Fundamentale Nachricht
11:04 Uhr, 26.03.2021

Agrar: Weltgetreidebilanz 2021/22 trotz Rekorderntemenge nur ausgeglichen

Nach Einschätzung von Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl bleibt es vorerst bei der angespannten Lage an den Getreide- und Ölsaatenmärkten.

Erwähnte Instrumente

  • Weizen
    ISIN: US12492G1040Kopiert
    Kursstand: 613,36 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Mais
    ISIN: XC000A0AEZE1Kopiert
    Kursstand: 549,82 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In seiner ersten umfassenden Schätzung zu 2021/22 prognostiziert der Internationale Getreiderat IGC eine rekordhohe Getreideproduktion von fast 2,3 Milliarden Tonnen (plus 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Da der Anstieg aber vollständig von der Nachfrage absorbiert wird, dürfte die Produktion den Verbrauch nur eben decken, d.h. die Getreidebilanz ist gerade ausgeglichen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Nach vier defizitären Jahren sei dies schon fast eine gute Nachricht. Aber es bedeute eben auch, dass die abgeschmolzenen Bestände nicht aufgestockt werden könnten. Zwar werde bei Weizen mit einem Bestandsanstieg um zwölf Millionen Tonnen gerechnet, ähnlich wie in der noch laufenden Saison mit 14 Millionen Tonnen. Doch dann wie jetzt gelte: Der Anstieg konzentriere sich auf China und Indien, während bei den großen Exportnationen die Bestände stagnierten – wie schon die letzten drei Jahre, und davor habe es sogar Rückgänge gegeben, heißt es weiter.

„Bei Mais setzt sich die Reihe der Jahre mit einem globalen Defizit fort, mit zehn Millionen Tonnen soll es aber immerhin nur ein Drittel der beiden Vorjahre betragen – ein schwacher Trost, wenn man bedenkt, dass die beiden wichtigen Produzenten und Exporteure USA und Brasilien wohl nahe oder auf Rekordniveau produzieren und die Weltproduktion um 54 Millionen Tonnen steigen soll. Die Bestände bei den großen Exporteuren dürften trotzdem nur marginal steigen“, so Helbing-Kuhl.

Auch bei Sojabohnen solle die weltweite Ernte um immerhin gut 20 Millionen Tonnen höher ausfallen. Allerdings steige auch der Verbrauch. Dennoch solle die Bilanz laut IGC mit fünf Millionen Tonnen im positiven Bereich liegen, nach einem Lagerabbau 2019/20 und im noch laufenden Erntejahr 2020/21. 2021/22 dürfte aber auch bei Sojabohnen der Lageranstieg kumuliert über die wichtigen Exporteure USA, Brasilien und Argentinien nur marginal sein, ausgehend von niedrigem Niveau, heißt es weiter.

„Fazit: Es bleibt vorerst bei der angespannten Lage an den Getreide- und Ölsaatenmärkten. Behält der IGC recht, ist auch über die nächsten Monate mit einem hohen Preisniveau zu rechnen“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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