ZEW-Konjunkturindex lässt im Mai erneut Federn
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Mannheim (BoerseGo.de) – Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im Mai zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte, ist der entsprechende ZEW-Indikator für die mittelfristigen Konjunkturerwartungen für Deutschland im Berichtsmonat um 4,5 Punkte gefallen und steht nun bei 3,1 Punkten. Analysten erwarteten einen Rückgang auf 4,0 Punkte. Gleichzeitig sei die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland im Mai erneut gestiegen und befinde sich derzeit auf einem Allzeithoch, betont das ZEW. Der entsprechende Indikator sei um 4,4 Punkte auf 91,5 Punkte geklettert. Hier stellten Analysten einen Anstieg auf 87,5 Punkte in Aussicht.
"Deutschland hat die Folgen des Wirtschaftseinbruchs unerwartet schnell wettgemacht. Diese erfreuliche Dynamik wird sich indes nicht ungebremst fortsetzen. Auch sollten mögliche Risiken nicht kleingeschrieben werden, wie zum Beispiel die Schuldenkrise im Euroraum sowie weltwirtschaftliche Ungleichgewichte," kommentiert ZEW-Präsident Wolfgang Franz die aktuellen Zahlen.
Der Rückgang der Konjunkturerwartungen sei vor allem vor dem Hintergrund der exzellenten Lageeinschätzung zu sehen, heißt es in der ZEW-Pressemitteilung. Nach dem starken BIP-Wachstum des ersten Quartals sei eine weitere Steigerung der Konjunkturdynamik für die befragten Finanzmarktexperten unwahrscheinlich. Auch dürften durchwachsene Konjunktursignale aus den USA und ein schwächerer Ausblick für China die Erwartungen eher gedämpft haben.
Nach Einschätzung Goldman Sachs-Experten sollte der Rückgang bei den neuesten ZEW-Konjunkurdaten nicht überbewertet werden. Der unerwartet starke Rückgang der Erwartungskomponente resultiere einfach aus dem erneuten Anstieg bei der Bewertung der aktuellen Lage durch die befragten Finanzmarktexperten, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme.
Mit Blick auf den Rückgang des Konjunkturindikators ist man auch bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) der Meinung, dass die Finanzmarktteilnehmer verstärkt zu der Annahme gekommen sind, "dass es von diesem hohen Niveau aus nur noch schlechter werden kann“, schreiben die Experten.
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