Fundamentale Nachricht
16:00 Uhr, 04.02.2016

Anleger beginnen an US-Konjunkturaufschwung zu zweifeln

Schwächere US-Konjunkturdaten belasten den US-Dollar. Die Fed signalisiert eine Politik der geringen Eile hinsichtlich der nächsten Zinsanhebungen. Anleger in den US-Indizes tendieren zum Aktienverkauf.

Erwähnte Instrumente

Mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und eine schwache Produktivitätsentwicklung fügt sich in das Bild einer zögerlichen Konjunkturerholung in den USA. Der Euro wertet daraufhin kräftig auf, was dem deutschen Aktienmarkt ordentlich zusetzt. Der DAX fällt heute in der Spitze unter die Marke von 9.300 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Ende 2014. Der EuroStoxx setzt um 1,5 Prozent auf 2.887 Punkte zurück.

Die heute veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA zeigen: Die US-Konjunktur schwächt sich ab. So sind in der Woche zum 30. Januar mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 8.000 auf 285.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium mitteilt. Volkswirte hatten einen Wert von 278.000 vorhergesagt.

Zugleich ist die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA im vierten Quartal 2015 auf das Jahr hochgerechnet um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Volkswirte hatten mit einem Produktivitätsrückgang um 2,0 Prozent gerechnet. In den vergangenen fünf Jahren ist die Produktivität im Schnitt um weniger als 1 Prozent gewachsen, weit unter dem Durchschnitt von 2,1 Prozent seit 1947. Das erklärt teilweise das langsame Lohnwachstum und die schwache Inflation während der Wirtschaftserholung, die den Währungshütern der Fed in letzter Zeit so viel Kopfzerbrechen bereitet.

Die US-Indizes gehen schwach und unentschlossen in den Handelstag. Der Dow Jones steht bei 16.333 Punkten. Der S&P verliert 0,21 Prozent auf 1.910 Punkte. Der Nasdaq 100  gibt 0,77 Prozent auf 4.141 Punkte nach.

Der US-Dollar hatte gestern den größten Tagesverlust seit sieben Jahren verzeichnet. Die schwachen Daten machen eine ohnehin kaum noch erwartete weitere Zinserhöhung in den USA im März zunehmend unwahrscheinlich. Zudem meldete der Präsident der Federal Reserve Bank von New York, William Dudley, Zweifel an vorschnellen Zinserhöhungen an. Er sprach von der Möglichkeit, weitere Zinserhöhungen zu verschieben, sollten die wirtschaftlichen Bedingungen dazu führen, dass die Fed ihren Ausblick ändere.

Anleger in den USA fokussieren heute auf einzelne Aktien, etwa das Gopro-Papier, das um 11 Prozent sinkt. Nach schlechten Viertquartalszahlen hat der er Spezialkamerahersteller seinen Ausblick gesenkt. Auch der Düngemittelhersteller Mosaic macht von sich reden: Das Unternehmen will seine Phosphat-Produktion um 400.000 Tonnen senken und damit das Angebot auf die Nachfrage einstellen. Die Aktie erhöht sich um 4 Prozent.

Auffällig ist die massive Erholung der Ölpreise, die seit gestern läuft. Die Ölpreisstärke hängt zum einen mit dem starken Rückfall des Dollars zusammen - Öl wird damit für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum günstiger. Doch zum anderen werden aus dem Kreis von Ölförderländern erneut Stimmen nach einem Sondertreffen laut, um mit Fördersenkungen auf die Schwäche der Ölpreise zu reagieren.

Die Ölpreise steigen nach den sehr kräftigen gestrigen Kursavancen heute weiter an: WTI legt um 2,5 Prozent auf 33,51 US-Dollar zu. Brent geht um 0,54 Prozent auf 35,70 US-Dollar nach vorn.

Gold legt aufgrund des schwachen US-Dollars kräftig auf 1.155 US-Dollar (+0,90 Prozent) zu.

Nach dem Kursanstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar am gestrigen Mittwoch legt die Gemeinschaftswährung nochmal eine Schippe drauf: Der Euro springt auf 1,12 US-Dollar (+1,10 Prozent).

Konjunktur

US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen

In den USA sind in der Woche zum 30. Januar mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 8.000 auf 285.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Wert von 278.000 vorhergesagt.

Für die Vorwoche wurde die Zahl der Erstanträge leicht nach unten revidiert, auf 277.000 von zuvor 278.000. Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt stieg gegenüber der Vorwoche um 2.000 auf 284.750.

US-Produktivität sinkt im vierten Quartal kräftig

Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im vierten Quartal 2015 nach vorläufiger Rechnung auf das Jahr hochgerechnet um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Produktivitätsrückgang um 2,0 Prozent gerechnet.

Für das dritte Quartal wurde ein revidierter Anstieg der Produktivität um 2,1 Prozent gemeldet, nachdem in vorläufiger Schätzung ein Plus von 2,2 Prozent ausgewiesen worden war.

Einzelaktien

Charter Communications übertrifft die Analystenschätzungen

Charter Communications Inc. übertrifft im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $1,09 die Analystenschätzungen von -$0,14. Umsatz mit $2,51 Mrd unter den Erwartungen von $2,52 Mrd.

Ralph Lauren übertrifft die Analystenschätzungen

Ralph Lauren Corp. übertrifft im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $2,27 die Analystenschätzungen von $2,11. Umsatz mit $1,95 Mrd unter den Erwartungen von $2,03 Mrd.

Piper Jaffray übertrifft die Analystenschätzungen

Piper Jaffray Co. übertrifft im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $1,40 die Analystenschätzungen von $0,78. Umsatz mit $197,4 Mio über den Erwartungen von $149,45 Mio.

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4 Kommentare

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  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Naiv oder kriminell?

    Nach der Lektüre des nachstehenden Artikels, stellt sich die Frage nicht mehr.

    http://www.goldseiten.de/artikel/273531--Wer-haelt...

    Take Care

    21:25 Uhr, 04.02. 2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Tja, die USA in schwierigem Fahrwasser. Was ist zu tun? Vor allem stellt sich die Frage, wer kann helfen?

    Da fällt mir doch sofort die mächtigste Frau der Welt ein, Mutti! Mutti könnte mit der Methode Knüppel aus dem Sack, doch endlich für die US-Eliten TTIP durchpeitschen. Unwillige Abgeordnete werden mit mehr oder weniger sanftem Druck eingenordet. Das wüde den amerikanischen Karren sicher wieder ein wenig aus dem Dreck ziehen, zum Nachteil der europäischen US-Vasallen zwar, aber das wird billigend in Kauf genommen. Schließlich will die oberste Angestellte von Herrn Obama in Deutschland Bella Figura machen, vor ihrem Herr und Meister. So sieht das auch der nicht gerade als ausgewiesener Dummkopf bekannte Dr. Marc Faber in seinem Beitrag: Frau Merkel ist die Angestellte von Präsident Obama..........

    http://www.goldseiten.de/artikel/273501--Mark-Fabe...

    20:19 Uhr, 04.02. 2016
    1 Antwort anzeigen