Bundesbank würde EZB-Stimuli mittragen
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Die Deutsche Bundesbank hat ihren Widerstand gegen eine weitere Lockerung der Geldpolitik offenbar aufgegeben. Die deutsche Zentralbank sei bereit, im Juni neue geldpolitische Stimuli der EZB mitzutragen, berichtet Dow Jones Newswires unter Berufung auf einen Insider. Demnach würde die Bundesbank eine Senkung des Leitzinses, einen negativen Einlagensatz, eine Verlängerung der unbegrenzten Kredite an Geschäftsbanken bis 2016, neue langfristige Refinanzierungsoperationen (LTRO) und den Kauf relativ kleiner Mengen an forderungsbesicherten Wertpapiere (ABS) mittragen. Entscheidend seien aber die Stabsprojektionen der EZB zur Inflation bis 2016, die für Anfang Juni erwartet werden.
So ein klares Signal, dass auch sie im Kampf gegen die niedrige Inflation bereit ist, dass geldpolitische Arsenal der EZB weitgehend auszuschöpfen, hat die Bundesbank bisher nicht gegeben. Bisher nahm die Bundesbank eher eine konservative Opposition gegen die Notmaßnahmen der EZB ein.
Die Unterstützung der Bundesbank hat nach Angaben des Insiders aber auch Grenzen. Ein Quantitative Easing, also groß angelegt Käufe öffentlicher oder privater Anleihen, will die Bundesbank auch weiterhin nicht mittragen. Angesichts der bereits relativ niedrigen Renditen europäischer Staats- und Unternehmensanleihen dürfte so ein Programm wenig nützen und stattdessen neue Risiken für die Finanzstabilität aufwerfen, heißt es.
EZB-Präsident Mario Draghi hatte am vergangenen Donnerstag Hinweise auf eine weitere geldpolitische Lockerung gegeben. Der EZB-Rat würde sich wohlfühlen, auf der Juni-Sitzung tätig zu werden, so der Notenbanker. Ausschlaggebend für die Entscheidung dürften die Inflationsschätzungen der EZB bis 2016 sein, die am 5. Juni veröffentlicht werden. Die EZB erwartet derzeit eine Inflation von 1,0 Prozent in diesem Jahr, 1,3 Prozent im kommenden Jahr und 1,5 Prozent im Jahr 2016. Sollten die Prognosen gesenkt werden, gelten neue Stimuli als sehr wahrscheinlich. In welchem Umfang Maßnahmen ergriffen werden, hängt vor allem davon ab, wie stark die neuen Inflationsprognosen von den aktuellen Schätzungen abweichen.
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Noch mehr Geld aus der Notenpresse kann nur zu Spekulationsblasen führen. Die US-Aktien haben schon jetzt ein Shiller-KGV das dem der Jahre 1929 und 2000 nahe kommt. Ich finde es verantwortungslos von der Notenbank die Anleger so ins Verderben zu treiben.