Agrar: Weltbank erwartet 2021 deutlich höhere Preise als 2020
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In ihrem neuen halbjährlichen Bericht zu den Rohstoffmärkten erwartet die Weltbank für 2021 bei den Agrarrohstoffen insgesamt ein 14 Prozent höheres Preisniveau als 2020. 2022 soll dann ein weiterer, wenn auch kleiner Anstieg folgen. Beides sind Aufwärtsrevisionen gegenüber dem Bericht vom Oktober, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Dabei solle der Getreidepreisindex im Durchschnitt der Gesamtentwicklung liegen, der Pflanzenölindex dagegen 2021 sogar um 30 Prozent zulegen, 2022 dann aber stagnieren. Als die wichtigsten Unsicherheitsfaktoren nenne die Weltbank die Entwicklung der Energie- und damit nicht zuletzt der Düngemittelpreise sowie das globale Wirtschaftswachstum, aber auch den künftigen Pfad der Verwendung von Agrarrohstoffen zur Herstellung von Biokraftstoffen, heißt es weiter.
„Trotz der absehbaren Defizite 2020/21 an wichtigen Agrarmärkten (Mais, Sojabohnen und – unter Ausschluss von China und Indien – auch Weizen), zeigt sich die Weltbank nicht grundsätzlich alarmiert. Sie verweist vielmehr auf das trotz leichter Rückgänge in den letzten Jahren im historischen Vergleich noch immer recht hohe aggregierte Lager-Verbrauchs-Verhältnis bei Nahrungsmitteln von 28 Prozen. Im Tief 2007 bis 2008 hatte es nur 17 Prozent betragen. Dies dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Ausmaß der chronischen Unter- und Fehlernährung durch die ökonomischen Folgen der Corona-Krise massiv gestiegen ist“, so Helbing-Kuhl.
Der Bericht enthalte auch Prognosen zu Agrarprodukten, die keine Nahrungsmittel seien. Zu nennen sei hier neben Baumwolle auch Naturkautschuk. Dessen Preis habe im ersten Quartal 2021 fast 75 Prozent über dem im April 2020 gesehenen Tief gelegen, als auch die Preise für Öl und damit das Ausgangsprodukt des konkurrierenden synthetischen Kautschuks wegen Corona eingebrochen seien, heißt es weiter.
„Zunächst reduzierten Fabrikschließungen im Zusammenhang mit Lockdowns die Nachfrage. Diese hat sich insbesondere vonseiten Chinas Reifenproduzenten inzwischen wieder stark erhöht. Die Reifenherstellung steht für rund zwei Drittel der Naturkautschukverwendung. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet die Weltbank im Vergleich zu 2020 30 Prozent höhere Kautschukpreise. 2022 sollen sich die Preise dann stabilisieren“, so Helbing-Kuhl.
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