Aktienmärkte: Die Warnung aus dem Hinterhalt…
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Sieht man sich derzeit die großen Aktienindizes an, könnte man annehmen, alles sei in bester Ordnung. Gut, der DAX schwächelt vielleicht gerade ein wenig, aber die gefürchtete Schulter-Kopf-Schulter-Formation wurde bislang jedenfalls nicht aktiviert. Viel fehlt allerdings nicht mehr, wie die folgende Abbildung verdeutlicht:
Und dann erst die US-Börsen! Geradezu atemlos wird dort ein Rekordhoch nach dem anderen markiert. Die Anleger scheinen bester Laune. Doch wie so oft in solchen Zeiten, lohnt es sich, etwas genauer hinzusehen, um zu einer sinnvollen Lagebeurteilung zu kommen.
Nehmen wir etwa den chinesischen Aktienmarkt:
Dort ist die Börsenwelt seit geraumer Zeit alles andere als rosig. Dazu ein Blick auf die folgende Grafik: Seit dem Hoch zu Jahresanfang 2018 hat der Shanghai Composite rund 25 Prozent an Wert eingebüßt – und befindet sich damit auch offiziell in einem Bärenmarkt.
Nun rückt China den USA als größte Wirtschaftsmacht der Welt immer dichter auf die Fersen. Für das laufende Jahr wird dort mit einer Wirtschaftsleistung (BIP) von rund 14 Billionen US-Dollar kalkuliert. Die Vereinigten Staaten kommen auf rund 20 Billionen US-Dollar. Dazu die folgende Grafik.
Quelle: Statista
Die Schwäche am chinesischen Aktienmarkt sollte man wegen der enormen globalen Bedeutung Chinas daher nicht auf die leichte Schulter nehmen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung, dass die chinesische Wirtschaft seit dem Krisenjahr 2008 kontinuierlich gewachsen ist. In Zahlen ausgedrückt hat sich die Wirtschaftsleistung des Landes innerhalb von zehn Jahren in etwa verdreifacht. Die folgende Abbildung zeigt das. Doch trotz dieser enormen Wachstumsraten hat die Börse längst den Rückwärtsgang eingelegt. Über die Gründe ließe sich trefflich spekulieren. Tatsache ist, dass die robuste chinesische Konjunktur die Börsen schon lange nicht mehr beflügeln kann.
Bemerkenswert ist der direkte Vergleich zwischen den US-Börsen und dem chinesischen Aktienmarkt in der folgenden Abbildung. Die enorme Diskrepanz zwischen dem S&P 500 (blaue Linie) und dem Shanghai Composite wirft die Frage auf, ob es eine Fortsetzung der Hausse an den US-Börsen geben kann, wenn der chinesische Aktienmarkt weiterhin derart schwächelt. Zweifel sind angebracht. Wird der S&P 500 den Chinaaktien womöglich schon bald hinterherstolpern?
Tatsächlich zeigen sich auch beim S&P 500 mittlerweile ernst zu nehmende Schwächesignale. Erkennbar sind diese allerdings nur auf den zweiten Blick. So hat sich etwa die Marktbreite im Verlauf dieses Jahres deutlich abgeschwächt. Das bedeutet, der scheinbar ungebremste Aufschwung an den US-Börsen wird mittlerweile von immer weniger Aktien getragen. Es ist das klassische Warnsignal das Börsengewittern so gerne vorausläuft. Und es ist deshalb so hinterhältig, weil man es nicht sofort erkennt.
Auch hier ein paar Zahlen:
Während zu Jahresbeginn 2018 fast 85 Prozent der im S&P 500 gelisteten Aktien oberhalb ihres gleitenden 200-Tage-Durchschnitts notierten, sind es aktuell nur noch etwas mehr als 65 Prozent. Achten Sie auf die blaue und die rote Markierung in der folgenden Abbildung. Die ausgeprägte negative Divergenz, die sich hier zum Kursgeschehen gebildet hat, sollte sich in den kommenden Monaten auflösen. Vorzugsweise wird dies durch mehr oder weniger deutlich fallende Aktienkurse geschehen.
Wodurch eine solche Korrektur ausgelöst werden könnte, lässt sich kaum vorhersagen. Recht „gute Karten“ haben erfahrungsgemäß allerdings die aufstrebenden Märkte. Neben der Türkei sind in jüngster Zeit auch Brasilien, Argentinien, Venezuela, Indien und Südafrika in größere Schwierigkeiten gekommen.
Entsprechend desolat zeigt sich der an den US-Börsen gelistete Emerging Markets ETF mit dem Kürzel EEM. Die folgende Abbildung zeigt, dass der rege gehandelte ETF mit dem jüngsten Rücksetzer an einer enorm wichtigen Haltezone bei 40 US-Dollar angekommen ist. Sollte dieser Bereich unterschritten werden, dürften sich auch die US-Börsen endlich einmal zu einer Pause bequemen.
Die Zeit wäre ja danach, denken Sie etwa an den herannahenden Oktober – und es wäre auch nicht das erste Mal, dass von den aufstrebenden Volkswirtschaften ein Impuls ausgeht, der „ganz plötzlich“ auch die Weltbörsen tangiert…
Anmeldemöglichkeit (1): Das Drei-Monats-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs
Anmeldemöglichkeit (2): Das Jahres-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs
Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
es muss übrtigend auch keinen Crash geben..der Dow tritt seit Anfang daes Jahres auf der Stelle ,Inflation bei 5-6% real.. also hat man praktisch Wert verloren ... nun steigen in den USA die Zinsen..steigen sie noch ein Stücj wird das viele Zombiefirmen in bedrängnis bringen und der Märkte werden auch darauf reagieren.... übrigens kam der ganze Scheinboom der letzten Jahre durch Gelddruckerei..wird das Geld eingesammelt gehts auch wieder abwärts mit der Wirtschaft und auch mit den Kursen....
Einen Crash bzw einen jahrelangen Bärenmarkt können
-bekannte Fakten auslösen,die lange Zeit negiert wurden bzw neu bewertet werden,z.Bsp Italien oder der Brexit
-neue Fakten z.Bsp Rücktritt Trump oder massiver US- Bondverkauf der Chinesen ,einbrechende Konjunktur ,Firmenpleiten etc
Kostolany war ein sehr unterhaltsamer Börsianer mit gewaltigem Erfahrungsschatz und Informationen,der allerdings auch immer unbeiirt an die USA und den Dollar glaubte.
1987 laq er z.Bsp komplett daneben,dies sei mal am Rande erwähnt
Bislang halten sich die Märkte trotz Störfeuer von unterschiedlichen Fronten erstaunlich gut. Trump zündelt weiterhin mit seinen Zöllen, zwar im Augenblick mit angezogener Handbremse wegen den in Kürze anstehenden Zwischenwahlen, aber Trump ist unkalkulierbar. In Europa könnte Italien für Frust an den Märkten sorgen und last but not least ein Herr Maaßen falls er bleibt und eine GROKO die dann daran zerbricht, die kommende Woche dürfte mit Blick auf Berlin besonders spannend werden.
Im Vergleich zum schwindsüchtigen Dax machen die 2 großen US-Indices aktuell eher den Eindruck daß sie oben raus wollen und manche Experten vermuten durchaus einen letzten Euphorieschub welcher den S+P auf 3000 + befördert.
Falls jedoch tatsächlich eine böse Bärenhorde aus dem Hinterhalt stürmen sollte um eine allfällige Hetzjagd auf die lieben Bullen zu veranstalten, dann spätestens steht sowieso der Seibert wieder auf der Matte um ein Gemetzel zu verhindern.
Die Emerging Markets werden keinen "Crash" auslösen. Denn wie schon Kostolany schrieb: "Was an der Börse jeder schon weiß, macht keinen mehr heiß!". Ich sehe die größte Gefahr weiterhin in Italien, denn das könnte die "Euro Krise 2.0" oder "Euro Krise reloaded" bringen. Daher behalte ich Italien auch im Auge. Passiert da nix, dann Jahresendrally.
Hyperinflationsszenarie? Für einen Anstieg um 100% in einem Index. Ich denke so etwas benötigen wir ehern nicht um auf 50 000 zu steigen. Der S&P 500 ist in 10 Jahren um mehr wie 300% gestiegen, der DAX ist förmlich explodiert als 1999 alle den großen Crash ausgerufen haben. So lange wir so viele Warnungen wie jetzt hören, wird der DOW ehern bei 50 000 stehen als bei unter 10 000 und Gold wird weiter das Spiel von 1980 -2000 spielen.
Bei rückläufigem Geldmengenwachstum und der Aussicht auf eine Einstellung des Anleihenkaufprogramms der EZB kann man Hyperinflationsszenarien auf Sicht mehrerer Jahre ausschließen. So schnell wird man keinen Dow von 50000 oder mehr sehen. So schlau sind die Notenbanker gerade noch, dass sie das verhindern, zumindest momentan. Nach der nächsten großen Krise könnte das schon ganz anders aussehen, denn dann wird man vermutlich wieder die Druckerpresse anschmeißen, koste es was es wolle.
Um jedoch die Frage zu beantworten wie lange sich eine Weltwirtschaft noch am Laufen halten kann, die zum Großteil davon abhängig ist, dass Menschen sich permanent verschulden, muss man sich vor allem fragen wann der Punkt gekommen ist an dem die Schuldner kollabieren und kein Gläubiger mehr bereit ist weiteres Geld zu verleihen.
Das alles ist am Ende hypothetisch, derzeit kommen aus allen Ecken mögliche Crash Szenarien.Eigentlich kommen die schon seit Jahren warum die Börse zusammen brechen muss und warum Gold,Silber und die Minen in den Himmel steigen müssen. Aber es ist nichts weiter als ein Fortschreiben der Mauer der Angst. Am Ende hat die EZB und auch die FED (die angeblich nie die Zinen erhöhen kann) für Börsianer alles richtig gemacht.Wer diesem Gesindel vertraut hat, hat bsp. von einem Anstieg im S&P 500 von über 300% profitiert. Wer diesem Gesindel misstraut hat, hat in Gold, Silber und bei den Minen seit der Krise 2008 im Vergleich zum S&P 500 eigentlich nichts verdient. willkommen zurück im Jahr 1980 - 2001.