Kommentar
12:33 Uhr, 29.03.2010

Der „kluge“ Anleger baut vor

Erwähnte Instrumente

  • CS Deep Bonus 30 110 Plus Ze
    Aktueller Kursstand:  

Zwar hat sich der DAX in der vergangenen Woche mit einem neuen Jahreshoch von allerlei Widerständen befreit und selbst über lange Zeit skeptische Markttechniker wie Wieland Staudt brechen angesichts der sich jetzt an den Aktienmärkten bietenden Chancen wieder in helle Euphorie aus, doch hat auf der anderen Seite Vorsicht an der Börse selten geschadet, gerade wenn man als Anleger längerfristig orientiert ist.

Da Garantie-Papiere infolge des niedrigen Zinsniveaus derzeit kaum durch attraktive Ausstattungen glänzen können und selbst bei langen Laufzeiten relativ eng bemessene Caps akzeptiert werden müssen, könnten sicherheitsbewusste Investoren alternativ zu extrem „deep" ausgerichteten Teilschutz-Papieren greifen. Ein solches kommt ganz aktuell von der Credit Suisse und kann noch bis 29. April gezeichnet werden. Dem fünf Jahre laufenden Zertifikat auf den Euro STOXX 50 liegt eine ganz klassische Bonus-Struktur mit einem äußerst moderaten Chance-Risiko-Profil zugrunde. Dabei ermöglicht die Barriere bei 30 Prozent des Startniveaus einen mehr als stolzen Puffer von 70 Prozent. Auf dem momentanen Niveau des Euroland-Index von rund 2.950 Punkten würde dies einer Kursschwelle von etwa 885 Punkten entsprechen. Zum Vergleich lagen die Tiefststände des Euro STOXX 50 in den vergangenen zehn Jahren nach dem Platzen der Dot.com-Blase 2003 bei 1.848 bzw. nach der Finanzkrise im März 2009 bei 1.766 Zählern, also immerhin noch rund 1.000 Punkte über der Barriere des neuen Produkts. Wie bei herkömmlichen Bonus-Zertifikaten darf der Basiswert allerdings auch hier zu keinem Zeitpunkt die Schwelle verletzen, damit sich das Papier nicht in einen einfachen Index-Tracker ohne Dividendenanspruch verwandelt. Bei der riesigen Absicherung verwundert es kaum, dass die Bonus-Chance mit gerade einmal zehn Prozent für die fünfjährige Laufzeit mehr als bescheiden ausfällt und damit nicht mehr bietet als eine simple Tagesgeldanlage. Dafür muss beim Deep Bonus 30 110 Plus jedoch zusätzlich ein wenn auch stark vermindertes Aktienrisiko getragen werden. Allerdings ist die Rendite im Gegensatz zu Garantie-Produkten nach oben nicht gecappt und ermöglicht deshalb eine Partizipation von eins zu eins an steigenden Märkten.

Wem das neue Papier schon eine Spur zu „deep" ausfällt, kann stattdessen auch bereits gehandelte Bonus-Zertifikate mit einer nur um einige Monate längeren Laufzeit ins Auge fassen, deren Barrieren mit rund 1.450 Punkten immer noch einen Puffer von gut 50 Prozent aufweisen. Die entsprechenden Produkte von der BNP Paribas (BN4QY1) oder der Landesbank Baden-Württemberg (LBW659, LBW66C) gewähren dafür eine jährliche Bonus-Rendite zwischen 7,29 und 7,72 Prozent und erinnern deshalb schon eher an Aktiensubstitute.

Der BörseGo Tipp:
Das neue Deep-Bonus-Papier der Credit Suisse eignet sich für sicherheitsorientierte Anleger, die eine Alternative zum Geldmarkt mit zusätzlichem Aktienkick suchen. Der Vorteil dabei: Wegen der fehlenden Performance-Begrenzung nach oben, kann die volle Indexentwicklung in den nächsten fünf Jahren vereinnahmt werden, was allerdings eine entsprechend positive Erwartungshaltung für die Märkte voraussetzt. Wer von vornherein auf eine attraktivere Seitwärtsrendite abstellt, könnte stattdessen zu Langläufern mit einem etwas geringeren Puffer greifen, der noch immer deutlich unter den Tiefstkursen der beiden letzten Mega-Crashs liegt.

Deep Bonus 30 110 Plus

Emittent/WKN:

Credit Suisse / CS8ACG

Laufzeit:

08.05.2015

Preis: (in Zeichnung bis 29.04.2010)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 1,50 € Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage auf unseren beiden Internet-Portalen http://www.godmode-trader.de/Zertifikate bzw. http://www.boerse-go.de/ beteiligen würden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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