Agrar: Erstaunen nach ersten USDA-Prognosen für 2021/22
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Unmittelbar nach Bekanntgabe der ersten umfassenden Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums für 2021/22 am Mittwochabend sackte der Maispreis von 725 US-Cent auf 710 US-Cent je Scheffel ab. Inzwischen liegt er nur bei 680 US-Cent je Scheffel, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Das Gleiche gelte für Weizen, der vor dem Bericht bei fast 740 US-Cent je Scheffel notiert habe und nun nur noch 711 US-Cent je Scheffel koste. Selbst der Sojabohnenpreis, der zunächst gestiegen sei, sei dagegen nicht angekommen und pendle am Morgen leicht unter der Marke von 1.600 US-Cent je Scheffel, heißt es weiter.
„Ganz offenbar überraschte die optimistische Sicht des USDA den Markt, das für den globalen Maismarkt 2021/22 einen Überschuss und einen Lageraufbau auf 292 Millionen Tonnen vorhersagt statt der von Analysten in einer Reuters-Umfrage erwarteten Stagnation bei 283 Millionen Tonnen – ganz zu schweigen vom IGC, der ein weiteres Defizit prognostiziert. Allein in den USA sollen die Maisvorräte um 6,3 Millionen Tonnen steigen, was den Großteil des weltweiten Lageraufbaus von neun Millionen Tonnen erklärt“, so Helbing-Kuhl.
Die US-Maisernte solle um 20 Millionen auf 380,8 Millionen Tonnen steigen. Dies wären nur vier Millionen Tonnen weniger als der Rekord aus 2016/17. Wie immer im Mai setze das USDA dabei die Fläche an, die die US-Landwirte im März bei einer Umfrage angegeben hätten, bebauen zu wollen. Eventuelle Anpassungen während der laufenden Aussaat würden daher vorerst unberücksichtigt bleiben, heißt es weiter.
„Steigen sollen die Bestände auch in Brasilien, wo eine mit 118 Millionen Tonnen rekordhohe Ernte erwartet wird. Bei den Exporten soll es gegenüber den USA weiter aufholen. Bei Sojabohnen sieht das USDA nur eine kleine Besserung der angespannten Marktlage in Form eines Überschusses von 4,5 Millionen Tonnen und stimmt damit weitgehend mit dem IGC überein“, so Helbing-Kuhl.
Und dies, obwohl auch hier die Produktion in den USA und in etwa gleichem Maße in Brasilien steigen solle (jeweils um rund acht Millionen Tonnen). Denn die Nachfrage bleibe stark, auch China solle mit 103 Millionen Tonnen nochmals drei Millionen Tonnen mehr als 2020/21 importieren, heißt es weiter.
„Deutlich skeptischer als der IGC, aber etwa auf Linie der von Reuters befragten Analysten, zeigt sich das USDA dagegen bei Weizen. Hier sollen trotz einer rekordhohen Welternte die Bestände lediglich stagnieren und auch außerhalb Chinas und Indiens nur um gut zwei Millionen Tonnen zulegen. Für 2020/21 nahm das USDA einige Änderungen vor – bei Mais eine Senkung der brasilianischen Ernte und Exporte, höhere US-Exporte und chinesische Importe; bei Weizen eine Anhebung der EU-Exporte – , doch beließ es die globalen Endbestände aller drei Produkte etwa auf dem Niveau des Aprilberichts“, so Helbing-Kuhl.
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