Kommentar
00:13 Uhr, 23.01.2025

Zinssenkungen, Inflation und Trump: Wohin steuern die Anleihemärkte?

Erwähnte Instrumente

Die globalen Rentenmärkte waren im vergangenen Jahr von Zinssenkungen der großen Zentralbanken und einer Normalisierung der Inflation geprägt, wodurch Anleihen wieder in den Fokus der Anlegerinnen und Anleger gerückt sind. In diesem Jahr dürften neben der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank (Fed) auch geopolitische und wirtschaftspolitische Impulse, insbesondere die Politik des neuen US-Präsidenten ­Donald Trump, die Märkte maßgeblich beeinflussen.

Die Erwartung weiterer Leitzinssenkungen in den USA und der Eurozone ist derzeit gut etabliert. Anlegerinnen und Anleger fokussieren sich auf die Frage, auf welchem Niveau und in welchem Zeitfenster die Lockerungszyklen enden. In Bezug auf die Höhe der Leitzinsen lautet die Schlüsselfrage: Ist der schwer fassbare neutrale Zinssatz in den letzten Jahren gestiegen und wie wird er durch die zweite Trump-Präsidentschaft beeinflusst werden? Das Tempo des Lockerungszyklus wird weitgehend von der Wachstums- und Inflationsdynamik abhängen, da die Zentralbanken ihr Mantra der Datenabhängigkeit beibehalten werden.

Leitzinssenkungen führen nicht automatisch zu niedrigeren Renditen bei zehnjährigen Staatsanleihen. Letztere dürften auch von anderen Faktoren wie der Dynamik des Anleiheangebots beeinflusst werden. Auch geopolitische Risiken stellen einen Unsicherheitsfaktor dar, da sie entweder die Nachfrage nach Staatsanleihen, die als sichere Häfen angesehen werden, ankurbeln oder aber zu einer erneuten Beschleunigung der Inflation und möglicherweise weniger expansiven Geldpolitik führen könnten.

Unter der Annahme, dass die geldpolitische Lockerung sowohl in der Eurozone als auch in den USA voranschreitet, ist das UniCredit Group Investment Strategy Team der Ansicht, dass dem weiteren Rückgang der langfristigen Renditen von Staatsanleihen der Eurozone und von US-Staatsanleihen enge Grenzen gesetzt sind. Leitzinssenkungen der Fed und der EZB sind weitgehend eingepreist und das Anleiheangebot wird das längere Ende der Zinsstrukturkurven belasten. Die anhaltende quantitative Straffung der EZB sorgt für ein größeres Angebot von Staatsanleihen in der Eurozone. Das Angebot an US-Staatsanleihen zur Finanzierung von Trumps ehrgeiziger Agenda bleibt ebenfalls beträchtlich. Für die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen haben die Expertinnen und Experten der UniCredit für Ende 2025 eine Spanne von 4,40 bis 4,60 Prozent angesetzt, 40 bis 60 Basispunkte höher als das prognostizierte Leitzinsniveau. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen dürfte bis Ende 2025 in einer Spanne zwischen 2,20 und 2,40 Prozent liegen, d. h. 45 bis 65 Basispunkte über dem für Ende nächsten Jahres prognostizierten Einlagesatzes der EZB. Die Renditedifferenz zwischen amerikanischen und deutschen zehnjährigen Staatsanleihen könnte sich weiter ausweiten.

Sowohl in den USA und als auch im Euroraum dürften die Zinsstrukturkurven steiler ausfallen, auch wenn sie wegen der immer noch hohen Leitzinsen wahrscheinlich flacher bleiben als vor der Corona-Pandemie. Sollten aufgrund eines Wiederaufkeimens der ­Inflation Zinserhöhungen in Betracht gezogen werden, wäre mutmaßlich mit einer erhöhten Renditevolatilität zu rechnen.

Warum Anleihen wieder als Gegengewicht zu Aktien punkten

Insgesamt befinden sich die globalen Anleiherenditen weiterhin auf einem attraktiven Niveau. Geringere Inflationsrisiken und die Aussicht auf weitere Zinssenkungen durch die großen westlichen Zentralbanken dürften unterstützend wirken.

Ein weiteres Argument für Anleihen: Die Anzeichen mehren sich, dass erstklassige festverzinsliche Wertpapiere ihren Diversifikationsvorteil gegenüber Aktien wiedererlangt haben. Dies bedeutet, dass die Korrelationen gesunken sind, was dazu führt, dass sich Aktien- und Anleihekurse unabhängig voneinander entwickeln und im Idealfall die Verluste der jeweils anderen Anlageklasse ausgleichen. Die Korrelationen zwischen Anleihen und Aktien könnten sogar noch weiter zurückgehen, wenn sich der Fokus der Märkte wieder von der Inflation auf das Wirtschaftswachstum verlagert. Dieser Effekt kann jedoch nicht garantiert werden. Die Korrelation könnte auch wieder ansteigen, was bedeuten würde, dass sich Aktien und Anleihen in die gleiche Richtung bewegen.

Weltweit in Anleihen investieren

Eine solche geringe Korrelation zu Aktien strebt beispielsweise der onemarkets PIMCO Global Strategic Bond Fund an. Zu diesem Zweck investiert der Fonds in ein diversifiziertes, aktiv verwaltetes Portfolio globaler Anleihen. Dazu gehören vor allem, aber nicht ausschließlich, Staatsanleihen oder staatsnahe Wertpapiere sowie Unternehmensanleihen, die in Währungen von Industrie- oder Schwellenländern emittiert werden.

Geografisch konzentriert sich der Fonds aktuell auf Japan und die USA. Bei der Auswahl der Anleihen bevorzugt das Portfoliomanagement qualitativ höherwertige Titel. Insbesondere bei Unternehmensanleihen ist derzeit das Investmentgrade-Segment interessant, da hier die Gesamtrenditen attraktiv erscheinen. Zurückhaltend ist das Management hingegen bei Hochzinsanleihen, weil das Umfeld nach wie vor von Unsicherheiten geprägt ist.

Konstruktives Marktumfeld für Unternehmensanleihen

Die Entwicklung europäischer Unternehmensanleihen (außerhalb des Finanzsektors) wird durch ein moderates makroökonomisches Wachstum in der Eurozone und den Kreditzyklus, der sich fest im Erholungsmodus befindet, unterstützt. Das UniCredit Group Investment Strategy Team sieht Anzeichen für eine leichte Beschleunigung des Kreditwachstums bei gleichzeitig konservativen Finanzstrategien seitens der Unternehmen, während die Risikobereitschaft angesichts steigender Bewertungen der Vermögenswerte robust bleibt.

Anleihen von zyklischen Unternehmen dürften durch einen allmählichen Aufschwung des Wirtschaftswachstums unterstützt werden und die Wahrscheinlichkeit von Kreditereignissen wie Zahlungsausfällen dürfte abnehmen. Viele Unternehmen verfügen über solide Barreserven, was sich positiv auf die Schuldendienstfähigkeit auswirkt. Vor dem Hintergrund eines anziehenden Wirtschaftswachstums ist mit einem moderaten Anstieg der Investitionsausgaben und einer Zunahme der M&A-Aktivitäten zu rechnen. Das Kaufangebot von Zalando für About You im Dezember ist möglicherweise erst der Anfang von weiteren Übernahmen.

Angesichts steigender Anleihefälligkeiten in den Jahren 2025/26 deuten diese Faktoren auf ein weiteres Jahr mit einem starken Angebot an neuen Anleihen hin. In Anbetracht der insgesamt günstigen Wirtschaftsaussichten sollte sich dieses, in Verbindung mit ausbleibenden EZB-Reinvestitionen, aber nicht wesentlich auf die Kreditrisikoprämien auswirken.

Im Automobilsektor rechtfertigen strukturelle Herausforderungen im Zusammenhang mit der Elektromobilität und Zöllen eine vorsichtige Haltung, insbesondere bei Anleihen mit längeren Laufzeiten.

Bankanleihen dürften dagegen in guter Verfassung bleiben. Auch wenn die Nettozinserträge voraussichtlich zurückgehen werden, dürften die europäischen Banken 2025 immer noch eine solide Rentabilität erzielen, wobei die Eigenkapitalrendite im Konsens bei etwa 11 Prozent liegt. Sinkende Zinssätze werden die Qualität der Aktiva unterstützen, insbesondere bei gewerblichen Immobilienkrediten. Es ist davon auszugehen, dass die Refinanzierungskosten der Kreditinstitute im neuen Jahr überschaubar bleiben werden.

Ein (Risiko-)Szenario mit Stagnation bzw. Rezession im Euroraum könnte europäische Unternehmensanleihen ebenso belasten wie ein deutlicher Anstieg der langfristigen Renditen.

Diversifiziert in Unternehmensanleihen investieren

Mit dem onemarkets VP Global Flexible Bond Fund können Anlegerinnen und Anleger breit gestreut in überwiegend europäische Unternehmensanleihen investieren. Mit über 100 verschiedenen Einzeltiteln weist das Portfolio eine hohe Granularität auf. Der Anlageschwerpunkt des Fonds liegt auf Anleihen im Investmentgrade-Bereich (gute bis sehr gute Bonität).

Derzeit bevorzugt das Portfoliomanagement Anleihen aus Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien. Diese drei Länder sind mit jeweils rund 10 Prozent am stärksten gewichtet. Vor allem mittlere bis längere Laufzeiten befinden sich im Portfolio, da diese einen attraktiven Aufschlag gegenüber Staatsanleihen bieten. Im dritten Quartal wurde der REIT-Sektor sukzessive ausgebaut. Als interessant erachtet das Portfoliomanagement auch die Anlageklasse der Nachranganleihen. Im Bereich Versorgungs- und Telekommunikationsunternehmen halten zudem Hybridanleihen attraktive Renditeaufschläge bei überschaubarem Ausfallrisiko bereit.

Emerging-Markets-Anleihen als vielverspre­chende Depotbeimischung

Wer sein Anleiheportfolio aufpeppen möchte, kann einen Blick auf Schwellenländeranleihen werfen. Attraktive Anleiherenditen und das Ertragspotenzial aus Zinseinnahmen können diese Papiere zu einer interessanten Beimischung in einem diversifizierten Portfolio machen. Die globalen geldpolitischen Impulse dürften für einen gewissen Rückenwind sorgen, während die fundamentale Unterstützung durch einen schwächeren US-Dollar in den kommenden Quartalen begrenzt sein dürfte. Geopolitische Spannungen und Zölle drohen jedoch in den Schwellenländern für Gegenwind zu sorgen. Währungsabgesicherte Strategien können gegebenenfalls dazu beitragen, mögliche Währungsverluste zu begrenzen.

In diesem Zusammenhang könnte der onemarkets J.P. Morgan Emerging Markets Short Term Bond Fund interessant sein. Dabei handelt es sich um einen Rentenfonds mit Anlageschwerpunkt in Schwellenländern. Das Portfoliomanagement verwendet einen researchbasierten Investmentprozess, der sich auf die Analyse fundamentaler, quantitativer und technischer Faktoren über Länder, Sektoren und Emittenten hinweg konzentriert. Für 2025 erwartet das Portfoliomanagement das stärkste Wachstum in Asien, gefolgt von Lateinamerika, während es in Mittel- und Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika schwächer ausfallen wird. Derzeit ist der Fonds stark in Anleihen aus Mexiko, Chile, Südkorea, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kolumbien investiert.

Anlegerinnen und Anleger sollten sich allerdings bewusst sein, dass sie bei aktiv gemanagten Fonds keine Kontrolle über die Auswahl der Anleihen haben, d.h. sie sind von der Expertise und den Entscheidungen des Fondsmanagements abhängig. Wie andere Anlageprodukte unterliegen auch Rentenfonds Marktbewegungen und können Schwankungen aufweisen, die zu Kapitalverlusten führen können. Investments in Anleihen bergen zudem das Risiko, dass der Emittent seine Zinszahlungen nicht leisten und/oder bei Fälligkeit die Kapitaleinlage nicht zurückzahlen kann.

onemarkets PIMCO Global Strategic Bond Fund
Fondsdaten
Fondstyp Rentenfonds
Anlageverwalter PIMCO Europe GmbH
Fondswährung EUR
Anteilklasse M MD
Ertragsverwendung thesaurierend* ausschüttend**
ISIN/WKN LU2595024626 / A3D9AR LU2595024899 / A3D9AS
Einstiegskosten bis zu 5,00 % bis zu 5,00 %
Gesamtkostenquote 1,74 % p. a. 1,74 % p. a.
Mindesteinlage EUR 100,- EUR 100,-
Sparplan ab EUR 25,- möglich ab EUR 25,- möglich
* Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden im Fonds wieder angelegt.
** Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden ausgeschüttet.
Bitte beachten Sie den Disclaimer unten.
Weitere Informationen zum Fonds finden Sie auf onemarkets.de bei Eingabe der ISIN im Suchfeld.
Weitere Informationen zum Produkt unter > > onemarkets PIMCO Global Strategic Bond Fund
Stand: 17.01.2025.
Quelle: onemarkets (UniCredit Bank GmbH)

onemarkets VP Global Flexible Bond Fund
Fondsdaten
Fondstyp Rentenfonds
Anlageverwalter UniCredit International Bank (Luxembourg) S.A.
Fondswährung EUR
Anteilklasse N ND
Ertragsverwendung thesaurierend* ausschüttend**
ISIN/WKN LU2595010674 / A3D9BZ LU2595010757 / A3D9B0
Einstiegskosten bis zu 3,00 % bis zu 3,00 %
Gesamtkostenquote 1,79 % p. a. 1,79 % p. a.
Mindesteinlage EUR 100,- EUR 100,-
Sparplan ab EUR 25,- möglich ab EUR 25,- möglich
* Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden im Fonds wieder angelegt.
** Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden ausgeschüttet.
Bitte beachten Sie den Disclaimer unten.
Weitere Informationen zum Fonds finden Sie auf onemarkets.de bei Eingabe der ISIN im Suchfeld.
Weitere Informationen zum Produkt unter: > > onemarkets VP Global Flexible Bond Fund
Stand: 17.01.2025.
Quelle: onemarkets (UniCredit Bank GmbH)

onemarkets J.P. Morgan Emerging Markets Short Term Bond Fund
Fondsdaten
Fondstyp Rentenfonds
Anlageverwalter J.P. Morgan Asset Management (UK) Limited
Fondswährung EUR
Anteilklasse M MD
Ertragsverwendung thesaurierend* ausschüttend**
ISIN/WKN LU2673936303 / A3EUGU LU2673936485 / A3EUGV
Einstiegskosten bis zu 5,00 % bis zu 5,00 %
Gesamtkostenquote 1,88 % p. a. 1,88 % p. a.
Mindesteinlage EUR 100,- EUR 100,-
Sparplan ab EUR 25,- möglich ab EUR 25,- möglich
* Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden im Fonds wieder angelegt.
** Erträge aus dem Fonds wie Dividenden oder Zinsen werden ausgeschüttet.
Bitte beachten Sie den Disclaimer unten.
Weitere Informationen zum Fonds finden Sie auf onemarkets.de bei Eingabe der ISIN im Suchfeld.
Weitere Informationen zum Produkt unter: > > onemarkets J.P. Morgan Emerging Markets Short Term Bond Fund
Stand: 17.01.2025. Quelle: onemarkets (UniCredit Bank GmbH)

Die UniCredit Bank GmbH (HypoVereinsbank) offeriert Anlagen, die sich auch an Kund:innen mit Nachhaltigkeitspräferenzen richten können. Entsprechende Fondslösungen werden auf der Grundlage von Ausschlusskriterien ermittelt, die sich am Konzept der Verbände der deutschen Finanzindustrie (gemeinsames Konzept von DK, BVI und BSW) orientieren und öffentlich unter Erklärung zur Transparenz | HypoVereinsbank (HVB) einsehbar sind. Die UniCredit Bank GmbH überprüft die Fonds, die Kund:innen mit Nachhaltigkeitspräferenzen angeboten werden, regelmäßig einmal pro Quartal auf die Einhaltung der festgelegten Kriterien. Die Überprüfung erfolgt auf Basis der Daten spezialisierter Datenanbieter – aktuell ISS ESG. Im Falle einer Verletzung der festgelegten Kriterien wird die entsprechende Fondslösung Kund:innen mit Nachhaltigkeitspräferenzen nicht mehr angeboten.

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