Alle Basismetalle: Ein kurzer Rückblick aus Sicht der Fundamentalanalyse
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Erwähnte Instrumente
Die Basismetalle entwickelten sich im März extrem volatil. Bis auf Zinn, das merklich im Plus schloss, und Kupfer, das leicht im Plus schloss, gingen alle Basismetalle im März im Vergleich zum Vormonat schwächer aus dem Handel. Die Rohstoffe wurden hart getroffen von einem breitflächigen Abverkauf am Osterwochenende. Neue Entwicklungen in der Kreditkrise, wie die Fast-Pleite von Bear Stearns, haben die Risikoaversion (Deleveraging) vieler Marktteilnehmer erhöht und zu Gewinnmitnahmen an den Rohstoffbörsen geführt. Zahlreiche Marktteilnehmer mussten auch die Gewinne an den Rohstoffmärkten zwangseindecken, um damit ihre aufgelaufenen Verluste an den Aktienmärkten auszugleichen. Die Korrektur bei den Basismetallen hat einen eigenen Charakter angenommen, und die Kursrückgänge haben in direkter Weise auf die Stimmung der Marktteilnehmer gedrückt. Dies kann man für die Edelmetalle, Energie- und Agrarrohstoffe nicht behaupten. Obwohl beispielsweise Gold nach dem Erreichen der Marke von 1000 Dollar zuletzt bis auf 906 Dollar zurückfällt, halten die Käufe von ETFs in physischem Gold unvermindert an oder steigen sogar noch weiter. ETF Securities, führender Anbieter von börsennotierten Rohstoffen, hat seine Statistiken für die letzte Woche veröffentlicht. Highlight der Woche waren den Angaben zufolge die Zuflüsse in den ETFS Physical Gold. Insgesamt seien 73 Millionen Dollar im Vergleich zum bisherigen Jahresschnitt von +30 Millionen Dollar in den Gold-ETF geflossen. Dies folge Zuflüssen von 82 Millionen Dollar in der Woche zuvor.
Aluminium: Stark, aber unter Druck
Der Preis für Aluminium fiel im März. Die Stimmung wurde belastet durch einen leichten Anstieg der LME-Lagerbestände sowie durch die Nachricht, dass einige Schmelzereien in China, die im Januar ihre Produktion wegen des Schneesturms einstellen mussten, in den kommenden Monaten ihre Produktion ausweiten werden. Auch Aluminium wurde in den österlichen Verkäufen getroffen. Die Aussicht auf ein weiterhin knappes Angebot stützte den Aluminiumpreis und begrenzte die Kursverluste relativ zu anderen Basismetallen.
Aluminiumpreis durch Korrektur belastet, aber fundamental unterstützt
Kupfer in weiter Range
Der Kupferpreis bewegte sich im März in einer breiten Handelsspanne. Auch die österlichen Verkäufe belasteten den Kupferpreis, jedoch schwächer als bei anderen Basismetallen. In der Woche nach Ostern hat der Kupferpreis wieder an Boden gut gemacht. Die Erwartung eines weiterhin knappen Angebots aufgrund der hohen chinesischen Nachfrage stützte den Kupfermarkt. Zudem wirkte sich der Rückgang der LME-Lagerbestände bei Kupfer im März stützend aus. Kupfer ist einer unserer Favoriten unter den Basismetallen. Sollten sich die Erwartungen hinsichtlich einer Konjunkturerholung in den USA in der zweiten Jahreshälfte 2008 durch erste Wirtschaftsdaten und Frühindikatoren bestätigen, so dürfte Kupfer als eines der ersten Rohstoffe von diesem Sentimentwechsel profitieren und deutlich ansteigen.
Kupferpreis konsolidiert auf hohem Niveau
Blei verliert deutlich an Boden
Der Markt für Blei ist deutlich illiquider als jener von Aluminium und Kupfer. Der Preis startete in den Monat März mit starken Kursen, fiel dann aber im Monatsverlauf zurück. Blei befindet sich charttechnisch nun in einer angeschlagenen Situation.
Blei bewegt sich weiter abwärts
Nickel zeigt sich volatil
Nickel bewegte sich im März in einer sehr breiten Handelsspanne, beendete den Monat aber mit deutlichen Kursverlusten. Nur kurzfristig konnte dabei die psychologisch wichtige Marke von 30,000 Dollar zurückerobert werden. Der Streik an der Cerro Matoso Nickelmine von BHP Billiton in Kolumbien stützte den Preis zeitweise. Als am 31. März die Nachricht veröffentlicht wurde, dass die Arbeiter sich mit der Wiederaufnahme der Minenarbeiten einverstanden erklärten, tauchte der Nickelpreis ab. Den gesamten Monat über belasteten die hohen Nickellagerbestände an der LME den Preis. Im Gegensatz dazu nährten hohe Energiepreise die Ansicht, dass die Kosten für das Nickel-Substitut Nickel Pig Iron steigen könnten. Damit wurden die Hoffnungen auf eine möglicherweise wieder steigende Nickelnachfrage beflügelt.
Nickelpreis zeigt sich volatil
Zink bewegt sich weiter abwärts
Zink ist das technisch und fundamental schwächste Basismetall. Das zeigte sich auch am Kursverlauf im Korrekturmonat März, als der Preis deutlich fiel. Auch wenn der Monat stark begann, endete er schwach. Die Erwartung, dass der Zinkpreis in diesem Jahr einen Angebotsüberschuss ausweisen könnte, erwies sich als belastender Faktor.
Zink bleibt schwächstes Basismetall
Jochen Stanzl
Chefredakteur Rohstoff-Report.de
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