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09:58 Uhr, 05.11.2020

Agrar: Sojabohnen markieren neues Vierjahreshoch

Die zu trockene Witterung in Südamerika und die seit Monaten hohe chinesische Nachfrage nach US-Sojabohnen hat deren Preis auf das höchste Niveau seit über vier Jahren steigen lassen.

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    Kursstand: 1.097,37 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die noch nicht endgültig entschiedene US-Wahl hält auch die Agrarmärkte in Atem. Denn Wechsel in politischen Ämtern, etwa im Agrarausschuss des Repräsentantenhauses, können auch die (finanziellen) Prioritäten für den Sektor verschieben. Die weitere Wechselkursentwicklung wird ebenfalls vom Wahlausgang mitbestimmt, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Natürlich blieben auch die klassischen Themen wie z.B. China und das Wetter. Die nach wie vor zu trockene Witterung in Südamerika, vor allem im Süden Brasiliens und in Argentinien, führe dort zu Aussaat- und Entwicklungsverzögerungen. Dies habe gemeinsam mit der seit Monaten hohen chinesischen Nachfrage nach US-Sojabohnen deren Preis zuletzt auf das höchste Niveau seit über vier Jahren steigen lassen. Aktuell handelten Sojabohnen bei 1.091 US-Cent je Scheffel, unterstützt auch vom zuletzt wieder schwächeren US-Dollar, heißt es weiter.

„Der Maispreis hatte bereits am Dienstag die Schwelle von 400 US-Cent je Scheffel überschritten. Am Morgen liegt er bei knapp 410 US-Cent. Die Themen sind dabei die gleichen wie am Sojabohnenmarkt. Von Reuters befragte US-Analysten rechnen zudem damit, dass das USDA in seinem nächste Woche erscheinenden Prognosebericht die Ende 2020/21 erwarteten US-Bestände kürzen wird. Bisher geht es von 55 Millionen Tonnen aus“, so Helbing-Kuhl.

In den letzten Monaten sei die Schätzung immer wieder nach unten korrigiert worden – teils wegen einer nach oben revidierten Nachfrage 2019/20, die für niedrigere Anfangsbestände 2020/21 gesorgt habe, teils wegen Kürzungen bei der laufenden US-Ernte bei gleichzeitig höheren Exporten. Der noch im August prognostizierte Lageraufbau in den USA sei von über 13 Millionen Tonnen inzwischen auf fünf Millionen Tonnen zusammengeschmolzen. Die enttäuschenden Ertragsmeldungen aus westlichen Gebieten des Mittleren Westens zum Ende der Ernte könnten ihn nochmals reduzieren, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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