Bitcoin: Schon wieder im Rallye-Modus…
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Weil der Aufstieg von Internetwährungen wie Bitcoin und Co ein Indiz dafür ist, dass die bestehende Geldordnung von immer mehr Menschen hinterfragt wird, werden wir uns im Antizyklischen Börsenbrief künftig verstärkt mit alternativen Währungssystemen beschäftigen. Dazu zählen ganz aktuell der Bitcoin, oder auch Ethereum, die Edelmetalle natürlich, aber auch exotische Geldsystemmodelle, die derzeit kaum jemand auf dem Schirm hat.
Beginnen wir mit dem Bitcoin:
Entstanden ist die Kryptowährung im Jahr 2008. Das ist natürlich kein Zufall: Spätestens auf dem bisherigen Höhepunkt der Geld- und Finanzkrise wurde vielen Menschen bewusst, dass Alternativen zum grenzenlos vermehrbaren Papiergeld dringend erforderlich sind.
Das ist deshalb auch eine der wichtigsten Eigenschaften der Bitcons: Die Menge umlaufender Einheiten ist auf 21 Millionen begrenzt. Die bei Papiergeld übliche und seit Jahrhunderten praktizierte grenzenlose Inflationierung wird damit zuverlässig verhindert.
Papiergeld leidet dagegen nicht nur unter chronischer Inflation. Zur mehr oder weniger schleichenden Entwertung gesellen sich die unsoziale Verteilung von Einkommen und Vermögen: Papiergeld zerstört „zuverlässig“ Wohlstand und wirtschaftliche Abläufe, indem systembedingt regelmäßig "Boom-und-Bust-Zyklen“ ausgelöst werden. Auf diese Weise wird die Verschuldung der Volkswirtschaften immer weiter in die Höhe getrieben. Ein Unding.
Doch solange Politik und Zentralbanken am Fiat-Geld festhalten, ist damit zu rechnen, dass die Konsequenzen dieser kranken Geldordnung immer stärker durchschlagen werden.
Erst Crash - dann Paukenschlag...
Beim Bitcoin kam es nach der jüngsten Kurshalbierung zu einem Paukenschlag: Binnen kürzester Zeit konnte sich der Kurs erneut verdoppeln. Im folgenden englischsprachigen Artikel werden fünf Gründe für die neuerliche Rallye ausgemacht:
- Es wird erwartet, dass zwei weitere Bitcoin-Versionen die weltweite Akzeptanz der Kryptowährung weiter steigern werden.
- Anleger spekulieren darauf, dass China seine kürzlich geschlossenen Bitcoin-Börsen wieder öffnen könnte.
- Gerüchten zufolge soll der Online-Handelsriese Amazon (AMZN) die Bezahlung mit Bitcoins ermöglichen.
- Immer mehr Anleger scheinen zu befürchten, das Beste zu verpassen und treiben so die Bitcoin-Kurse…
- Auch an der Wallstreet wird die Internetwährung allmählich wahrgenommen. Erste Bitcoin-Fonds werden aufgelegt.
Muss man da also jetzt unbedingt dabei sein? Wir rechnen einmal:
Der Bitcoin kommt bei angenommenen 21 Millionen Stück und Kursen von 5.500 US-Dollar aktuell auf einen (theoretischen) Börsenwert von rund 115 Milliarden US-Dollar. Das heißt, sollte sich der Kurs ver7fachen, was durchaus denkbar erscheint, kommt die Währung auf ein (theoretisches) Börsengewicht, das in etwa dem Apple-Konzern entspricht.
So gesehen ist die Bewertung schon heute einigermaßen ambitioniert, denn man muss dabei ja bedenken, dass mittlerweile weit über 1.000 Kryptowährungen existieren, die alle einen Anteil am Gesamtmarkt der Internetwährungen für sich beanspruchen werden.
Doch auch ganz andere Kursziele wurden ja kürzlich bereits herumgereicht. Nehmen wir also an, der Wert eines Bitcoins würde tatsächlich auf eine Million US-Dollar klettern. Bei angenommenen 21 Millionen Bitcoin, die langfristig maximal geschaffen werden können, würde dies in etwa einem Drittel der Weltwirtschaftsleistung eines Jahres entsprechen. Für eine einzige Kryptowährung wohlgemerkt.
Nimmt man allerdings die weltweite Geldmenge hinzu, relativiert sich die Betrachtung etwas: Derzeit sollen weltweit etwa zwei Billiarden US-Dollar an „Papiergeldansprüchen“ existieren. Genau weiß das niemand. Sollte jedoch nur ein Prozent dieses Geldes in Bitcoin umgeschichtet werden, könnte eine Einheit der Kryptowährung tatsächlich in der Gegend von einer Million US-Dollar notieren.
Immer vorausgesetzt natürlich, dass die Notenbanken keine eigene Kryptowährung etablieren, das Internet immer zuverlässig arbeitet und keine Fehler in den Protokollen der Kunstwährungen auftauchen. Das bedeutet: Bei einer sich zuspitzenden Geldsystemkrise führt an den Edelmetallen auch weiterhin kein Weg vorbei.
Was allerdings denkbar wäre:
Der unaufhaltsame Anstieg der Kryptowährungen könnte den Zentralbanken sogar ganz gelegen kommen. Im Sinne einer gerne tolerierten „falschen Fährte“ könnte man dem Treiben noch eine ganze Weile zusehen, um so die breiten Anlegerkreise möglichst lange von den Edelmetallmärkten fernzuhalten.
Platzt zu einem späteren Zeitpunkt dann die Blase bei Bitcoin & Co, haben Banken und Zentralbanken genügend physische Edelmetalle eingesammelt um selbst eine ähnliche Währung ins Leben zu rufen. Möglicherweise mit einer Golddeckung. Damit hätte man allen nur scheinbar etablierten Kryptowährungen im Handumdrehen das Licht ausgeblasen. Vor dem Hintergrund der weiter anhaltenden Goldkäufe der Zentralbankbürokraten wäre ein solcher Schritt gar kein Problem: Niemand besitzt so viel Gold wie die Zentralbanken...
Eines sollte man dabei dabei bedenken: Dass Finanzhäuser und Zentralbanker das einträgliche Geschäftsmodell der Geldversorgung großer Volkswirtschaften „einfach so“ privat organisierten Internetwährungen überlassen, halten wir für ziemlich ausgeschlossen.
Mehr zum dem Thema in der Oktober-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in dieser Woche erschienen ist…
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
Wer jetzt noch nicht sieht das der Zusammenbruch begonnen hat der glaubt auch noch ...................!! Katalonien werden Menschen sterben - Norditalien sagt sich langsam los - Osteuropa wird nicht nachgeben mit allen Konsequenzen - Usa steht näher am zweiten Bürgerkrieg als manche denken .............. usw usw . Der Showdown zwischen Oneworldern Nwo hooten planern und der freiheitlich individualistisch denkenden Chip Implantations verweigernden Bevölkerung hat bereits begonnen - es schaut nur erst ein Keimling aus dem Boden .
Guten Abend Herr Hoose,
ich werte Ihren durchaus lesenswerten Artikel als antizyklische Einstiegschance und werde Bitcoins bei nächster Gelegenheit leerverkaufen.
Warum? Ganz einfach: Nicht nur die Bildzeitung rät zu Bitcoins, sondern auch Ihr lesenswerter Blog. Da ist der Peak nicht weit. Die große Einstiegsschance für Bitcoins war 2010 bis 2012.
Im übrigen wollte ich noch auf einen kleinen Denkfehler aufmerksam machen. Die Menge aller Bitcoin beträgt, wie Sie richtig darstellen, 21 Millionen. Diese kleine Menge zur Verfügung stehender Bitcoins erklärt, warum der Kurs so heftige Ausschläge nach oben und unten macht - wenig Kapital kauft halt einen großen Anteil des Bitcoin Kuchens. Diese kleine Menge Bitcoins sorgt aber leider auch dafür, dass man die Bitcoins ganz leicht nach oben- und nach unten steuern kann - es ist ja nur ein vergleichsweise geringer Kapitaleinsatz nötig. Nachdem Bitcoins an privaten Internetseiten gehandelt werden, muss man noch nichtmal Kontrollen der Bafin oder sonst jemand fürchten... das ist so richtig schön intransparent was da passiert.
Aber wenn Sie das empfehlen, dann ist es sicher gut.
"Im Sinne einer gerne tolerierten „falschen Fährte“ könnte man dem Treiben noch eine ganze Weile zusehen, um so die breiten Anlegerkreise möglichst lange von den Edelmetallmärkten fernzuhalten. Platzt zu einem späteren Zeitpunkt dann die Blase bei Bitcoin & Co, haben Banken und Zentralbanken genügend physische Edelmetalle eingesammelt um selbst eine ähnliche Währung ins Leben zu rufen."
Ich glaube nicht, dass das so passieren würde. Gold- und Crypto-Währungskäufer sind schonmal eine ganz unterschiedliche Personengruppe.
* Junge Menschen kaufen digitale Crypto Währungen. Die sind damit aufgewachsen, dass alles digital und virtuell ist, und man es (auch Geld) digital verschicken kann.
https://vinnylingham.com/the-new-financial-revolut...
* "Alte Menschen" kaufen Gold. Damit sind sie groß geworden. Handfeste physische Dinge, die man anfassen und im Keller lagern kann. Die digitale Welt und schon gar nicht Cryptowährungen, verstehen sie nicht (#Neuland).
In ich denke auch, dass die Lager sich wenig überschneiden und nur wenige in das andere Lager wechseln wollen/würden oder können.
Man muß die Dinge ja nun nicht komplizierter machen als sie sind, wobei das "kompliziert machen" ja durchaus ein Spezialgebiet der Notenbanker ist, verleiht es ihrer einfallslosen Gelddruckerei doch einen gewissen wissenschaftlichen Anstrich. Die Kryptowährungen jedenfalls sind 1. Spekulationsobjekt und 2. Fieberthermometer für das Geldsystem, eine Eigenschaft die früher Gold erfüllte. Der Gold- Fiebermesser wurde jedoch durch Institutionen wie die LBMA und die Comex, sowie die großen Bullionbanken unbrauchbar gemacht, vermutlich unter tatkräftiger Mithilfe der Zentralbankster. Wahrscheinlich beäugen Draghi&Co. den explosiven Wertzuwachs des Bitcoin mit höchst gemischten Gefühlen, denn diese Entwicklung kann den Damen und Herren der Gelddruckmaschine keinesfalls ins Konzept passen, signalisiert er doch ein ausgeprägtes Misstrauen in unser Papiergeld.
Dass eine Währung die an echte Werte gekoppelt ist, den Mächtigen noch nie gefallen hat, ist ja nun wirklich ein alter Hut. Eine z.B. Gold gedeckte Währung verunmöglicht es, Wohlstand der Zukunft mittels Schulden in die Gegenwart zu transferieren, sie verhindert idiotische Kriege, weil diese nicht mehr finanziert werden können und sie verhindert Wähler-Bestechung durch bekloppte soziale Wohltaten. Kurzum nimmt eine gedeckte oder teilgedeckte Währung den Eliten einen bedeutenden Teil ihrer Macht, deshalb werden sie darauf niemals freiwillig verzichten. Nur ein echtes "Waterloo" für das Papiergeldsystem könnte die Eliten zu einem Umdenken zwingen.
Es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher lässigen Leichtfertigkeit heute hochdekorierte wissenschaftliche Würdenträger wie z.B. die Professoren Krugman, Stieglitz oder bei uns in Deutschland Herr Bofinger, den Weg in die Schulden als die Reise in's Glück verkaufen. Ein Landwirt käme nie auf die Idee, Weizen zu säen und später Spargel zu ernten. Diese professoralen Wundertüten wie Krugman und Stieglitz tun jedoch genau das, sie predigen das säen von Schulden und sind tatsächlich überzeugt, das man später Wohlstand erntet, diese Denke wird als fataler Irrtum in die Wirtschaftsgeschichte eingehen.
In einer Ein-Perioden-Betrachung mag das ja so sein.
In einem solchen System werden aber zwingend die Nominal-Löhne jedes Jahr weiter unter Druck kommen. Vor allem, wenn die Bevölkerung wächst und damit auch die Arbeitssuchenden, wie es eben derzeit weltweit noch so ist. Mehr Arbeitnehmer, konstante Geldmenge=Löhne werden tendenziell fallen. Das kann man doch nicht ernsthaft bestreiten oder?Die Geldumlaufgeschwindigkeit kann ja als Kompensation auch nicht ins Unendliche steigen
Von dem Problem, auf eine Anleihe dauerhaft einen fixen nominalen Zins zu zahlen, während die nominalen Verkaufspreise fallen, rede ich mal gar nicht. Und da dies jeder weiß, vergibt auch niemand Kredite zu niedrigen Zinsen, weil das erhöhte Ausfallrisiko ausgeglichen werden muss (somit wird noch mehr gehortet, da ha man ja einen relativ sicheren realen Ertrag in Höhe der Deflation).
Wir haben Glück, dass es so ein System nie gab (selbst im Goldstandard war die Geldmenge nie konstant) und auch nie geben wird.
"Das stimmt. Es ist jedoch vorteilhaft für die Bürger. Denn sie können sich dann mehr Güter bei gleicher Geldmenge leisten"
ich wiederhole meine Ansicht: es handelt sich um Glaubensfragen - Bitcoin & co könnten verboten und diffamiert werden - passiert ja schon - denn was immer noch und immer wieder gelenkt werden kann ist die öffentliche Meinung ; was dem bitcoin aber hilft ist witzigerweise die Gier - die hat die menscheit schon an alle möglichen - auch inneren Verwinkelungen dieses planeten gebracht - dabei reitet der bitcoin auf dem System Geld was er ablösen sollte - rein technisch gesehen kann er das aber angeblich nicht - dswg glaube ich auch an ethereum - haha, vll bekommt bald jeder seinen persönlichen Geldgott - ... IOTA finde ich auch cool... "der hat so große Zähne und bringt 5000 Punkte in Verbindung mit Fehenstaub"
Alles Kokolores. Natürlich wird man das Fiat Money-System in die Onlinewelt übersetzen. Das gibt es heute schon und nennt sich Ripple. Verstaatlicht man die Firma Ripple Labs, bei der Investoren wie Andreessen Horowitz oder Google Ventures investiert sind, hat man den Krypto-Dollar. Darum mag man in der Krypto-Community auch Ripple nicht. Noch aber kann man Bitcoin, DASH und Co. spielen, da geht noch einiges. Genau wie auch am Aktienmarkt (es ist übrigens nicht verkehrt PayPal zu haben). Denn so lange Hinz und Kunz vor einem Crash warnen, kommt der nicht!!
Ben Bernanke hat sich übrigens zu Ripple geäußert, natürlich positiv: https://www.btc-echo.de/ben-bernanke-aeussert-sich...
Herr Hoose ihr Gold wird schon wieder steigen aber vorher werden wir vermutlich noch den tiefen Fall miterleben. Ob dies nun fundamental begründet ist oder nicht spielt in aktueller Situation absolut keine Rolle. Betreffend der Kryptowährungen bin ich lieber vorsichtig. Das Thema schreit förmlich nach Kollaps
erscheint mir auch unlogisch - zentralbanken wollen bestimmen, steuern und geld lenken - wenn sie plötzlich bitcoin & co kopieren dann legen sie alles in die Hände der Öffentlichkeit - was sagt vitalik dazu? : http://fortune.com/2017/10/18/ethereum-founder-cen...
Ps.: checkt den seriösen Kleidungsstil der Zukunft
Eine offizielle, von Zentralbanken geschaffene Kryptowährung mit Golddeckung? Warum? Es gibt dafür überhaupt keinen Grund. Niemand hätte etwas davon. Das Geschäft der Zentralbanken ist es doch, ZInsniveau/Geldmenge versuchen genau so zu lenken, wie sie es gerne hätten. Jedes Modell einer Deckung steht dem im Wege.