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09:30 Uhr, 28.08.2018

Cannabis-Aktien: Anleger im Kaufrausch - Worauf man jetzt achten muss!

Die Börse muss man einfach lieben. Immer wieder gibt es Gelegenheiten, die einen über Nacht zum Millionär machen können. Eine solche Gelegenheit gibt es gerade wieder.

Erwähnte Instrumente

Der Goldrausch ist immer noch nicht vorbei. Aktien, die nur irgendwie in Verbindung mit Marihuana, werden gekauft. So manche Aktie hat sich innerhalb von nur einem Monat mehr als verdoppelt (Tilray). Nicht alle Aktien sind so gut gelaufen. Die Mehrzahl notiert allerdings auf Monatssicht deutlich im Plus. Ein paar wenige Nachzügler gibt es. Doch es scheint derzeit so, als würde die Flut auch diese Boote noch heben.

Tilray Inc.
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Ausgelöst wurde der neue Kaufwahn durch den Milliardeneinstieg eines großen internationalen Unternehmens bei Canopy. Für 4 Mrd. wurde in etwa die Hälfte des Unternehmens übernommen. Diese 4 Mrd. wurden für einen Jahresumsatz von 100 Mio. und einem Jahresverlust von über 150 Mio. bezahlt.

Canopy Growth Corp.
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Dass die meisten Unternehmen der Branche wenig Umsatz schreiben und nichts verdienen, interessiert niemanden. Es zählt das Potential. Der Umsatz der Branche soll allein in den USA bis Anfang der 20er Jahre auf knapp 25 Mrd. Dollar steigen (Grafik 1).

Ob es soweit kommt, muss man sehen. Cannabis wird immer billiger (Grafik 2). Die Margen leiden schon jetzt und immer mehr Konkurrenz drängt auf den Markt. Allein die an der Börse notierten Unternehmen sind inzwischen mehr als 30 Mrd. Dollar wert. Demgegenüber steht ein Umsatz von 25 Mrd. in 2021. Das ist viel Fantasie.

Nun hat aber ein großes, seriöses Unternehmen so viel Geld in Canopy investiert. Wie kann ein solcher Investor bloß falsch liegen, fragen sich viele Anleger. Wenn die Potential sehen, wieso nicht auch ich als Kleinanleger?

Die Frage ist absolut berechtigt. Global geht der Trend Richtung Legalisierung. Es ist allerdings etwas, für das Anleger einen sehr langen Atem brauchen. Bis sich dieser globale Trend wirklich auszahlt, vergehen möglicherweise nicht nur 5 Jahre, sondern 20 oder 30 Jahre. Ein Investor wie Constellation Brands (Corona Bier) wettet darauf, denn die aktuelle Marktlage rechtfertigt das Investment nicht.


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Kurzfristig sind Cannabis Aktien für Spekulation gut. Fundamental sind die Unternehmen so dermaßen überbewertet (selbst mit sehr viel Wachstumsfantasie), dass mir die Worte fehlen. Wer darauf wartet, dass diese Unternehmen realen Wert generieren, muss möglicherweise Jahrzehnte mitbringen. Mein Urteil bleibt wie seit Jahresbeginn: als Spekulation auf Sicht von Tagen oder Wochen interessant, als Investment brandgefährlich. Viele der jetzigen Kursraketen werden vermutlich in wenigen Jahren bankrott sein oder als Pennystocks dahinsiechen.

Persönlich beteilige ich mich jedenfalls nicht an dieser Spekulation. So schnell wie sich die Kurse wieder halbieren können, kann man gar nicht schauen. Ich verzichte also ganz bewusst auf die vage Chance gigantischer Gewinne.

Cronos Group Inc.
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3 Kommentare

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  • Elchness
    Elchness

    Was man noch erwähnen sollte: bisher konnte man viele dieser Aktien in DE, bspw. Stuttgart oder Berlin handeln.

    Letzte Woche habe ich einen Brief meiner Depotbank bekommen, dass dies bald nicht mehr möglich sei, weil irgendeine Aufsichtsbehörde das nicht gerne sieht. Meine Bestände werden deshalb zu einem Börsenplatz in Übersee verlegt. Erstmal nicht weiter tragisch, allerdings werden dort voraussichtlich höhere Gebühren für mich anfallen. Und da man solche spekulativen Werte natürlich mit geringeren Beträgen handelt, können höhere Gebühren das dann komplett unattraktiv machen.

    10:57 Uhr, 28.08.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Ridicule
    Ridicule

    Guter Artikel mit gerechtfertigten Warnungen, wobei aber auch die Chancen nicht verschwiegen werden ↗↗↗ ... mit hoher Wahrscheinlichkeit werden diese Aktien genauso verlaufen, wie alle vermeintlich neuen Anlageinstrumente ... es werden sich erst wieder viele Anleger die Finger verbrennen, bevor aus solchen Werte nachhaltigere Investments werden können. Zumal viele Unternehmen auch "nur" auf den Zug aufspringen, ohne diesen Markt auch nur annähernd zu verstehen. Beobachten und auf das "Blut" warten.

    09:40 Uhr, 28.08.2018

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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