Australische Notenbank hält trotz Wirtschaftsflaute die Füße still
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Sydney (Godmode-Trader.de) - Die australische Zentralbank hat ihren Leitzins am Dienstag auf dem historischen Tiefstand von 1,0 Prozent belassen. Die RBA äußerte ihre Erwartung, dass die expansive Geldpolitik in den kommenden Quartalen unterstützend zu einem breiteren Wirtschaftswachstum beitragen wird.
Die australische Wirtschaftsdynamik schwächte sich in den vergangenen Quartalen vor allem aufgrund eines mauen Binnenkonsums und des US-chinesischen Handelsstreits merklich ab. Tatsächlich zeigten die zuvor veröffentlichten Daten, dass Australiens Privatsektor mit einem knappen Lohnwachstum zu kämpfen hatte, wobei die Einzelhandelsumsätze im Juli unerwartet um 0,1 Prozent fielen. Das Jahreswachstum brach auf 2,4 Prozent ein und war damit das langsamste seit Anfang 2018.
RBA-Gouverneur Philip Lowe räumte ein, dass der Konsum die größte wirtschaftliche Unsicherheit sei und bekräftigte, dass es „vernünftig sei, für längere Zinssätze niedrigere Werte zu erwarten", um das Beschäftigungswachstum und die Inflation zu fördern. „Der Notenbankrat wird die Entwicklungen, auch auf dem Arbeitsmarkt, weiterhin beobachten und die Geldpolitik bei Bedarf weiter lockern", um Wachstums- und Inflationsziele zu unterstützen, sagte Lowe in einer kurzen Erklärung nach der Sitzung. Die Märkte preisen nun eine weitere Zinssenkung auf 0,75 Prozent im Oktober und eine erneute auf 0,5 Prozent bis Anfang kommenden Jahres ein.
Lowe äußerte die Hoffnung auf einen stärkeren Konsum in den kommenden Monaten, unterstützt durch eine Belebung des verfügbaren Haushaltseinkommens durch die jüngsten Steuersenkungen und eine „Stabilisierung" des gedämpften Immobilienmarkts. Der kurzfristige Ausblick war jedoch recht verhalten.
Am morgigen Mittwoch wird das australische BIP zum zweiten Quartal veröffentlicht. Während die Ökonomen im Schnitt ein Wachstum auf Quartalsbasis von 0,5 Prozent erwarten, geht die RBA noch immer von einem Plus von 0,8 Prozent aus. Das Jahreswachstum wird auf 1,5 Prozent veranschlagt. „Die RBA klang heute etwas optimistischer, aber wir denken immer noch, dass weitere Zinssenkungen in den kommenden Monaten wahrscheinlich sind", sagte Ben Udy, Ökonom aus Singapur bei Capital Economics. „Wir glauben nicht, dass die Wirtschaft noch aus dem Gröbsten heraus ist. Das Beschäftigungswachstum neigt dazu, die Wirtschaftstätigkeit zu verzögern, und wir erwarten weiterhin, dass die Arbeitslosenquote in den kommenden Monaten auf 5,5 Prozent steigen wird,“ so Udy.
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