Kommentar
10:00 Uhr, 11.01.2021

Bitcoin-Preis: Lässt sich so die Kursentwicklung erklären?

Bei Kryptowährungen scheiden sich die Geister. Für die einen sind sie die Zukunft, für die anderen sind sie Unsinn. Beide Lager versuchen aus ihrer Perspektive die Kursentwicklung zu erklären. Beide liegen falsch.

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
    ISIN: XC000A2YY636Kopiert
    Kursstand: 33.227,00000 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 33.227,00000 $ (Bitfinex)

Für viele ist die Preisentwicklung von Kryptos ein Rätsel. Wirklich rational erklären kann man den Kurs auf den ersten Blick nicht. Wie bewertet man auch etwas wie Bitcoin? Es ist nicht greifbar. Bitcoin haben auch keinen wirklichen Nutzen. Als Digitalwährung ist der Kurs zu volatil. Von sofortiger Zahlungsabwicklung kann ohnehin keine Rede sein. Nicht zuletzt wegen dieser Probleme der Bewertung scheiden sich die Geister. Für das eine Lager sind die Kurse unsinnig hoch. Der faire Kurs liegt demnach bei Null. Zu dieser Kategorie von Anlegern, die den Kurs so einschätzen, gehört auch Warren Buffett. Buffett hat ja auch mit Gold so seine Probleme. Die anderen prognostizieren sechs- oder siebenstellige Kurse. Bitcoin sind knapp. Die Menge ist begrenzt. Gegenüber Papiergeld ist das ein enormer Vorteil. Zudem wird Bitcoin nicht durch eine zentrale Stelle kontrolliert. Das Interesse wird über die Zeit nur steigen. In Zeiten, in denen Billionen an neuem Geld gedruckt werden, können Bitcoin nur gewinnen...

Beide Seiten haben durchaus valide Argumente. Trotzdem liegen beide falsch. Bitcoin mag früher oder später als Alternative für Gold gesehen werden, als sicherer Hafen gegen die Geldvermehrung. Ebenso ist es möglich, dass Anleger irgendwann das Interesse verlieren und der Kurs tatsächlich auf nahe 0 sinkt.

Bis die Sache entschieden ist, verhalten sich Bitcoin überraschend vorhersehbar. Der Kurs korreliert zu zwei anderen Indikatoren sehr gut. Der erste Indikator ist die Risikoprämie für Aktien. Empfinden Anleger Aktien als riskant und haben viele Alternativen, steigt die Prämie. Das sagt nichts anderes aus, als dass Anleger eine höhere Rendite von Aktien fordern. Sinkt die Prämie, ist die Risikobereitschaft hoch und Anleger akzeptieren eine geringere Rendite.

Sinkt die Prämie, also sind Anleger risikofreudig, steigt auch der Preis von Bitcoin (Grafik 1). So sehr sich viele im Kursgeschehen wünschen, dass Bitcoin das Asset der Zukunft sind, so ist dieses derzeit einfach nur eine Folge der Risikofreude von Anlegern. Man könnte auch sagen: eine Folge von Spekulation.


So überrascht es auch nicht, dass die Preisänderung von Bitcoin mit dem Dollar Index stark korreliert (Grafik 2).

Als sicherer Hafen ist der Dollar ein Indikator für Risikofreude. Wer wissen will, ob Bitcoin in wenigen Wochen bei 20.000 oder 100.000 Dollar stehen, kann eine Einschätzung zur Risikoprämie und zum Dollar wagen. Bitcoin liefen beiden zuletzt voran. Das wird gerade korrigiert. Innerhalb kurzer Zeit fiel der Preis um 10.000 Dollar. Die Lücke beginnt sich zu schließen. Theoretisch müsste der Preis noch einmal um 10.000 Dollar sinken, um wieder in Einklang mit der Risikoprämie von Aktien zu sein.

Bitcoin BTC/USD
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Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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