Nachricht
11:48 Uhr, 17.05.2011

ZEW-Konjunkturindex lässt im Mai erneut Federn

Mannheim (BoerseGo.de) – Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im Mai zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte, ist der entsprechende ZEW-Indikator für die mittelfristigen Konjunkturerwartungen für Deutschland im Berichtsmonat um 4,5 Punkte gefallen und steht nun bei 3,1 Punkten. Analysten erwarteten einen Rückgang auf 4,0 Punkte. Gleichzeitig sei die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland im Mai erneut gestiegen und befinde sich derzeit auf einem Allzeithoch, betont das ZEW. Der entsprechende Indikator sei um 4,4 Punkte auf 91,5 Punkte geklettert. Hier stellten Analysten einen Anstieg auf 87,5 Punkte in Aussicht.

"Deutschland hat die Folgen des Wirtschaftseinbruchs unerwartet schnell wettgemacht. Diese erfreuliche Dynamik wird sich indes nicht ungebremst fortsetzen. Auch sollten mögliche Risiken nicht kleingeschrieben werden, wie zum Beispiel die Schuldenkrise im Euroraum sowie weltwirtschaftliche Ungleichgewichte," kommentiert ZEW-Präsident Wolfgang Franz die aktuellen Zahlen.

Der Rückgang der Konjunkturerwartungen sei vor allem vor dem Hintergrund der exzellenten Lageeinschätzung zu sehen, heißt es in der ZEW-Pressemitteilung. Nach dem starken BIP-Wachstum des ersten Quartals sei eine weitere Steigerung der Konjunkturdynamik für die befragten Finanzmarktexperten unwahrscheinlich. Auch dürften durchwachsene Konjunktursignale aus den USA und ein schwächerer Ausblick für China die Erwartungen eher gedämpft haben.

Nach Einschätzung Goldman Sachs-Experten sollte der Rückgang bei den neuesten ZEW-Konjunkurdaten nicht überbewertet werden. Der unerwartet starke Rückgang der Erwartungskomponente resultiere einfach aus dem erneuten Anstieg bei der Bewertung der aktuellen Lage durch die befragten Finanzmarktexperten, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme.

Mit Blick auf den Rückgang des Konjunkturindikators ist man auch bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) der Meinung, dass die Finanzmarktteilnehmer verstärkt zu der Annahme gekommen sind, "dass es von diesem hohen Niveau aus nur noch schlechter werden kann“, schreiben die Experten.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten