Agrar: Weltgetreidebilanz 2021/22 trotz Rekorderntemenge nur ausgeglichen
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In seiner ersten umfassenden Schätzung zu 2021/22 prognostiziert der Internationale Getreiderat IGC eine rekordhohe Getreideproduktion von fast 2,3 Milliarden Tonnen (plus 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Da der Anstieg aber vollständig von der Nachfrage absorbiert wird, dürfte die Produktion den Verbrauch nur eben decken, d.h. die Getreidebilanz ist gerade ausgeglichen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Nach vier defizitären Jahren sei dies schon fast eine gute Nachricht. Aber es bedeute eben auch, dass die abgeschmolzenen Bestände nicht aufgestockt werden könnten. Zwar werde bei Weizen mit einem Bestandsanstieg um zwölf Millionen Tonnen gerechnet, ähnlich wie in der noch laufenden Saison mit 14 Millionen Tonnen. Doch dann wie jetzt gelte: Der Anstieg konzentriere sich auf China und Indien, während bei den großen Exportnationen die Bestände stagnierten – wie schon die letzten drei Jahre, und davor habe es sogar Rückgänge gegeben, heißt es weiter.
„Bei Mais setzt sich die Reihe der Jahre mit einem globalen Defizit fort, mit zehn Millionen Tonnen soll es aber immerhin nur ein Drittel der beiden Vorjahre betragen – ein schwacher Trost, wenn man bedenkt, dass die beiden wichtigen Produzenten und Exporteure USA und Brasilien wohl nahe oder auf Rekordniveau produzieren und die Weltproduktion um 54 Millionen Tonnen steigen soll. Die Bestände bei den großen Exporteuren dürften trotzdem nur marginal steigen“, so Helbing-Kuhl.
Auch bei Sojabohnen solle die weltweite Ernte um immerhin gut 20 Millionen Tonnen höher ausfallen. Allerdings steige auch der Verbrauch. Dennoch solle die Bilanz laut IGC mit fünf Millionen Tonnen im positiven Bereich liegen, nach einem Lagerabbau 2019/20 und im noch laufenden Erntejahr 2020/21. 2021/22 dürfte aber auch bei Sojabohnen der Lageranstieg kumuliert über die wichtigen Exporteure USA, Brasilien und Argentinien nur marginal sein, ausgehend von niedrigem Niveau, heißt es weiter.
„Fazit: Es bleibt vorerst bei der angespannten Lage an den Getreide- und Ölsaatenmärkten. Behält der IGC recht, ist auch über die nächsten Monate mit einem hohen Preisniveau zu rechnen“, so Helbing-Kuhl.
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