Chinas Karikatur auf G7-Gipfel: niederträchtig und ein Fünkchen Wahrheit?
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Peking (Godmode-Trader.de) - Ein Bild mit vielen Anspielungen und auch immanenter Niedertracht. Das Staatsorgan der Kommunistischen Partei Chinas, die „Global Times“, hat eine Karikatur zum jüngsten G7-Gipfel angefertigt und sich nicht davor gescheut, Beleidigungen und Obszönitäten abzusondern.
Das Bild ist eine Imitation auf das "Letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci. Um den Tisch sitzen aber keine Menschen, sondern Tiere, die für die jeweiligen Nationen stehen sollen. Stellvertretende für die USA ist in der Mitte (den Sitz hat im Original Jesus inne) ein Adler zu sehen. Unter dem Tisch liegt ein Eisenhaken, auf dem Tisch zwei blutbefleckte Baumwollknäuel. Damit will die Global Times andeuten, dass Amerikas Kapitalismus auf Rassenunterdrückung basiert. Vor dem Adler ist ein Drucker postiert. Hier wird auf der einen Seite Toilettenpapier eingeführt, auf der anderen kommen Dollar-Noten heraus. Eine Allegorie auf die Krisenpolitik der US-Notenbank Fed.
Besonders perfide ist die Darstellung Indiens, das Land zählt eigentlich nicht zu den G7. Der Subkontinent wird als Elefant abgewürdigt, im Hintergrund sind Sauerstoffflaschen zu sehen, zudem eine Reisschale mit der Aufschrift "help me“. Indien und dessen hilfloser Umgang mit der Corona-Pandemie wird damit verspottet. Indien leidet besonders heftig unter dem Virus, der von China in die Welt getragen wurde - das ist schon unterste Schublade.
Ganz links ist ein Adler abgebildet im blauen Hosenanzug, eine Anspielung auf Angela Merkel. Deutschland wirke abwesend und mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, urteilte dazu die „Global Times“.
Betitelt ist das Werk mit „Through this we can still rule the world“ - „so können wir immer noch die Welt beherrschen“. Peking bezichtigt den Westen insofern der Rücksichtslosigkeit und Überheblichkeit. Attribute, die andererseits auch China zugeschrieben werden könnten, schaut man auf Hongkong, Taiwan oder den Umgang mit Tibet und den Uiguren. Die Karikatur trägt jedenfalls nicht dazu bei, die Entfremdung des Westens und des Fernostens aufzuhalten oder einzudämmen. Im Gegenteil: sie dürfte vielerorts für Kopfschütteln sorgen, vielleicht auch dem ein oder anderen die Augen öffnen.
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