Analyse
17:02 Uhr, 22.03.2019

Arbitragechance bei diesem SMALLCAP

Heute eine Aktie kaufen und nach gut zwei Wochen mit einem vermeintlich sicheren Plus von knapp 13% wieder verkaufen. Das klingt doch prima, oder? Bei diesem Smallcap ergibt sich eine solche Arbitragechance. Doch folgende Punkte müssen Anleger bedenken.

Erwähnte Instrumente

  • MBB SE
    ISIN: DE000A0ETBQ4Kopiert
    Kursstand: 84,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • MBB SE - WKN: A0ETBQ - ISIN: DE000A0ETBQ4 - Kurs: 84,800 € (XETRA)

Im vergangenen Jahr stellte ich im Rahmen unseres redaktionellen Premiumpakets Godmode PRO (für 9 EUR im Monat eigentlich fast geschenkt) drei Arbitragechancen bei Smallcaps vor. Nun folgt der vierte Streich. Knapp 13 % Rendite wären bei diesem Titel innerhalb weniger Wochen erzielbar. Doch auch hier sollten Anleger das Kleingedruckte genau lesen.

Zweimal Eckert & Ziegler, einmal Biofrontera. So lautete die Bilanz der Arbitragevorstellungen im Zuge von Godmode PRO im Jahr 2018. Die alten Besprechungen dieser zwei Titel finden Sie hier:

Arbitragechance bei diesem SMALLCAP (Eckert & Ziegler, Teil 1)

Erneute Arbitragechance bei diesem SMALLCAP (Eckert & Ziegler, Teil 2)

Arbitragechance bei diesem SMALLCAP (Biofrontera)

Nun bietet sich bei der Beteiligungsgesellschaft MBB eine weitere Arbitragegelegenheit. Das Unternehmen hat ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 646.775 Aktien aufgelegt. Das Rückkaufprogramm läuft vom 18. März bis einschließlich 2. April. Der ursprüngliche Rückkaufpreis betrug 89 EUR je Aktie. Gestern hob das Management diesen auf 96 EUR je Aktie an. Auf den ersten Blick klingt das nach einer wunderbaren, risikofreien Arbitragechance. Denn der Kurs der Aktie steht derzeit bei rund 85 EUR im Ask. Bis zu den 96 EUR wäre ein risikoloser Gewinn vor Gebühren von 11 EUR je Aktie oder 12,9 % erzielbar, innerhalb weniger Tage.

Der Teufel steckt im Detail

Bevor Sie nun aber einen Kredit aufnehmen, das Haus verpfänden oder Ähnliches unternehmen, um das Angebot wahrzunehmen: Es gibt dabei auch einen Haken. Bereits wie beim obigen Beispiel von Eckert & Ziegler würden Rückkäufe im Falle einer Überzeichnung des Angebots nur anteilig abgewickelt. Ein Beispiel:

Sie nehmen obiges Angebot für 8.500 EUR an, kaufen also 100 Aktien von MBB und dienen diese an. Werden nun insgesamt statt 646.775 Aktien aber 6.467.750 Aktien angedient, also die zehnfache Menge, würden Sie wiederum nur anteilig 1/10 ihres Verkaufsauftrags ausgeführt bekommen. Die restlichen Aktien gehen wieder an Sie zurück. Zwischenzeitlich sind die Aktien auch für einige Tage geblockt, da Clearstream die Transaktion erst noch abwicklen muss. In der Angebotsunterlage heißt es: Der Kaufpreis wird voraussichtlich zwischen dem fünften und sechsten Bankarbeitstag nach Ablauf der Annahmefrist der jeweiligen Depotbank auf deren Konto bei der Clearstream zur Verfügung stehen. Im Falle einer teilweisen (verhältnismäßigen) Berücksichtigung von Annahmeerklärungen kann sich aus abwicklungstechnischen Gründen die auch dann unverzüglich durchzuführende Zahlung des Kaufpreises gegebenenfalls um wenige Tage verzögern.

In unserem Beispiel würden Sie also um nur zehn Aktien für 96 EUR verkauft und um den den 10. April eingebucht bekommen (Gewinn: 110 EUR). Darüber hinaus hätten Sie weiterhin eine Position von 90 Aktien zu 85 EUR, also eine Positionsgröße von 7.650 EUR, im Depot. Diese Position untersteht den üblichen Kursrisiken.

Da die Altaktionäre 64,8 % der Aktien halten, könnte es durchaus sein, dass diese sich mit dem Rückkaufprogramm quasi ein "eigenes Geschenk" bereiten möchten, um ihre Position zu einem "guten" Kurs verkleinern zu können. Insofern können viele Aktien auf den Markt kommen und die Rückkaufquote in den niedrigen zweistelligen Bereich abrutschen.

Fazit: Mit diesem Artikel möchte ich also einerseits durchaus auf diese Arbitragechance hinweisen. Andererseits ging es mir aber auch darum, Aufklärungsarbeit zu leisten, weshalb die Aktie aktuell so deutlich unter dem Rückkaufpreis von 96 EUR notiert und wo mögliche Risiken bei der Annahme des Gebotes liegen könnten. Ob Sie auf das Angebot eingehen, liegt schlussendlich einzig bei Ihnen selbst.

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Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mio. EUR 509,00 564,25 621,70
Ergebnis je Aktie in EUR 2,42 2,67 3,60
KGV 35 32 24
Dividende je Aktie in EUR 1,22 1,22 1,32
Dividendenrendite 1,44 % 1,44 % 1,55 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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