China: Virus treibt Inflation auf höchsten Stand seit acht Jahren
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Peking (Godmode-Trader.de) - In China sind - Stand Montag - inzwischen offiziell 908 Menschen an der neuartigen Lungenkrankheit verstorben (+97 seit Sonntagmorgen). Hinzu kommen zwei weitere Verstorbene in Hongkong und den Philippinen. Die Zahl der in Festlandchina registrierten Krankheitsfälle liegt nun bei mehr 40.000, wie die chinesische Regierung in einer neuen Zwischenbilanz mitteilte.
Die Corona-Epidemie stellt Sars aus den Jahren 2002/2003 - was die Krankheits- und Todesfälle anbelangt - längst in den Schatten. Auch an anderer Front hat der Virus seine Auswirkungen: Die Lebensmittelpreise in China steigen in eklatantem Ausmaß. Die Verbraucherpreise kletterten im Januar nach Angaben des Statistikamts in Peking in der Jahresrate um 5,4 Prozent (nach 4,5 % im Dezember). Das war der stärkste Anstieg seit Ende 2011. Auch der Monatswert legte im schnellsten Tempo seit fast vier Jahren zu.
Die Inflation war bereits vor Ausbruch der Epidemie hoch, was vor allem am starken Anstieg der Preise für Schweinefleisch liegt. Grund dafür ist die starke Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in der Volksrepublik. Die Lebensmittelpreise zogen im Januar dennoch nochmals um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat an.
Ein Großteil dieses Anstiegs spiegelt die übliche Volatilität um das chinesische Neujahrsfest wider. Aber selbst bereinigt um diesen Umstand stiegen die Lebensmittelpreise saisonbereinigt auf Monatssicht um 1,4 Prozent und damit stärker als üblich. Es hat den Anschein, dass die gestörten Lieferketten und die Vorratsankäufe aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus dazu beigetragen haben, dass die Lebensmittelpreise in der Woche nach dem chinesischen Neujahrsfest, in der sie üblicherweise zurückgehen, weiterhin hoch blieben.
Im Gegensatz dazu scheint der Ausbruch des Coronavirus im vergangenen Monat kaum Auswirkungen auf die Erzeugerpreise gehabt zu haben, die dank günstiger Basiseffekte von minus 0,5 Prozent im Dezember auf 0,0 Prozent stiegen. Es könnte jedoch noch zu früh sein, einen Effekt zu sehen, da mögliche Auswirkungen des Nachfragerückgangs auf die Herstellerpreise noch nicht erkennbar sind. Die Fabriken hatten in der letzten Woche des Monats wegen des chinesischen Neujahrsfestes geschlossen. Die jüngsten Abschläge bei Rohstoffpreisen signalisieren bereits, dass die Preise der Fabriken in diesem Monat unter Druck geraten werden.
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