Fundamentale Nachricht
11:29 Uhr, 22.07.2015

BRICS-Staaten feilen an Alternative zu IWF und Weltbank

Mit einer eigenen Entwicklungsbank haben sich die Schwellenländer eine Alternative zu westlich dominierten Instituten wie dem IWF geschaffen. Die Bank solle aber lediglich eine Ergänzung des internationalen Finanzsystems darstellen, hieß es beschwichtigend. Vor allem China trieb das Projekt voran.

Shanghai (Godmode-Trader.de) - Die fünf größten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika haben am Dienstag in Shanghai den Weg für eine eigene Entwicklungsbank freigemacht. Das neue Finanzinstitut New Development Bank (NDB) hat als Ziel, eine größere Unabhängigkeit von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und von der Weltbank zu erreichen. Chinesische Medien zitierten den indischen Institutschef K. V. Kamath bei der Eröffnungsfeier mit den Worten, man wolle das bisherige internationale Finanzsystem nicht herausfordern, sondern ergänzen. Das Geldinstitut arbeite nun "an der Anbahnung von Operationen“. Dazu zählten auch Entwicklungsprojekte. Die eigentlichen Aktivitäten sollen demnach Ende dieses Jahres oder Anfang 2016 beginnen.

Größter Geldgeber ist mit einem Anteil von fast 40 Prozent ist China. Ihr Kapital beläuft sich Schätzungen zufolge auf hundert Milliarden Dollar. Die BRICS-Staaten wollen außerdem 100 Milliarden Dollar als Devisenreserve aufbauen, um sich von kurzfristigen Entwicklungen auf den Finanzmärkten unabhängiger zu machen.

Ebenso bringt China die Gründung der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) voran, deren Hauptsitz in Peking entstehen soll; sie soll mit der NDB zusammenarbeiten. Die AIIB hat insgesamt 50 Gründungsländer, die USA und Japan lehnten eine Beteiligung ab. Dagegen haben sich viele europäische Länder wie Deutschland und England der AIIB angeschlossen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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