Argentinien: Wird Macri das Ruder noch herumreißen können?
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Buenos Aires (Godmode-Trader.de) - Der bisherige argentinische Finanzminister Nicolás Dujovne hatte am Samstag seinen Rücktritt eingereicht. Das Amt hat nun Hernán Lacunza inne, der am Dienstag vereidigt wurde. Bei seiner Amtseinführung versprach Lacunza, sich zunächst auf den Außenwert der Landeswährung Peso zu konzentrieren. „Wir wollen den Wechselkurs stabilisieren, denn in diesem unsicheren Umfeld ist die Stabilität das wichtigste öffentliche Gut", sagte er am Dienstag. „Einen weiteren Anstieg des Dollar zuzulassen, würde nur mehr zur Unsicherheit beitragen."
Zudem will der neue Minister die mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vereinbarten Sparmaßnahmen und Reformen weiter umsetzen. In den kommenden Tagen wurde der Besuch eines IWF-Teams in Argentinien erwartet.
Das Land hat bewegende Tage hinter sich. Alles fing mit den Vorwahlen an, die am Sonntag vor einer Woche stattfanden. Obwohl immer mehr Wirtschaftsindikatoren andeuten, dass das zweite Quartal den Höhepunkt der Wirtschaftskrise markiert hat und eine konjunkturelle Wende unmittelbar bevorsteht, haben die Wähler den amtierenden Präsidenten Mauricio Macri für seine Sparpolitik abgestraft. Von wirtschaftlichen Verbesserungen haben sie, bei zweistelliger Inflation und hoher Arbeitslosenquote noch nicht viel gespürt.
Macri erlitt ein herbe Niederlage gegen den linken Oppositionskandidaten Alberto Fernández. Die Folge: Der Peso verlor am ersten Tag nach der Wahl rund 20 Prozent seines Außenwertes zum US-Dollar. Bei Anleihen und Aktien gab es panikartige Abschläge für argentinische Titel.
Die Investoren befürchten nun bei der Präsidentschaftswahl im Oktober einen Wahlsieg von Fernández und dessen Vizekandidatin, Ex-Präsidentin Cristina Kirchner. „Bis zur Wahl im Oktober muss Macri nun handeln“, heißt es in einem Kommentar der DZ Bank. „Er dürfte den IWF bitten, die Auflagen des Beistandskredits von 2018 temporär zu lockern. Bei unverändert strenger Austeritätspolitik wird er nun wohl abgewählt werden“.
Bei einer Präsidentschaft unter Fernandez gäbe es wohl eine Rückkehr zu einer interventionistischen Politik und eine kreditfinanzierte Ausweitung der Sozialausgaben, was das eigentliche Strukturproblem Argentiniens, nämlich kontinuierlich überhöhte Staatsdefizite, noch verschärft. „Macri's Ansatz, seine Spar- und Reformpolitik solange fortzuführen, bis die Wirtschaft aus eigener Kraft wächst, fordert den Wählern mehr Geduld ab, wäre langfristig aber die bessere Alternative“, schreibt die DZ Bank.
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