Fundamentale Nachricht
10:36 Uhr, 26.11.2020

Agrar: US-Ernten 2020/21 unter den Erwartungen

In diesem Jahr haben die US-Mais- und Sojabohnenernte nicht die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt, auch wenn sie gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind.

Erwähnte Instrumente

  • Mais
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    Kursstand: 431,92 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Soja
    ISIN: US12492A1079Kopiert
    Kursstand: 1.187,83 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Heute wird in den USA das Erntedankfest gefeiert. Für die meisten ist es auch in Corona-Zeiten in erster Linie ein wichtiges Familienfest. Doch es lohnt auch ein Blick auf den ursprünglichen Gegenstand des Festes: die eingebrachten Ernten, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Unbestritten seien die USA der weltgrößte Mais- und nach dem Verlust der Spitzenposition an Brasilien immerhin der zweitgrößte Sojabohnenproduzent. Doch in diesem Jahr hätten beide – nun beendeten – Ernten nicht die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt, auch wenn sie gegenüber dem Vorjahr gestiegen seien, heißt es weiter.

„Statt der im Frühjahr erwarteten über 400 Millionen Tonnen Mais wurden es laut USDA 368,5 Mio. Tonnen. Bei Sojabohnen sind es mit 113,5 Millionen Tonnen etwa so viel wie in der ersten Prognose vom Februar, zwischenzeitlich reichten die Schätzungen aber bis gut 120 Millionen Tonnen. Bei Weizen lag die Ernte nur zwei Mal in den letzten 40 Jahren unter und zwei Mal gleichauf mit der Ernte 2020 von knapp 50 Millionen Tonnen“, so Helbing-Kuhl.

Auch weltweit sei der Weizenmarkt gerade ausgeglichen, wenn man China und Indien aus der Betrachtung herauslasse. Die globalen Mais- und Sojabohnenmärkte dürften auch 2020/21 (wie schon 2019/20) Defizite aufweisen. Dies habe den Maispreis in den letzten Wochen auf ein 16-Monatshoch und den Sojabohnenpreis sogar auf ein Sechseinhalbjahreshoch steigen lassen. Doch schon im September habe das USDA geschätzt, dass die Netto-Einkommen der US-Landwirte 2020 22 Prozent höher als im durch schlechte Ernten und den Handelsstreit gezeichneten Jahr 2019 und höher als im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2019 sein dürften, heißt es weiter.

„Allerdings macht es auch klar, dass die stark gestiegenen staatlichen Direktzahlungen, die als Ausgleich für Einbußen wegen des Handelsstreits und Covid-19 gezahlt werden, einen bedeutenden Anteil daran haben. Gestern stiegen die Preise für Mais, Sojabohnen und Weizen zunächst kräftig und folgten damit den Ölpreisen nach oben. Nach Gewinnmitnahmen vor dem Feiertag und der Vorhersage von ersehnten Regenfällen in Argentinien schlossen dann aber alle im Minus. Heute findet in Chicago feiertagsbedingt kein Handel statt“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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