Fundamentale Nachricht
13:05 Uhr, 17.09.2014

Anleger hoffen auf eine anhaltende Unterstützung durch die Geldpolitik

Die Gerüchte über eine weiter großzügige US-Notenbank Fed halten die Märkte bei Laune - so auch den Dax, der am Mittag satt im Plus liegt. Es bleibt zu hoffen, dass die Fed den Märkten nicht die Suppe versalzt.

Erwähnte Instrumente

DAX

Die Anleger spekulieren auf eine anhaltende Unterstützung durch die Geldpolitik, und zwar weltweit, in den USA und Europa, und auch in China. Laut einem chinesischen Medienbericht soll eine milliardenschwere Finanzspritze seitens der Notenbank für den Bankensektor die dortige Wirtschaft ankurbeln. Die Hoffnung trägt die gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt - der Dax liegt nach Mittag mit einen knappen halben Prozent im Plus. Das heutige Top-Thema am Markt ist das Sitzungsergebnis der Fed, welche am Abend (MEZ) veröffentlicht wird.

Charttechnik

Die Eröffnungsgewinne katapultieren den Dax zurück in einen auch kurzfristigen Aufwärtstrend, mit dem nun die Chancen auf ein Ende der Korrektur der letzten Tagen so groß sind, wie nie. Idealerweise bleiben die Kurse jetzt schon oberhalb von 9.640 Punkten und marschieren im Tagesverlauf weiter bis auf 9.720/775 Punkte.

Thema des Tages

Wann erhöht die Fed die Zinsen? Finanzmarktteilnehmer erhoffen sich Antworten - oder zumindest Hinweise - von der Zinsentscheidung des Fed-Rates an diesem Mittwoch. Zum Abschluss seiner zweitägigen Sitzung veröffentlicht der Offenmarktausschuss traditionell eine Stellungnahme. Danach erklärt sich zudem die Vorsitzende Janet Yellen.

Die Frage ist nicht mehr, „ob“ der Zins überhaupt steigen wird, sondern lediglich „wann, wie schnell und wie hoch“. Bislang hatte die Fed zum Zeitpunkt lediglich eher schwammige Formulierungen parat. So hieß es zuletzt, der Zins werde noch einen „beträchtlichen Zeitraum“ nach dem Ende des Anleihekaufprogramms so niedrig bleiben wie jetzt. Die Formulierung könnte laut Analysten jetzt gestrichen werden. Kommt die Zinswende nun unvermittelt, ohne dass die Fed dies in aller Ausführlichkeit begründet, könnten die Märkte verrückt spielen. Das wahrscheinlichste Szenario aber ist, dass die Fed Zinserhöhungen in kleinen behutsamen Schritten ankündigt, und dabei jedes Mal betont, immer nur unter Berücksichtung der aktuellen Konjunkturlage zu handeln.

Aktien im Blick

Ganz vorne im Dax hat sich die Aktie von Adidas mit einem Plus von 2,81 % geschoben. Ein in einem Medienbericht genannte möglicher Einstieg von Finanzinvestoren könnte den Konzernumbau beschleunigen.

Stada verteuern sich um 2,00 %. Die UBS empfiehlt den Titel jetzt zum Kauf.

Das Produktportfolio von Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor dürfte von einer starken Dynamik profitieren, schreibt die Commerzbank. Die Aktie des Halbleiterkonzerns legt um 4,58 % zu.

Konjunktur

Die Inflation im Euroraum ist im August höher als bisher angenommen um 0,4 % gestiegen (zunächst +0,3 %), wie Eurostat auf Basis endgültiger Berechnungen mitteilte.

Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte in diesem Jahr um 1,5 Prozent zulegen, im kommenden Jahr dürfte das Wachstum bei 1,8 Prozent liegen. Dies geht aus den Herbstgrundlinien des DIW Berlin hervor.

Bei der vergangenen Zinssitzung des geldpolitischen Ausschuss der Bank of England haben erneut zwei Mitglieder des neunköpfigen Gremiums für eine erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise 2008 gestimmt, hieß es im Protokoll.

Die Europäische Zentralbank erwägt laut der „Welt“, auch solche sog. ABS-Papiere zu kaufen, die mit schwacher Bewertung durch Ratingagenturen behaftet sind und derzeit selbst von der EZB nicht als Pfand für Kredite an die Geschäftsbanken akzeptiert werden.

Währungen

EUR/USD bewegt sich im Vorfeld Fed-Zinsentscheids weiterhin im Bereich der 1,2950er-Marke, nachdem das Währungspaar infolge der unterschiedlichen Zinsperspektiven dies- und jenseits des Atlantiks am 9. September bei 1,2858 ein 14-Monatstief erreicht hat.

Gegenüber dem Yen und dem Schweizer Franken kann der Greenback hingegen ein wenig Boden gutmachen. USD/CHF notierte nach der Meldung, dass die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Schweiz im August niedrigsten Wert seit Januar 2013 gefallen sind, bislang bei 0,9348 im Hoch. USD/JPY legt ebenfalls zu, hat mit 107,31 den Sprung über das am 12. September 2014 erreichte Sechsjahreshoch jedoch noch nicht geschafft.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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