Analysteneinschätzung
16:22 Uhr, 08.03.2017

adidas: Warnung vor übertriebenem Optimismus

Die Analysten von Independent Research votieren bei einem neuen Kursziel von 170,00 (alt: 125,00) Euro neu mit „Halten“ (alt: Verkaufen) für die Aktie von adidas.

Erwähnte Instrumente

  • adidas AG
    ISIN: DE000A1EWWW0Kopiert
    Kursstand: 173,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Analysten von Independent Research votieren bei einem neuen Kursziel von 170,00 (alt: 125,00) Euro neu mit „Halten“ (alt: Verkaufen) für die Aktie von adidas.

Die Zahlen für das vierte Quartal 016 lagen beim Umsatz im Rahmen der Erwartungen und beim EBIT überraschend deutlich über den Prognosen. Der Ausblick für 2017 wurde erhöht. Zudem hob adidas die Ziele der Mittelfriststrategie bis 2020 an. Der Ausblick für die EBIT-Marge in 2017 fällt nach einer starken Entwicklung in 2016 sehr positiv aus.

Im laufenden Jahr will adidas den Gewinn aus fortgeführtem Geschäft auf bis zu 1,225 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz ohne Währungseffekte soll um 11 bis 13 Prozent zulegen. Auch für die Jahre danach traut sich Adidas ein Umsatzplus von 10 bis 12 Prozent und einen Gewinnanstieg von 20 bis 22 Prozent zu. Bislang hatte der Konzern bis 2020 mit einem hohen einstelligen Umsatzwachstum und einem Gewinnplus von 15 Prozent pro Jahr kalkuliert.

Die überraschende Anhebung des Mittelfristausblicks sei erfreulich, schreibt das Analysehaus. Zudem erwarten die Experten weitere Wachstumsimpulse aus der Ausweitung der Aktivitäten in Nordamerika.

Das Bankhaus Lampe lobte neben dem Ausblick auch die Ausschüttung, die für 2016 auf 2 Euro je Aktie steigen soll. Auf dem aktuellen Kursniveau entspricht das einer Dividendenrendite von mehr als einem Prozent. Die Resultate des vergangenen Jahres lagen Steiner zufolge zudem etwas über den Erwartungen.

Die Privatbank Hauck & Aufhäuser zeigte sich etwas weniger euphorisch. Im Lifestyle-Bereich wachse die Konkurrenz etwa durch Under Armour oder Modemarken, hieß es in einer ersten Reaktion auf die Zahlen. Zudem gewinne die Marke des US-Rivalen Nike im deutschen Heimatmarkt laut Marktforschern an Attraktivität. Trotz der starken Geschäftsentwicklung im Schlussquartal gebe es also zu viele Risiken. Es seien Enttäuschungen möglich, zumal eine operative Gewinnmarge (Ebit-Marge) von 10 Prozent im Jahr 2020 bereits im Kurs eingepreist scheine. Hauck & Aufhäuser bleibt beim Votum „Verkaufen“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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