Agrar: US-Ernten 2020/21 unter den Erwartungen
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Heute wird in den USA das Erntedankfest gefeiert. Für die meisten ist es auch in Corona-Zeiten in erster Linie ein wichtiges Familienfest. Doch es lohnt auch ein Blick auf den ursprünglichen Gegenstand des Festes: die eingebrachten Ernten, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Unbestritten seien die USA der weltgrößte Mais- und nach dem Verlust der Spitzenposition an Brasilien immerhin der zweitgrößte Sojabohnenproduzent. Doch in diesem Jahr hätten beide – nun beendeten – Ernten nicht die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt, auch wenn sie gegenüber dem Vorjahr gestiegen seien, heißt es weiter.
„Statt der im Frühjahr erwarteten über 400 Millionen Tonnen Mais wurden es laut USDA 368,5 Mio. Tonnen. Bei Sojabohnen sind es mit 113,5 Millionen Tonnen etwa so viel wie in der ersten Prognose vom Februar, zwischenzeitlich reichten die Schätzungen aber bis gut 120 Millionen Tonnen. Bei Weizen lag die Ernte nur zwei Mal in den letzten 40 Jahren unter und zwei Mal gleichauf mit der Ernte 2020 von knapp 50 Millionen Tonnen“, so Helbing-Kuhl.
Auch weltweit sei der Weizenmarkt gerade ausgeglichen, wenn man China und Indien aus der Betrachtung herauslasse. Die globalen Mais- und Sojabohnenmärkte dürften auch 2020/21 (wie schon 2019/20) Defizite aufweisen. Dies habe den Maispreis in den letzten Wochen auf ein 16-Monatshoch und den Sojabohnenpreis sogar auf ein Sechseinhalbjahreshoch steigen lassen. Doch schon im September habe das USDA geschätzt, dass die Netto-Einkommen der US-Landwirte 2020 22 Prozent höher als im durch schlechte Ernten und den Handelsstreit gezeichneten Jahr 2019 und höher als im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2019 sein dürften, heißt es weiter.
„Allerdings macht es auch klar, dass die stark gestiegenen staatlichen Direktzahlungen, die als Ausgleich für Einbußen wegen des Handelsstreits und Covid-19 gezahlt werden, einen bedeutenden Anteil daran haben. Gestern stiegen die Preise für Mais, Sojabohnen und Weizen zunächst kräftig und folgten damit den Ölpreisen nach oben. Nach Gewinnmitnahmen vor dem Feiertag und der Vorhersage von ersehnten Regenfällen in Argentinien schlossen dann aber alle im Minus. Heute findet in Chicago feiertagsbedingt kein Handel statt“, so Helbing-Kuhl.
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