Aluminium: Blauer Himmel über China
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Stuttgart (GodmodeTrader.de) - „Wir werden unseren Himmel wieder blau machen“. Mit dieser Ankündigung bekräftigte Chinas Premierminister Li Keqiang im Rahmen des diesjährigen Nationalen Volkskongresses seine Absicht, dem Problem der Luftverschmutzung in einigen Provinzen Chinas entgegenzutreten. Dazu soll der Schadstoffausstoß in der Grundstoffindustrie deutlich zurückgeführt werden, wie Achim Wittmann, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.
„Im Blick hat die chinesische Staatsführung dabei insbesondere die Kohle-, Stahl- und Aluminiumproduktion, die gleichzeitig von zum Teil massiven Kapazitätsüberhängen betroffen sind. Wir hatten auf die möglichen Auswirkungen einer in diesem Zusammenhang diskutierten Stilllegung von Aluminiumkapazitäten über die Wintermonate bereits berichtet, die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung jedoch bislang für eher niedrig erachtet. Nachdem sich dem ursprünglich aus dem chinesischen Ministerium für Umweltschutz kommenden Vorschlag zwischenzeitlich auch andere wichtige Ministerien angeschlossen haben, folgte jedoch nun die offizielle Anordnung der chinesischen Staatsführung an die Produzenten, die geplanten Maßnahmen umzusetzen“, so Wittmann.
So sollten in den betroffenen Provinzen Henan, Shandong, Shanxi und Hebei die Aluminiumkapazitäten in den Wintermonaten 2017/18 um 30 Prozent reduziert werden. Die vier Provinzen stünden zusammen für Kapazitäten von rund elf Millionen Tonnen Aluminium pro Jahr. Lege man einen Zeitraum von vier Monaten zugrunde, entspräche die geplante Kapazitätsreduzierung einer Produktionsmenge von 1,1 Millionen Tonnen oder rund 3,5 Prozent des jährlichen Angebotes aus China bzw. 1,9 Prozent des globalen Angebotes. Auch wenn nach wie vor Zweifel an der operativen Umsetzung der Vorhaben bestünden, seien diese durch die staatlichen Anordnungen nun deutlich wahrscheinlicher geworden, heißt es weiter.
„Der Markt scheint eine merkliche Verschiebung der Angebots-, Nachfragerelationen auf dem Aluminiummarkt schon vorwegzunehmen. So sind die Notierungen des Leichtmetalls in diesem Jahr bereits um 8,9 Prozent gestiegen, während der LME-Index um 5,3 Prozent zulegte. Weitere positive Impulse dürften die heute bekanntgegebenen Zahlen vom chinesischen Automarkt liefern. So ist dieser nach Angaben des Hersteller-Verbandes CAAM trotz reduzierter Steuervorteile in den ersten beiden Monaten um rund neun Prozent gewachsen. Für das Gesamtjahr erwartet der Verband allerdings, dass sich das Absatzwachstum auf fünf Prozent nach 13,7 Prozent im vergangenen Jahr verlangsamt. Die Aluminiumpreise dürften unserer Einschätzung nach das mittlerweile erreichte Niveau nicht halten können“, so Wittmann.
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