Zukunft der Ölraffinerien: Umstrukturieren oder sterben
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 44,67400 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- SHELL PLC A EO-07Kursstand: 11,762 £ (Chi-X) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Internationale Energieagentur IEA hat vergangene Woche ihre Prognose für die Nachfrage nach Ölprodukten (Benzin, Kerosin) für den Rest des Jahres nach unten revidiert. Gleichzeitig krempeln immer mehr Unternehmen in der Energiebranche ihr Geschäftsmodell um, wie das Portal Oilprice berichtete.
So teilte der Betreiber Philips 66 mit, dass er eine Raffinerieanlage in San Francisco in eine Biokraftstoffanlage umbaut. Der britische-niederländische Öl- und Gaskonzern Shell gab bekannt, dass man eine Raffinerie auf den Philippinen dauerhaft schließen werde.
Diese Nachrichten zeigen: die Industrie ist im Umbruch. Raffinerien gehörten während der Corona-Krise zu den am schlimmsten betroffenen Segmenten im Öl- und Gassektor. Die Pandemie ließ die Nachfrage nach Ölprodukten und damit auch die Margen der Raffinerien drastisch einbrechen. Jetzt müssen sich die Raffinerien so dringend wie noch nie zuvor umstellen, um zu überleben.
Nicht nur Shell, auch Marathon Petroleum teilte Anfang des Monats mit, dass zwei Raffinerien mit einer Gesamtkapazität von über 180.000 bpd Rohöl dauerhaft stillgelegt wreden. Weitere Anlagen dürften folgen: Trotz einer starken Erholung der Benzin-Nachfrage in vielen Teilen der Welt bleibt der Bedarf für Kerosin auf Sicht limitiert. Das bedeutet, dass das Geschäft mit Flugkraftstoffen für ein oder zwei Jahre oder möglicherweise noch länger nicht das Vorkrisennviveau erreichen wird.
Neben den Folgen der Corona-Krise sind es auch strengere Umweltauflagen, die die Raffinerien zum Handeln zwingen. So plant etwa Kalifornien, die verkehrsbedingten Kohlendioxidemissionen in den 20 Jahren von 2010 bis 2030 um 20 Prozent zu reduzieren, wie kürzlich das Wall Street Journal berichtete.
Wie werden nun, abgesehen von den Biokraftstoffanlagen, die Raffinerien der Zukunft nach der Pandemie aussehen? Einem Wood Mackenzie-Bericht von Anfang dieses Jahres zufolge wird es sich dabei um komplexe Anlagen mit einem starken Hang zur Petrochemie handeln. Tatsächlich ist es aber nur die Fortsetzung eines bereits bestehenden Trends: Da die Nachfrage nach Rohöl als Kraftstoff unter dem Druck von Elektrofahrzeugen und anderen alternativen Kraftstoffen voraussichtlich zurückgehen wird, gehen viele Beobachter davon aus, dass die Petrochemie irgendwann der Hauptgewinnbringer für die Raffinerien sein wird.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.