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19:04 Uhr, 27.08.2020

Corona-Folgen: 200 Milliarden für Bezos, Enteignung für die Massen!

Das Vermögen von Amazon-Gründer Jeff Bezos ist dank der Corona-Pandemie auf über 200 Milliarden Dollar gewachsen, während Millionen kleine Gewerbetreibende ihrer Existenzgrundlage beraubt wurden.

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  • Netflix Inc. - WKN: 552484 - ISIN: US64110L1061 - Kurs: 527,590 $ (NASDAQ)

Für Amazon-Chef Jeff Bezos hätte das Jahr 2020 bisher nicht besser laufen können. Der Onlinehändler Amazon gehört schließlich zu den ganz großen Profiteuren der Corona-Pandemie. Während der stationäre Einzelhandel seine Türen Corona-bedingt schließen musste und auch jetzt noch mit Einbußen kämpft, freute sich Amazon, genau wie die meisten anderen Online-Giganten aus den USA, über eine gigantische Sonderkonjunktur.

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Die Amazon-Aktien stiegen seit Jahresbeginn um mehr als 84 Prozent auf gut 3.410 Dollar und stehen auf Allzeithoch, so wie auch die Papiere von Apple, Microsoft, Facebook und Alphabet. Das freut den ein oder anderen Kleinaktionär, aber es freut ganz besonders Amazon-Chef Jeff Bezos, der weiter den größten Teil seines Vermögens in Amazon-Aktien hält. Der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt sagte am Mittwoch in einem Interview ganz offen, dass die Corona-Pandemie die Vorherrschaft der US-Technologiekonzerne weiter befördert habe. Die Digitalisierung sei in einem Jahr dank Corona zehn Mal so schnell vorangekommen wie erwartet.

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Dank der Kursgewinne wuchs das Privatvermögen von Bezos auf stattliche 202 Milliarden Dollar, wie Bloomberg berechnet hat. Als erster Mensch überhaupt darf Bezos ein Vermögen von mehr als 200 Milliarden Dollar sein Eigen nennen.

Anders das Schicksal von Millionen kleinen Gewerbetreibenden, besonders aus den Bereichen Gastronomie, Kultur und Unterhaltung: Trotz millionenschwerer Finanzhilfen wurden viele durch die Corona-Verbote kalt enteignet. Schließlich helfen auch Kredite oder Kurzarbeit nicht weiter, wenn das eigene Geschäft Corona-bedingt monatelang oder gar noch länger nicht mehr öffnen darf. Bars und Discotheken können ja etwa bis heute nicht wieder Gäste begrüßen und ein Ende der Verbote ist auch nicht absehbar. In vielen anderen Bereichen gelten weiter massive Einschränkungen.

Besonders dramatisch ist die Situation auch deshalb, weil ein Ende der Freiheitsbeschränkungen, die im Rahmen von Corona verhängt wurden, nicht absehbar ist. So jedenfalls der Tenor nach Beratungen von Bundeskanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer am Donnerstag. Weitere Corona-Lockerungen in Deutschland soll es mit Blick auf die Ansteckungszahlen vorerst nicht geben. Ganz im Gegenteil wurde das Verbot von Großveranstaltungen bis Jahresende verlängert. Neue Regeln, zum Beispiel auch für Familienfeiern, sind möglich. Merkel und die Länderfürsten ließen am Donnerstag durchblicken, dass sie der erneute Anstieg der Infektionszahlen angesichts der Jahreszeit beunruhigt. (Kein Wort dazu, dass auch viel mehr getestet wird als im Frühjahr und deshalb ein absoluter Anstieg der Infektionszahlen nicht verwunderlich sein sollte.)

Die Gefahr eines zweiten Lockdowns, der wohl Millionen Menschen wirtschaftlich endgültig das Genick brechen dürfte, bleibt also real. Für Amazon & Co. wäre ein zweiter Lockdown gewissermaßen das Sahnehäubchen auf der Corona-Pandemie. Etliche Milliarden Dollar mehr für Jeff Bezos inklusive.


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  • mkronen
    mkronen

    Die Dominanz der internet Konzerne google, facebook, amazon, microsoft ist folge der Dominanz der U.S. Man stelle sich vor, China verbietet Apple und Google das Geschäft in China und allen Staaten, die mit ihnen Handel treiben.

    Oder man stelle sich vor, China bedroht jeden, der Tochterfirmen von alibaba Tencent & co mal effektiv zuhause besteurn will.

    Ode rman stelle sich vor China verbietet Deutschland den import von Russischen Gas.

    Noch Fragen : das hat System

    06:39 Uhr, 28.08.2020
    1 Antwort anzeigen
  • angola_murksel
    angola_murksel

    Es stand vor 30 Jahren jedem frei, eine Bombenidee zu haben und diese dann auch mit Schmackes umzusetzen statt ein Geschäftsmodell zu verfolgen, welches nunmehr ziemlich old-school erscheint. Es ist, wie es ist. Das mit der Forderung nach Steuergerechtigkeit ist korrekt.

    22:50 Uhr, 27.08.2020
  • AndyBörse
    AndyBörse

    Stell dir vor, es gibt Amazon und keiner bestellt. Find ich Super das die reichsten Unternehmen keine Steuern zahlen müssen und Milliarden Menschen schauen einfach zu.

    22:12 Uhr, 27.08.2020
  • shark
    shark

    Wenn Sie erfolgreiche Unternehmer enteignen wollen,stellen sie das gesamte System in Frage.

    Nein ,zunächst mal sollte für eine gerechte und effiziente Besteuerung gesorgt werden.

    Das gilt für Apple,Google ,Facebook Amazon usw

    21:42 Uhr, 27.08.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Data75
    Data75

    Bleibt zu sagen, dass die Massen dem Bezos freiwillig das Geld geben. Niemand wird gezwungen bei Amazon zu kaufen oder die Cloud-Dienste zu nutzen.

    19:53 Uhr, 27.08.2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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