Ceconomy: Gute Kaufgelegenheit nach Kursrutsch

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das Analysehaus Independent Research hat das Kursziel für Ceconomy anlässlich der drohenden Kapitalerhöhung von 9 auf 8 Euro gesenkt, die Einstufung „Halten“ aber bestätigt.

Die Media-Markt und Saturn-Muttergesellschaft Ceconomy stellte am 19. Juni eine Kapitalerhöhung von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals in Aussicht. Diese soll aus bereits bestehendem genehmigten Kapital und unter Ausschluss der Bezugsrechte der Bestandsaktionäre durchgeführt werden.

Die Erlöse, die sich auf rund 240 Mio. Euro (Schlusskurs vom 19.06.) belaufen könnten, plant der Einzelhändler für die Finanzierung von strategischen Maßnahmen, auch im Rahmen der laufenden Neuausrichtung des Russland-Geschäfts, zu verwenden. Darüber hinaus hat sich die MediaSaturn-Holding nun mit der russischen Safmar-Gruppe über den Erwerb eines Minderheitenanteils von 15 Prozent an der führenden Elektronik-Fachmarktkette in Russland M.video geeinigt. Der vorläufige Kaufpreis beträgt rund 258 Mio. Euro. Die Übernahme wird das Nettoergebnis mit 250 Mio. Euro belasten.

Die Ceconomy-Aktie reagierte mit einem deutlichen Kursrückgang auf die Bekanntgabe und fiel damit auf den tiefsten Stand seit der Abspaltung der Groß- und Einzelhandelsaktivitäten. Zwar sehe sie den Verkauf der defizitären Russland-Aktivitäten nach wie vor positiv, jedoch stelle die strategische Neuordnung mit der nun zusätzlichen Kapitalerhöhung insgesamt eine hohe Belastung für die Aktionäre dar, urteilte Analystin Laura Cherdron in ihrer Studie von Mittwoch. Es müsse dem Konzern daher nach Abschluss der Transaktion absehbar gelingen, erkennbare Verbesserungen zu erzielen. Spielraum für weitere operative bzw. bilanzielle Belastungen sei auf kurze Sicht ihres Erachtens nur noch sehr bedingt vorhanden, so Cherdron.

Die Baader Bank sieht nach dem Kurseinbruch am Dienstag nun eine glänzende Kaufgelegenheit für die Aktie. Die Analysten beließen ihre Anlageeinstufung auf "Buy" mit einem Kursziel von 13 Euro. Verwässerungseffekte durch eine mögliche Kapitalerhöhung seien inzwischen mehr als eingepreist, hieß es in der Studie.