Fundamentale Nachricht
13:55 Uhr, 22.01.2019

China: Erlahmt der rote Drache?

Die staatliche chinesische Planungsbehörde NDRC sieht das Risiko einer weiteren Abschwächung. Chinas Wirtschaftswachstum ist bereits 2018 auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahrzehnten gefallen.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Führung erwartet eine Beeinträchtigung der Beschäftigungslage infolge der Konjunkturabkühlung. Der Arbeitsmarkt sei zwar stabil, stehe aber vor neuen Änderungen, zitierte Reuters eine Sprecherin der staatlichen Planungsbehörde NDRC. Grund zur Sorge sei die Abschwächung des Wirtschaftswachstums. Der Druck auf die Arbeitsplätze werde weitergegeben, hieß es.

Im Dezember stieg die Arbeitslosenquote offiziellen Daten zufolge um 0,1 auf 4,9 Prozent. Die Führung ist besorgt über den Arbeitsmarkt, auf dem die Löhne schon langsamer steigen. Unternehmen zögern auch bei Neueinstellungen. Auch wurden viele Arbeiter früher als sonst in den Jahresurlaub um das chinesische Neujahrsfest Anfang Februar geschickt.

Chinas Wirtschaftswachstum ist 2018 auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahrzehnten gefallen. Vor dem Hintergrund des Handelskrieges mit den USA und lokaler Probleme legte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im vergangenen Jahr nur noch um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie das Statistikamt am Montag in Peking mitteilte.

Für 2019 wird auch von internationalen Experten eine weitere Abschwächung erwartet. Die Weltbank rechnet damit, dass das Wachstum unter 6,5 Prozent fallen wird. „Der Handelskrieg macht sich derzeit vor allem in einer wachsenden Unsicherheit bemerkbar", sagte Max Zenglein, Leiter des Programms Wirtschaft beim China-Institut Merics. Schwächelnde Exporte und Zurückhaltung bei Investitionen wirkten sich bereits auf das Wachstum aus: „Richtig ernst dürfte es aber erst werden, wenn es bis März keine Lösung gibt und es zu weiteren Zollerhöhungen kommt.“ Die USA haben China eine Frist bis 1. März gesetzt und drohen bei mangelndem Entgegenkommen mit neuen Strafzöllen auf Importe aus China.

Im internationalen Vergleich klingt ein Wachstum von 6,6 Prozent als recht viel. Experten verweisen aber darauf, dass China als Schwellenland großen Nachholbedarf habe, den Schwung erhalten und Arbeitsplätze schaffen müsse. Langsames Wachstum in China drücke auch die Weltkonjunktur.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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