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12:49 Uhr, 10.09.2019

China-Inflationsdaten verunsichern

In China hat die Preisentwicklung im August keine großen Überraschungen geliefert. Allerdings besorgt der Rückgang der Erzeugerpreise. Wenn die Nachfrage die chinesischen Unternehmen dazu nötigt, die Preise so stark zu senken, deutet das auf eine wirtschaftliche Schwächephase mit Folgen für die Weltwirtschaft hin-

Peking (Godmode-Trader.de) - Die aktuellen Preisdaten aus China schüren die Furcht vor einer weiteren Abkühlung der Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Der Handelsstreit und die schwächere Weltkonjunktur haben die chinesische Industrie zu den stärksten Preissenkungen seit drei Jahren gezwungen. Die Erzeugerpreise sanken im August um 0,8 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt in Peking mitteilte.

Wie üblich waren die Rohstoffpreise - insbesondere für Energie und Metalle - ausschlaggebend für en Rückgang. Allerdings haben sich die Preisnachlässe bei den Industriegütern im vergangenen Monat ebenfalls verstärkt. Wenn die Nachfrage aus dem In- und Ausland die chinesischen Unternehmen dazu nötigt, die Preise so stark zu senken, deutet das auf eine wirtschaftliche Schwächephase mit Folgen für die Weltwirtschaft hin, heißt es am Markt.

Die Verbraucherpreisinflation blieb im vergangenen Monat bei 2,8 Prozent im Jahresvergleich stabil (der Bloomberg-Konsens lag bei 2,7 %). Die Nahrungsmittelpreise stiegen aufgrund von Störungen des Schweinefleischangebots infolge der Afrikanischen Schweinepest weiter an. Die Inflation im Nicht-Lebensmittelbereich wurde jedoch durch sinkende Energiepreise gedrückt. Auch die Kerninflation (die Nahrungsmittel- als auch Energiepreise ausklammert) sank von 1,6 auf ein Dreijahrestief von 1,5 Prozent.

Mit Blick auf die Zukunft dürfte sich die Verbraucherpreisinflation in den kommenden Monaten beschleunigen, da die Schweinebestände weiter sinken und die Auswirkungen des niedrigeren Ölpreises nachlassen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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