ZertifikateAwards 2010 – die Trophäenjagd ist eröffnet

Dass es nicht immer auf die tatsächliche Schönheit eines Preises, als vielmehr auf dessen „inneren" Wert ankommt, zeigt der berühmte „Henkeltopf" in der Fußball-Champions-League ebenso wie die zumindest als „Briefbeschwerer" sehr gut einsetzbaren Acryl-Glas-Trophäen bei den alljährlichen ZertifikateAwards, die zum Jahresausklang auch 2010 bereits in ihrer neunten Auflage vergeben werden. Musste man sich noch vor zwei Jahren nach der Lehman-Pleite ernsthaft Sorgen um die Veranstaltung machen, so herrscht in diesem Jahr wieder eitel Sonnenschein in der Branche, die sich auch diesmal wieder ganz exklusiv im Journalisten-Club des Axel-Springer-Verlags in Berlin zu einem feucht-fröhlichen Stelldichein trifft. Als Veranstalter fungieren auch weiterhin die WELT-Gruppe zusammen mit Portfolio-Exclusiv, dem früheren Zertifikate-Journal, wobei als Sponsoren neben der Frankfurter Zertifikatebörse Scoach erstmals auch die Stuttgarter EUWAX mit ins Boot geholt werden konnte.

Auf der Agenda stehen wie immer sieben Jurypreise in Bezug auf einzelne Produktgruppen wie Garantie, Bonus & Discount etc., zu denen im Vorfeld die Meinungen von 33 „Experten" für bestimmte vornominierte Anbieter eingeholt werden. Besonders begehrt dabei auch der Jury-Preis für den besten Anlegerservice, für den automatisch alle Emittenten zur Disposition stehen. Außerdem warten noch Sonderpreise für die „Innovation des Jahres" und den „Top-Emittenten Aktienanleihen" auf die Anbieterschar, so dass letztendlich die wenigsten ohne einen Preis nach Hause gehen dürften. Nachdem die Commerzbank im vergangenen Jahr wiederum die Gesamtwertung „Bester Emittent" für sich erringen konnte, bleibt abzuwarten, ob sich beispielsweise die Deutsche Bank endlich wieder den „Platz an der Sonne" von den „Gelben" zurückholen kann. Allein sechs Nominierungen im Haupt- und zwei im Zusatzsegment bieten dafür diesmal die besten Aussichten.

Nicht minder interessant sind aber auch die sogenannten Publikumspreise, die anhand einer noch bis 21. November offenen Onlinebefragung ermittelt werden. Als besonderes Lockmittel wird dabei heuer auch eine Goldmünze der Wiener Philharmoniker im Wert von knapp 1.000 Euro unter allen Teilnehmern verlost. Im Mittelpunkt stehen dabei wie immer ein Preis für das „Zertifikate-Haus des Jahres", sowie die noch deutlich spannendere Wahl des „Zertifikates des Jahres" aus Anlegersicht. Da sich die Awards auf alle Retail-Derivate in der Rechtsform der Inhaberschuldverschreibung beziehen, finden sich 2010 erstmals unter den zwölf zur Disposition stehenden Papieren auch ein ETN der WestLB auf den DAX, der zudem auch noch mit einem „Plus für die Emittentenbonität ausgestattet ist, sowie ein ETC mit physischer Gold-Hinterlegung und Währungssicherung, der möglicherweise den erfolgreichen Weg des im vergangenen Jahr zum „Zertifikat des Jahres" auserkorenen Gold Quanto Open-End-Zertifikates der „Blauen" fortschreiben könnte. Da gerade auch bei dieser Wahl Erfolg natürlich besonders sexy macht, werden auch einem mit bis zu 600 Prozent Gewinn aufwartenden „Alpha-Turbo" der DZ-Bank, der die BMW-Aktie gehebelt gegen den DAX laufen lässt, sowie einem Deep-Bonus-Papier auf das unter den BRIC-Staaten besonders beliebte Indien gute Sieg-Chancen eingeräumt. Dies gilt aber aus den gleichen Gründen auch für ein auf den deutschen Exportboom ausgerichtetes Basket-Zertifikat von Vontobel. Von der UBS wurde darüber hinaus neben einigen anderen eher durch ihre Defensivkünste überzeugenden Produkten, sowie einigen weiteren „Schmankerln" auch unter Innovationsgesichtspunkten die erste rollierende Aktienanleihe mit in die Kandidatenliste aufgenommen, die im Einzelnen wie folgt aussieht:

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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