Aluminium/Stahl: Begrenzte Effekte der US-Importbeschränkungen

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Das US-Handelsministerium hat Präsident Donald Trump empfohlen, Importzölle auf Aluminium und Stahl zu verhängen oder Importquoten einzuführen. Die Maßnahmen sollen zwar vor allem chinesische Hersteller treffen, haben aber weitreichendere Auswirkungen. Sofern Trump den Empfehlungen folgt, wovon wir ausgehen, könnte er einen Handelskrieg heraufbeschwören, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „Rohstoffe kompakt Industriemetalle“ schreiben.

Mit den wahrscheinlichen Importbeschränkungen schnitten sich die USA jedoch ins eigene Fleisch. Die Auswirkung von US-Importbeschränkungen auf die Weltmarktpreise seien nicht eindeutig. Die Preise für Aluminium und Stahl in den USA dürften jedoch steigen, da die benötigten Mengen zum Ausgleich der geringeren Importe in den USA selbst nicht so schnell hergestellt werden können. Alternativ müssten die US-Verarbeiter und -Konsumenten die Zölle bezahlen, was indirekt ebenfalls die Preise nach oben treiben würde. Da die bislang in die USA verschifften Mengen wohl andernorts abgesetzt werden, dürften die Preise wegen des dann höheren Angebots sinken, heißt es weiter.

„Sobald die US-Produktion hochgefahren ist, wären die globalen Aluminium- und Stahlmärkte grundsätzlich besser versorgt, was auf die Preise drücken sollte. Doch selbst wenn die USA mittels der Importbeschränkungen ihr Ziel erreichen, sollte der Preiseffekt unseres Erachtens begrenzt sein. Denn die geplante geringere Importmenge der USA macht bei Aluminium Daten von WBMS zufolge ‚nur‘ knapp drei Prozent der globalen Importe aus. Bei Stahl sind es gemäß Daten des Weltstahlverbands ‚nur‘ etwa 1,5 Prozent des Welthandels“, so die Commerzbank-Analysten.