China sagt steigenden Rohstoffpreisen den Kampf an
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Peking (Godmode-Trader.de) - Der Rohstoffboom, er scheint kein Ende zu finden. Viele Analysten sprechen schon von einem „Superzyklus“, der erst am Anfang stehen soll. Der Regierung Chinas reicht es jetzt. Peking befürchtet, dass die steigenden Preise auf der Unternehmensseite früher oder später auch auf die Verbraucherpreise durchschlagen. Vor allem die Spekulanten am Rohstoffmarkt sind China ein Dorn im Auge. Nach Berechnungen des Hamburger Forschungsinstitutes HWWI waren die Preise für Industrierohstoffe allein von April bis Mai um durchschnittlich rund 14 Prozent gestiegen.
Peking verstärkt seine Kampagne zur Zügelung der Rohstoffpreise und zur Reduzierung von Spekulationen, um den Post-Corona-Aufschwung nicht zu gefährden. Die National Food and Strategic Reserves Administration werde bald staatliche Kupfer-, Zink und Aluminium-Bestände an Metallproduzenten verkaufen, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, wurden staatliche chinesische Unternehmen zudem von der State-owned Assets Supervision and Administration Commission (Sasac) angewiesen, ihr Engagement auf den Rohstoffmärkten in Übersee zu begrenzen. Die Unternehmen wurden aufgefordert, ihre Futures-Positionen zu melden, damit Sasac sie überprüfen könne.
China veröffentlichte keine Informationen über die Mengen, die in den staatlichen Reserven schlummern. Bekannt ist aber, dass die Regierung im Stillen Rohstoffe vorhält, um sich vor künftigen Preisspitzen zu schützen. Das Material kann in Notfällen freigegeben werden, wie z.B. zuletzt, als Schweinefleisch verkauft wurde, um Inflationsängste aufgrund einer Knappheit des Grundnahrungsmittels abzukühlen.
Die Metallpreise in London und Shanghai standen nach der Ankündigung aus Peking unter Druck, auch Aktien von Metallunternehmen in China und Hongkong gaben nach, während der australische Subindex für Metalle und Bergbau den größten Verlust seit fast einem Monat verzeichnete. „Wir haben das seit Jahren nicht mehr gesehen, dass China staatliche Reserven freigibt“, sagte Jia Zheng, ein Rohstoffhändler bei Shanghai Dongwu Jiuying Investment Management Co der Nachrichtenagentur Bloomberg. Dies werde das kurzfristige Angebot erhöhen und sende insofern ein bärisches Signal an die Märkte.
Die Überprüfung der ausländischen Rohstoffpositionen ziele indes darauf ab, „exzessive Spekulationen einzudämmen, da die Preise bereits jetzt überhitzt sind und Risiken für staatliche Unternehmen mit sich bringen könnten“, so Jia weiter.
Laut Analysten von Goldman Sachs sind die Bemühungen Pekings zur Kontrolle der Rohstoffpreise aller Wahrscheinlichkeit nach ohnehin vergeblich. China sei nicht mehr der Käufer, der die Preise diktiere. Mögliche Preisnachlässe stellten eine klare Kaufgelegenheit für die Märkte dar.
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