Fundamentale Nachricht
11:54 Uhr, 02.07.2014

BRIC-Staaten: Geschäftsklimaindizes verbessern sich nur in Asien

Asiens Schwellenländer strotzen wieder vor Optimismus. Bei den BRIC-Staaten außerhalb dieses Kontinents sieht es dagegen nicht so rosig aus, wie aktuelle PMI-Indizes signalisieren.

London (BoerseGo.de) - Die Stimmung im Verarbeitenden Sektor Asiens war im Juni auf Erholungskurs. So stiegen in den wichtigsten Volkswirtschaften die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe, wie der Datendienstleister Markit diese Woche mitteilte. Eine auffällige Ausnahme war Südkorea, wo der PMI-Wert weiter in den kontrastiven Bereich fiel und bei 48,4 Punkten landete.

Auch die Einkaufsmanagerindizes Russlands (49,1 Punkte) und Südafrikas (46,6 Punkte) verharren im schrumpfenden Bereich, zeigten aber leichte Anstiege. In der Türkei (48,8 Punkte) verschlechterte sich der Indikator für die Industrie weiter und fiel zum ersten Mal seit elf Monaten unter die Marke von 50 Punkten. Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe blieb in Brasilien (48,7 Punkte) schwach und gab in Mexiko leicht nach (Markit-PMI bei 51,8 Punkten).

Die Wachstumsrate der Schwellenländer hatte schon 2013 im Vergleich zu den ehemaligen Höchstständen nahezu halbiert. Nach der konjunkturellen Abkühlung in jüngster Zeit haben sich mittlerweile einige Faktoren aber wieder zugunsten der Schwellenländer verbessert, etwa die Nachfrage aus Industrieländern. Davon sind die BRIC-Staaten nach wie vor sehr abhängig. Für das durchschnittliche Schwellenland mit einer Exportquote von gut einem Drittel der Wirtschaftsleistung führe ein Prozentpunkt mehr Wachstum bei seinen reichen Handelspartnern zu einem Wachstumsimpuls für die eigene Wirtschaft von 0,9 Prozent, bemerkte der Internationale Währungsfonds in seinem World Economic Outlook (WEO) für 2014. Weiter heißt es darina. Geht dagegen die Wirtschaftskraft der Handelspartner in der industrialisierten Welt um einen Prozentpunkt nach unten, reißt das auch die Wirtschaft der Schwellenländer um 0,6 Prozent mit.

Die Schwellenländer hatten auf die negativen konjunkturellen Entwicklungen schon vor einigen Monaten mit radikalen Maßnahmen reagiert, um die Flucht der Investoren und den Kursverfall ihrer Währungen zu verhindern. So straffte Indiens Zentralbank Anfang des Jahres überraschend die Geldpolitik ,um die massive Inflation zu bändigen. Auch die türkische Zentralbank und Südafrika erhöhten ihren Leitzins radikal.

1 Kommentar

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  • hanji
    hanji

    Herr Lammert berichtet "Eine auffällige Ausnahme war Südkorea, wo der PMI-Wert weiter in den kontrastiven Bereich fiel". Liegt das vielleivcht daran, dass Südkorea seit langem kein Schwellenland mehr ist und seit ca. 10 Jahren nach Daten & Faktenlage auch noch eines der höchst-entwickelten, technologisch und gesellschaftlich forttgeschrittensten der Welt? Merke: Nicht jedes Land östlich von Berlin ist ein rückständiger "emerging market"

    16:47 Uhr, 02.07. 2014

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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