Fundamentale Nachricht
09:08 Uhr, 05.04.2016

Auf dem Ölmarkt ist keine Entspannung in Sicht

Rohöl verbilligt sich am Dienstag den den dritten Tag in Folge. Hauptgrund für die nachgebenden Preise bleibt das hohe Angebot.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 37,52 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 35,41 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien/ New York (Godmode-Trader.de) - Am Dienstagmorgen kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 37,59 US-Dollar. Das waren 10 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI zur Lieferung im Mai gab zugleich um 12 Cent auf 35,58 US-Dollar nach. Hauptgrund für die nachgebenden Preise bleibt das hohe Angebot. Eine Begrenzung der Fördermenge ist weiter nicht in Sicht.

Nun scheint sich auch Russland, das in den letzten Wochen und Monaten auf eine Produktions-Kappung gedrängt hatte, nicht mehr an vereinbarte Obergrenzen zu halten. Nach Angaben des russischen Energieministeriums stieg die heimische Ölproduktion im März auf 10,91 Mio. Barrel pro Tag. Dies ist die höchste Fördermenge seit fast 30 Jahren. Nach der Verständigung Russlands mit Saudi-Arabien, Venezuela und Katar Mitte Februar hätte aber das niedrigere Produktionsniveau von Januar nicht überschritten werden dürfen. „Spekulative Finanzanleger, welche in Erwartung einer Einigung auf einen steigenden Ölpreis gesetzt hatten und damit den Preisanstieg zwischen Mitte Februar und Mitte März maßgeblich begünstigt hatten, dürften sich angesichts der neuen Nachrichtenlage wieder zurückziehen“, erwarten die Rohstoffexperten der Commerzbank, die deshalb von weiter sinkenden Rohölnotierungen ausgehen.

Das wichtige OPEC-Land Saudi-Arabien hatte am Freitag vergangener Woche deutlich gemacht, seine Produktion nur in dem Falle zu drosseln, wenn der Iran und andere große Förderländer mitziehen würden. Der Iran hatte das aber zuvor kategorisch ausgeschlossen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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