Analyse
11:26 Uhr, 05.08.2015

China: Shorten verboten

Der neueste Clou aus der Trickkiste der chinesischen Behörden ist ein Frontalangriff auf das Leerverkaufen von Aktien. Das ist ab sofort nicht mehr möglich, und wenn, dann nur unter sehr hohen Risiken.

Erwähnte Instrumente

  • Hang Seng
    ISIN: HK0000004322Kopiert
    Kursstand: 24.540,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Hang Seng - WKN: 145733 - ISIN: HK0000004322 - Kurs: 24.540,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation)

Wer an Chinas Börsen in Zukunft auf sinkende Aktienkurse setzen möchte, braucht einen langen Atem. Denn geht der Trade schief, kann man ihn erst am kommenden Tag glattstellen. Dem untertägigen Leerverkaufen von Aktien wurde jetzt ein Riegel vorgeschoben.

Jetzt mögen Sie sich denken: Das ist so schlimm ja nicht. Ich kann meine Positionsgröße verringern. Wer aber die komplette Positionsgröße aller aktiver Marktteilnehmer zu jeder Zeit tragen muss ist der Broker. Daher haben die großen Broker in China jetzt einhellig entschieden, das Leerverkaufen von Aktien gänzlich aus ihrem Services-Repertoire zu streichen. Bedeutet: Das Leerverkaufen geht eigentlich gar nicht mehr.

Jetzt möchte China ja in den exklusiven Club der Besitzer einer als Reservewährung anerkannten Währung aufsteigen. Der Internationale Währungsfonds setzt China unter Druck, die Liberalisierung seines Kapitalmarktes voranzutreiben. Sollte China nicht schnell handeln, dann wäre eine Aufnahme des Yuan in die Liste der weltweiten Reservewährungen nicht möglich, ließ der Fonds verlautbaren. Die Prüfung wird schon im September sein. Also haben die Chinesen noch einen Monat Zeit. Liberalisieren sie den Aktienmarkt zu schnell, wird er wahrscheinlich noch weiter sinken. Ein Dilemma. Die nächste Prüfung ist erst im Jahr 2020.

Chinas Behörden sagten bereits zu, ausländischen Investoren schnelleren Zugang zu den heimischen Aktienmärkten zu geben, was man denen aber nicht mehr so recht abnimmt, vor einem Monat erst hat man etwa ausländischen Zentralbanken, Staatsfonds und anderen großen Finanzinstituten Obergrenzen für den Aktienkauf vorgeschrieben.

Der Chart des Shanghai Composite Index, oder dem, was noch davon übrig ist, sieht unterdessen nicht so schlecht aus. Der Index bildet ein Morning-Star-Muster auf der 200-Tage-Linie aus, ein Kerzenmuster, das die Unterstützung bestätigt.

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11 Kommentare

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  • TomCat
    TomCat

    China? ...aus Prinzip nicht!

    14:01 Uhr, 06.08.2015
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    Wahnsinn :))))

    20:37 Uhr, 05.08.2015
  • 2 Antworten anzeigen
  • Marco Soda
    Marco Soda

    wieso ?? sind och schöne Kerzen zum kaufen

    11:40 Uhr, 05.08.2015
    1 Antwort anzeigen
  • moneymaker22
    moneymaker22

    da fällt mir nur eines ein Finger weg ! von solchen Märkten

    11:36 Uhr, 05.08.2015

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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