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11:02 Uhr, 15.02.2022

Agrar: Preise geben wieder nach

Zu einer leichten Beruhigung könnte die Nachricht beigetragen haben, dass Russland einige Truppen nach dem Abschluss militärischer Übungen zurückziehen will.

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  • Weizen
    ISIN: US12492G1040Kopiert
    Kursstand: 785,87 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Soja
    ISIN: US12492A1079Kopiert
    Kursstand: 1.561,12 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Während der Russland-Ukraine-Konflikt die Ölpreise weiter steigen lässt, hat sich die Lage am Weizenmarkt wieder etwas beruhigt. Der US-Weizenpreis an der CBOT rutschte bereits gestern wieder unter die Marke von 800 US-Cent je Scheffel. Einem nochmaligen Anstieg kurz vor Handelsschluss folgt heute ein erneuter Preisrückgang auf 790 US-Cent, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Dies spreche auch für eine schwächere Eröffnung an der Euronext in Paris, wo der EU-Weizenpreis gestern knapp drei Prozent höher bei 275 Euro je Tonne geschlossen habe. Zu einer leichten Beruhigung könnte auch die Nachricht beigetragen haben, dass Russland einige Truppen nach dem Abschluss militärischer Übungen zurückziehen wolle. Der jüngste Preisanstieg bei Weizen könnte auch auf Shorteindeckungen kurzfristig orientierter Marktteilnehmer zurückzuführen sein. Denn in der Berichtswoche zum 8. Februar hätten diese Netto-Short-Positionen in Höhe von 32.000 Kontrakten gehalten, heißt es weiter.

„Größere Netto-Short-Positionen bestanden bei Weizen zuletzt im Juli 2020, was angesichts der Tatsache, dass zwei der drei wichtigsten Weizenexporteure der Welt in einem immer heißer werdenden Konflikt involviert sind, erstaunlich ist. Auch ist es nicht so, dass Weizen im Überfluss vorhanden ist, um Lieferausfälle problemlos kompensieren zu können. Das Risiko liegt daher eindeutig in höheren Weizennotierungen“, so Fritsch.

Die Preise für Mais und Sojabohnen hätten gestern ebenfalls etwas nachgegeben, was nach dem kräftigen Anstieg zuvor auf Acht- bzw. Neunmonatshochs mit Gewinnmitnahmen erklärt werden könne. Mais rutsche unter 650 US-Cent je Scheffel, Sojabohnen auf 1.570 US-Cent je Scheffel. Allerdings könnte es im Falle eines militärischen Konflikts in der Ukraine auch bei Mais zu Lieferunterbrechungen kommen, heißt es weiter.

„Laut Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums soll die Ukraine in diesem Erntejahr 33,5 Millionen Tonnen Mais exportieren. Damit ist die Ukraine der viertgrößte Maisexporteur weltweit. Insbesondere die EU ist ein wichtiger Abnehmer, was den Maispreis an der Euronext in Paris weiter steigen lassen könnte. Dieser handelt aktuell bei 255 Euro je Tonne allerdings noch weit von seinen Höchstständen entfernt“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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