie die Erwartungen für den Finanzmarkt stabilisieren und die Realwirtschaft weiter stützen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua aus einer Mitteilung der PBoC. Die meisten Analysten gehen vielmehr davon aus, dass die Zentralbank die Leitzinsen oder Mindestanforderungen für die Kapitalreserven der Banken weiter reduzieren wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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