Bagdad erhöht vor Unabhängigkeitsreferendum der Kurden den Druck

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Heute findet im kurdischen Teil des Iraks eine Abstimmung über die Unabhängigkeit der Provinz statt. Die Regierung in Bagdad erkennt das Referendum nicht an und hat andere Länder am Sonntag ermahnt, künftig kein Öl mehr aus der Provinz zu kaufen. Das Büro von Ministerpräsident Haider al-Abadi teilte mit, andere Länder aufgerufen zu haben, kein Öl direkt aus der autonomen Kurdenregion zu beziehen, sondern sich nur an die Zentralregierung in Bagdad zu wenden, berichtet Reuters. Der Aufruf dürfte sich vor allem an die Türkei richten, das das wichtigste Transitland für Öl aus der kurdischen Region ist.

Sollte der Boykottaufruf Bagdads Erfolg haben, würden nach Einschätzung der Commerzbank gut 50.000 Barrel weniger Rohöl pro Tag an den Markt kommen. Die Zentralregierung hat bereits des Öfteren kurdische Ölexperte zu blockieren versucht. Dabei ist die Exportmenge im Norden des Iraks vergleichsweise gering. Laut Reuters steht die Kurdenregion im Irak für 15 Prozent der Ölförderung des Landes, weltweit für 0,7 Prozent.

Die Regierung der Autonomen Region Kurdistan will das Unabhängigkeitsreferendum trotz des Widerstands aus Bagdad durchführen. Die UN fürchten eine weitere Destabilisierung der Sicherheitslage in der Region.