Analyse
15:10 Uhr, 23.07.2018

Arbitragechance bei diesem SMALLCAP

Nachdem die letzten beiden Arbitrage-Vorstellungen wunderbar aufgingen, folgt heute der dritte Streich. Wieder einmal lohnt sich der Blick auf einen Smallcap.

Erwähnte Instrumente

  • Biofrontera AG
    Kursstand: 5,730 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Biofrontera AG - Kurs: 5,730 € (XETRA)

Wenn am deutschen Gesamtmarkt wenig bis gar nichts geht, ist man froh, auf Sondersituationen bei Aktien wie Aktienrückkäufe oder Übernahmeofferten spekulieren zu können. Zumal das Risiko dort doch etwas kalkulierbarer erscheint als das Risiko eines nahezu täglich die Vorzeichen ändernden Gesamtmarkts. Wieder einmal habe ich einen Nebenwert ausfindig gemacht, den sich Arbitragetrader näher ansehen sollten.

Das Biotech-Unternehmen Biofrontera dürfte inzwischen nicht nur Biotech-Fans bekannt sein. Der Grund ist aber eher negativ behaftet. Zahlreiche Meldungen über Rechtsstreitigkeiten mit dem Großaktionär Deutsche Balaton beherrschen seit Wochen die Schlagzeilen. Die Aktie zählt nicht zuletzt dadurch zu den am meisten diskutierten Papieren in deutschsprachigen Börsenforen.

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte

Was passiert aktuell? Die Deutsche Balaton, bereits mit gut 15 % an Biofrontera beteiligt, möchte ihren Anteil am Unternehmen ausbauen, um unter anderem auch mehr Druck auf die Verantwortlichen ausüben zu können. Denn man ist mit der Arbeit der Vorstände bislang nicht zufrieden. Daher hat das Team um den Aufsichtratsvorsitzenden Wilhelm K. T. Zours den Biofrontera-Aktionären ein Angebot unterbreitet. Dienen diese ihre Aktien an, bekommen sie 1 EUR in bar ausbezahlt und einen Optionsschein eingebucht, der mit Biofrontera-Aktien der Gesellschaft besichert ist und den Optionsscheininhaber berechtigt, innerhalb der Laufzeit (bis 30. November 2020), eine Biofrontera-Aktie zu erwerben. Der Optionsschein ist bereits notiert (WKN A2MBXN) und steht aktuell bei 4,85 EUR. Diese Offerte könnte also für Aktionäre interessant sein, die an die Langfriststory des Unternehmens glauben, aber weniger Kapital als zuvor binden wollen.

Bislang sind allerdings nur relativ wenige Aktionäre auf das Angebot eingegangen. Zum 16. Juli waren nur 62.267 Aktien angedient. Das Ziel von 6,25 Mio. angedienten Aktien zu erreichen, wird für die Deutsche Balaton also sehr schwer, läuft das Angebot doch in zwei Wochen (8. August) aus. Nun wird es aber auch für Kurzfrist-Trader interessant.

Alternatives Erwerbsangebot

Denn am späten Freitagabend gab die Deutsche Balaton bekannt, neben dem bereits bestehenden Angebot auch ein Erwerbsangebot je Biofrontera-Aktie in einer Höhe von 6 EUR abzugeben. Das Konstrukt des Optionsschein fällt hier also weg. Aktuell steht die Biofrontera-Aktie bei 5,77 EUR im Ask. Daraus ergibt sich eine Arbitragegelegenheit über 0,23 EUR je Aktie oder knapp 4 %. Das freiwillige Erwerbsangebot ist im Übrigen an keine Bedingung geknüpft. Dadurch entfällt ein wichtiger Risikofaktor. Angesichts der Differenz von knapp 6,19 Mio. Aktien, die der Deutschen Balaton nach dem letzten Stand noch fehlen, ist das Risiko, dass die angedienten Aktien nicht abgenommen werden, auch relativ überschaubar.

Alles in allem zusammengenommen bietet die Biofrontera-Aktie folglich auf Sicht der nächsten 2-3 Wochen eine interessante Sonderstory für risikoaverse Trader.

Biofrontera-Aktie (Monatschart)
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Biofrontera AG (long)

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1 Kommentar

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  • Alles_Meins
    Alles_Meins

    Guter Post. Es sieht so aus als ob das Szenario aufgeht. Gut gemacht.

    18:55 Uhr, 05.08.2018

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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