Kommentar
06:34 Uhr, 18.09.2014

Zinsentscheid: Uneinigkeit in der Fed nimmt zu

Das Fed Statement ist draußen. Die ganz große Frage kann man schnell klären. Die Zinsen werden auch nach Ende der Anleihenkäufe noch einen längeren Zeitraum sehr niedrig bleiben.

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Die zwei Worte "considerable time", um die zwei Wochen gerätselt wurde, blieben im Statement.

Das hat allerdings auch seinen Preis. Während vor 6 Wochen nur ein Mitglied des Offenmarktausschusses gegen das Fed Statement stimmte, waren es jetzt schon zwei Mitglieder. Plosser und Fisher sind als Befürworter einer Straffung der Geldpolitik bekannt. Plosser stimmte entsprechend mit der Begründung dagegen, dass die Wirtschaft stark genug sei, schon sehr bald eine Zinserhöhung zu verkraften. Fisher wehrte sich gegen die Worte "considerable time." Er sieht keine Notwendigkeit, den Märkten einen zeitlichen Rahmen vorzugeben. Das hält er für kontraproduktiv, weil es nicht den Fortschritt der Wirtschaft anerkennt.

Interessant ist die Marktreaktion. Die Zinsen - gemessen an der Anleihenrendite - steigen. Die T-Bonds, also die Ultralangfristanleihen, sinken im Kurs deutlich, die Rendite steigt also. Eigentlich hätte man mit einem Anstieg des Kurses und fallenden Renditen gerechnet.

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Ebenso gewinnt der Dollar in den ersten Minuten hinzu. Länger niedrige Zinsen würde ja eigentlich auf eine Schwächung des USD hindeuten. Das Ganze kann sich in den kommenden Tagen auch wieder relativieren. Es ist ja nur eine erste Reaktion.

Die Tatsache, dass inzwischen zwei Fed Mitglieder die aktuelle Linie nicht unterstützen, muss man auf jeden Fall zur Kenntnis nehmen. Es ist in den letzten 10 Jahren nur zwei Mal vorgekommen, dass 3 Mitglieder gegen einen Entwurf stimmten. Bereits 2 Gegenstimmen kommen statistisch gesehen nur alle 2 Jahre vor. Ein wenig prodelt es da. Bei der nächsten Sitzung wird sich daher sehr wahrscheinlich etwas Richtung Straffung ändern.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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