Abwertung des chinesischen Yuan: Nun wird es spannend
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Erwähnte Instrumente
- USD/CNY - WKN: A0AENR - ISIN: XC000A0AENR9 - Kurs: 6,1403 € (FOREX)
In den vergangenen Jahren war es eine ziemlich sichere Wette, auf die Aufwertung des Yuan zu setzen. Seit Anfang 2014 wertet dieser nun aber stark ab. Die Begründung der Chinesen, es handle sich um Marktkräfte, kann man mit einer gewissen Sicherheit als Unsinn bezeichnen. Dahinter steht vielmehr ein Schritt in der Geldpolitik, der vergangenes Jahr angekündigt wurde. Der Wechselkurs soll liberalisiert werden. Zu große Hoffnungen würde ich mir hier aber nicht machen. Der Prozess der "Liberalisierung" läuft bereits seit Mitte 2005. Damals wurde der feste Wechselkurs des Yuan an den Dollar aufgegeben. Zuerst durfte das Währungspaar in einer täglichen Spanne von 0,3% schwanken. 2007 wurde diese Handelsspanne auf 0,5% ausgeweitet. Als das geschah, wertet der Yuan schneller auf als zuvor. Wahrscheinlich durch den Eingriff der Notenbank wurde der Wechselkurs dann wieder stabilisiert.
Aus dieser Erfahrung scheinen die Chinesen gelernt zu haben. Die nächste Erweiterung der Handelsspanne fand 2012 statt. Die Range wurde auf 1% erhöht. Es kam nach einer mehrwöchigen Seitwärtsphase zu einer vergleichsweise starken Aufwertung des Yuan von über 0,5% an einem Tag. Das schien der Notenbank zu reichen. Der Yuan wurde abgewertet.
Die aktuelle Abwertung ist der nächste Schritt in der Entwicklung der Ausweitung der Trading Range. Diesmal wird nicht nach der Ausweitung interveniert, sondern davor. Der Systematik folgend sollte die Währung nach der Erhöhung ab 17.03. noch zwei bis 4 Wochen stark gemanagt werden (eher in Richtung Abwertung). Danach sollten die Kursverluste innerhalb weniger Wochen wieder aufgeholt werden.
Die zweite Begründung, die China immer wieder für die Abwertung nannte, ist also schon realistischer: Man wolle Volatilität erzeugen, um den Markt auf die Liberalisierung vorzubereiten. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Letztlich geht es nur darum, dass die Ausweitung der Handelsspanne nicht zu einer starken Aufwertung führt. Also wertet man erst ab mit dem Wissen, dass diese Abwertung wieder abgebaut wird. Kann der Markt aber nicht sofort nach der Erhöhung frei agieren und gewöhnt sich der Markt daran, dann können starke Aufwertungen vermieden werden.
Soweit die Systematik der letzten Liberalisierungsschritte. Ob das diesmal wieder so sein wird, ist schwer zu sagen. Immerhin kühlt sich die Wirtschaft ab und die Ausweitung der Handelsspanne kann als Argument herhalten, die Währung weiter abzuwerten. Es würde also Liberalisierung vorgetäuscht, um die gezielte Abwertung zu verschleiern. Ich gehe davon erst einmal nicht aus. USD gegen CNY bleibt ein heißer Shortkandidat. Das Timing ist allerdings schwierig. In den kommenden 2 bis 4 Wochen sollte sich ein guter Zeitpunkt für einen Einstieg ergeben.
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