Alle Welt liebt GOLD. Wirklich?
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- GoldKursstand: 1.469,050 $/oz. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Gold steht vor einem bedeutenden Meilenstein. Erstmals seit Anfang 2013 könnte das Edelmetall demnächst wieder die runde Schwelle von 1.500 Dollar knacken. Man könnte meinen, US-Präsident Donald Trump hortet Unmengen an Gold in seinen Depots. Mit seinen regelmäßigen Eskalationen im Handelskrieg mit China sorgt er für Verwerfungen an den Finanzmärkten und für Verunsicherung unter den Anlegern. Dieser wenden sich in Scharen den vermeintlich sicheren Anlagehäfen zu, und feuern deren Preise an.
Ein traditioneller Profiteur in solchen Krisenzeiten ist nun mal das Gold. Edelmetallhändler Alexander Zumpfe vom Handelshaus Heraeus berichtete von einer steigenden Nachfrage nach Gold vor dem Hintergrund der jüngsten Turbulenzen. „Das Edelmetall wird seiner Rolle als sicherer Hafen gerecht und wir schließen einen Anstieg bis auf 1.500 Dollar je Feinunze daher auch nicht aus", sagte Zumpfe. Auch im zweiten Halbjahr dürfte sich der Goldpreis weiter positiv entwickeln.
Anleger suchen eine Absicherung gegen die zunehmende geopolitische Unsicherheit. Am vergangenen Freitag hatte US-Präsident Trump angekündigt, chinesische Waren im Wert von 300 Milliarden Dollar ab September mit neuen Strafzöllen in Höhe von 10 Prozent zu belegen. China reagierte entsprechend. Die Unternehmen des Landes wurden angewiesen, keine Agrarprodukte aus den USA mehr zu importieren. Zudem sorgte die Yuan-Abwertung für zusätzlichen Zündstoff. Die USA hat China offiziell als ein Land gebrandmarkt, welches durch Währungsmanipulation unfaire Vorteile im internationalen Wettbewerb erlangt. In chinesischen Staatsmedien wurde den USA vorgeworfen, die internationale Ordnung zu zerstören.
Mittlerweile ist zu befürchten, dass mit immer neuen Gegenmaßnahmen auf Aktionen des jeweils anderen Landes reagiert wird, formuliert es die Helaba. „Gold ist nicht an ein bestimmtes Land oder Wirtschaftssystem gebunden. Dies macht es derzeit besonders attraktiv“, sagt Steve Land von der Franklin Equity Group. „Konflikte zwischen den USA und dem Iran, gegen den scharfe Sanktionen verhängt wurden, und die Unterbrechung der laufenden Handelsgespräche zwischen den USA und China sind zwei der Sorgen, die Gold in diesem Sommer Auftrieb geben“. Auch die politischen Turbulenzen im Vereinigten Königreich rund um den Brexit verstärkten den Reiz des Goldes für die Anleger. Ebenso könnte die Unsicherheit im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen 2020 die Goldpreise im kommenden Jahr stützen.
Mit Sicht eines Jahres hat der Goldpreis um knapp 20 Prozent zugelegt. Seit Anfang Juni geht um 14 Prozent nach oben. Das Edelmetall ist so gefragt wie lange nicht. Die jahrelange, lähmende Widerstandszone zwischen 1.350 und 1.400 Dollar je Feinunze ist endgültig überwunden.
Die vergangene Woche vorgelegten Zahlen des Branchenverbandes World Gold Council (WGC) liefern eine weitere Erklärung für den Preisschub in der letzten Zeit. Demnach ist die Goldnachfrage im ersten Halbjahr auf rund 2.182 Tonnen gestiegen, der höchste Wert seit drei Jahren und ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die deutlich höhere Nachfrage nach Gold ist vor allem auf gestiegene Käufe von Notenbanken und Zuflüsse von Anlegergeld in Fonds zurückzuführen. Im ersten Halbjahr haben Zentralbanken 374,1 Tonnen Gold (plus 57 Prozent) gekauft. Da ist der höchste Anstieg in diesem Zeitraum in der 19-jährigen Geschichte des Berichts, hieß es vom WGC.
Zentralbanken treiben die Nachfrage nach Gold maßgeblich an, konstatiert Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Degussa Goldhandel. Dabei würden vor allem fallende Zinsen und steigende Risiken im Finanzsystem auch private Anleger dazu bewegen, mehr Gold nachzufragen. Dies spreche für einen weiteren Anstieg des Preises in den kommenden Quartalen.
Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank erkennt neben der Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China noch einen weiteren Katalysator für Gold. Demnach hätten jüngste Kursverluste beim US-Dollar ebenfalls für Rückenwind gesorgt. Die jüngste Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed und die Aussicht auf weitere Zinssenkungen schwächten die amerikanische Währung grundsätzlich. Da Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, macht eine schwächerer US-Währung das Edelmetall günstiger und steigert so die Nachfrage.
Exakt letzterer Umstand kann aber für europäische Anleger auch zum Nachteil werden. Denn für dieser hängt es auch vom Euro-Dollar-Wechselkurs ab, wie sich der Wert des eigenen Goldes entwickelt. Neben der Goldpreisentwicklung müssen diese zusätzlich den Devisenmarkt und den EUR/USD-Wechselkurs im Auge behalten, um nicht auf die Nase zu fallen. Man kann es auch so sagen: Die Liebe zu dem Edelmetall ist in der Realität nicht zuletzt auch eine Währungsspekulation.
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Gold in Euro ist fast am Allzeithoch ,es fehlen noch ca 60 €...In Zeiten von Draghi die beste Versicherung
Zentralbanken kaufen Gold wie verrückt.......und drucken Papiergeld wie der Wahnsinn......ja eine Wette was bald weniger Wert sein wird.......Wetten dass!!!
Einfach den Zentralbanken nachmachen.... jeden Monat etwas Gold und Silber kaufen!
Von 2000 bis 2008 ist der Dollar andauernd gestiegen, der Goldpreis um ein Vielfaches. Dann ist Gold noch weitere 3 Jahre gestiegen und der Dollar stark gefallen.... Natürlich kratzt das VIELLEICHT an der Performance. Bei den Lieblingen wie FANG und Co. aus den USA wird doch auch nicht über Währungsrisiken gejammert, bei Gold kommen alle wieder rausgekrochen.......
Es ist eine Währungsspekulation. Und zwar auf einen Verfall der Lokalwährung. Und der ist so sicher wie Draghis neues Gelddruckprogramm. Der Euro ist gegenüber der goldenen Währung fast auf Allzeittief kollabiert! 5% noch bis zum nächsten Tiefpunkt.