MBB strotzt nur so vor Kraft
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- MBB SE - WKN: A0ETBQ - ISIN: DE000A0ETBQ4 - Kurs: 177,000 € (XETRA)
Die Marge erreichte satte 16,7 % und liegt damit spürbar über dem Vorjahreswert von 12,2 %. Besonders stark fiel das dritte Quartal aus, in dem der Umsatz auf 317 Mio. EUR und das EBITDA auf 67 Mio. EUR kletterten. Mit einer Marge von 21 % verzeichnete MBB das profitabelste Quartal der Firmengeschichte.
Der größte Teil dieses Schubs stammt aus dem Segment Service & Infrastructure, in dem Friedrich Vorwerk und DTS verzeichnet sind. Beide Unternehmen gleichen die Schwäche in den automobilnahen und konsumorientierten Bereichen des Portfolios weiterhin mühelos aus.
Dynamik im Infrastrukturgeschäft
Friedrich Vorwerk erzielte im dritten Quartal ein Umsatzplus von 39 % auf 202 Mio. EUR und eine EBITDA-Marge von 25 %. Laut CFO Torben Teichler verliefen Projekte weitgehend störungsfrei, getragen von hoher Auslastung und stabiler Nachfrage. Der Auftragsbestand von 1,1 Mrd. EUR sowie große Energie- und LNG-Projekte wie ETL 182 und ETL 179.2 unterlegen den positiven Ausblick. Auch der Wasserstoff-Backbone und neue Fernwärmeaufträge stärken die Pipeline. Vorwerk hat seine Jahresprognose erneut erhöht und rechnet mit 650 bis 680 Mio. EUR Umsatz bei einer Marge von 20 % bis 22 %.
DTS behauptete sich als zweiter Wachstumstreiber. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um 35 % auf 32 Mio. EUR, die EBITDA-Marge lag bei 15 %. Ein mehrjähriger Großauftrag eines öffentlichen Kunden im zweistelligen Millionenbereich liefert zusätzliche Sichtbarkeit. Rückenwind erwartet der Konzern durch staatliche IT-Ausgaben, insbesondere ab 2026.
Schwäche im Automobilsektor
Im Segment Technological Applications bleibt das Umfeld schwierig. Aumann verzeichnete im dritten Quartal einen Umsatzrückgang um 46 % auf 49 Mio. EUR, hielt jedoch dank strikter Kostendisziplin eine Marge von 14 %. Der Auftragseingang blieb schwach, weshalb das Management die konservative Prognose von 210 bis 230 Mio. EUR Umsatz und 8 % bis 10 % Marge bekräftigte. Strategisch gewinnt die Diversifikation in Luftfahrt, Cleantech und allgemeine Automation an Bedeutung.
Delignit steigerte den Quartalsumsatz leicht auf 14 Mio. EUR, blieb jedoch vom volatilen LCV-Markt belastet. Chancen sieht die Gesellschaft im Bahnbereich und in ausgewählten M&A-Optionen. Die Jahresprognose bleibt vorsichtig.
Im Konsumgütergeschäft ist die Nachfrage schwach. Hanke leidet vorübergehend unter geringerer Produktivität wegen neuer Anlagen, die im vierten Quartal vollständig in Betrieb gehen sollen. CT Formpolster meldet leichte Erholungstendenzen im Herbst.
Bilanz, Bewertung und Kapitalallokation
Mit 527 Mio. EUR Nettocash, davon 318 Mio. EUR auf Holdingebene, bleibt die Bilanz eine Stärke des Konzerns (Marktkapitalisierung rund 950 Mio. EUR). Der operative Cashflow lag im Quartal bei fast 60 Mio. EUR. Die Frage nach dem Einsatz der Mittel beantwortete Teichler mit dem Hinweis auf Aktienrückkäufe in Phasen hoher Unterbewertung sowie auf eine aktive M&A-Pipeline. Akquisitionen sollen vor allem capex-arme Geschäftsmodelle adressieren; eine zusätzliche Automotive-Exponierung schließt MBB aus.
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In der Sum-of-the-Parts-Betrachtung veranschlagt der Konzern allein für Nettocash plus Friedrich-Vorwerk-Beteiligung knapp 220 EUR je Aktie. Inklusive der übrigen börsennotierten Beteiligungen ergibt sich ein Wert von rund 234 EUR je Aktie. Beim Kurs von 188 EUR in der letzten Woche entsprach dies einem Abschlag von knapp 20 %. Die nicht börsennotierten Beteiligungen wie DTS seien darin kaum berücksichtigt.
Kleinere Anteilsverkäufe an Friedrich Vorwerk, Aumann und Delignit erklärte der CFO als opportunistische Schritte zur Verbesserung der Marktliquidität. Eine De-Konsolidierung von Aumann stehe nicht zur Debatte.
Fazit: Bei MBB ist neben Fr. Vorwerk ganz klar DTS das heißeste Pferd im Stall. Der IT-Security-Spezialist dürfte bei möglichen Käufern einen hohen Preis erzielen. Die Kasse ist ähnlich voll, wie die von Berkshire Hathaway, natürlich nur im Verhältnis betrachtet. MBB kann jede erdenkliche Chance wahrnehmen. Wer nach dem starken Lauf auch mal ein paar Gewinne mitgenommen hat, der kann entspannt investiert bleiben. Im Musterdepot "Deutsche Aktien" in stock3 Ultimate liegen wir mit der MBB-Aktie derzeit bequeme 75 % im Plus. Ich habe vor, die Aktie weiter zu halten, nachdem die ein oder andere Gewinnmitnahme sicherlich auch nicht schaden würde.
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| Jahr | 2024 | 2025e* | 2026e* |
| Umsatz in Mio. EUR | 1,068 | 1,15 | 1,18 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 7,50 | 10,85 | 10,80 |
| KGV | 24 | 16 | 16 |
| Dividende je Aktie in EUR | 3,33 | 1,58 | 1,60 |
| Dividendenrendite | 1,87% | 0,89% | 0,90% |
|
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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