Baumwolle: Sorgen um US-Ernte beflügeln

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der meistgehandelte Baumwollkontrakt mit Fälligkeit Dezember 2015 legte gestern um fast drei Prozent auf knapp 62 US-Cents je Pfund zu und hat sich damit ein wenig von dem im September erreichten Kontrakttief von 60 US-Cents entfernt. Die extremen Regenfälle und Überschwemmungen im Südosten der USA im Zusammenhang mit dem Hurrikan Joaquin haben die Baumwollgebiete der Region nicht verschont, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Dies gelte insbesondere für die Anbaugebiete in South Carolina. Diese machten zwar weniger als fünf Prozent der US-Baumwollflächen aus, seien aber wegen ihrer Nähe zur US-Verarbeitungsindustrie durchaus von Bedeutung. Starkregen und Überflutungen könnten nicht nur die Erntemengen reduzieren, sondern auch zu Qualitätseinbußen führen, heißt es weiter.

„Bereits vor den jüngsten Ereignissen ging das US-Landwirtschaftsministerium von einer um 18 Prozent niedrigeren US-Baumwollproduktion 2015/16 aus, nachdem wegen der negativen Preisentwicklung des letzten Jahres die Anbaufläche um 22 Prozent eingeschränkt wurde. Auch weltweit soll die Produktion weiter rückläufig sein und sich erstmals seit sechs Jahren ein Defizit am globalen Baumwollmarkt ergeben. Wir erwarten, dass dies die Preise stützt. Allerdings dürften die hohen internationalen Lagerbestände den Preisauftrieb in Grenzen halten“, so die Commerzbank-Analysten.