Kommentar
09:21 Uhr, 07.06.2021

Wochenausblick: DAX-Rekord, globale Mindeststeuer und EZB-Zinssitzung im Fokus

Der deutsche Aktienmarkt hat seine Rekordjagd in der vergangenen Woche fortgesetzt und am Freitag abermals ein neues Allzeithoch markiert. In der neuen Woche dürften u.a. die Einigung der G7 auf eine globale Mindeststeuer und die EZB-Zinssitzung im Fokus stehen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,21458 $ (FOREX)

Die Inflations- und Zinssorgen haben in der vergangenen Woche die Märkte unter dem Strich nicht belastet. Sowohl an der Wall Street als auch in Europa ging es mit den Kursen nach oben, der DAX konnte am Freitag sogar abermals ein neues Rekordhoch markieren. Gemäß dem Motto "The trend is your friend" könnte sich die Rekordjagd auch in der neuen Woche fortsetzen, auch wenn das Börsenbarometer zunächst schwächer in die neue Woche gestartet ist.

Die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag zeigten zwar eine Fortsetzung der Erholung, fielen aber nicht ganz so stark wie erwartet aus. Damit könnten die Märkte möglicherweise weiter von der Hoffnung auf eine starke Konjunkturerholung profitieren, ohne die US-Notenbank Fed mit einer baldigen Straffung ihrer Geldpolitik auf den Plan zu rufen.

Die US-Notenbank Fed kündigte allerdings in der vergangenen Woche schon eine klitzekleine Veränderung an: Die Unternehmensanleihen und ETFs auf Unternehmensanleihen, die die Fed in der Hochphase des Corona-Crashs im Rahmen des Programms "Secondary Market Corporate Credit Facility (SMCCF)" erworben hatte, sollen bis Jahresende wieder verkauft werden. Der Markt funktioniert jetzt wieder normal, nachdem er auf dem Höhepunkt der Corona-Krise fast ausgetrocknet war. Die Fed hatte Unternehmensanleihen im Volumen von 5,2 Milliarden Dollar und Unternehmensanleihen-ETFs im Volumen von rund 8,6 Milliarden Dollar erworben. Die Verkäufe sollen in Kürze beginnen und bis Jahresende abgeschlossen sein. Einen Zusammenhang mit ihrer Geldpolitik sieht die Fed allerdings nicht. Und auch die Volumina sind nicht vergleichbar, denn im Rahmen ihres QE-Programms pumpt die Fed weiter jeden Monat rund 120 Milliarden Dollar über den Kauf von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren in die Märkte.

Die Industriestaaten der G7-Gruppe haben sich auf eine globale Mindeststeuer von 15 Prozent für multinationale Konzerne verständigt. Damit das Vorhaben umgesetzt werden kann, müssen aber auch andere OECD-Staaten sowie die G20-Staaten mit wichtigen Schwellenländern wie China und Indien zustimmen. Steueroasen wir Irland haben noch ernste Bedenken. Sollte das Vorhaben realisiert werden, könnte das vor allem für die US-Technologiegiganten höhere Steuern bedeuten. Denn bisher waren die Tech-Konzerne wahre Künstler, wenn es um das Thema legale Steuervermeidung ging. Außerdem soll die Besteuerung künftig weniger davon abhängen, wo Unternehmen ihren Sitz haben, und mehr davon, wo sie ihre Umsätze erzielen. Hier könnten auch auf deutsche Konzerne größere Veränderungen zukommen.

Unternehmenstermine

Wichtige Unternehmenstermine sind in der neuen Woche Mangelware. In Deutschland stehen allerdings insbesondere am Mittwoch einige Hauptversammlungen an.

Quartalszahlen

Mittwoch: Heidelberger Druck (endgültige Zahlen), Voestalpine

Hauptversammlungen

Dienstag: MBB, S&T
Mittwoch: Cewe Stiftung, Gerresheimer, Jenoptik, OVB Holding, Rhön Klinikum
Donnerstag: Brenntag, GFT Technologies, HHLA, SAF-Holland

Wichtige Konjunkturdaten

In der neuen Woche dürfte vor allem die EZB-Zinssitzung am Donnerstag im Fokus stehen. Eine Änderung der Geldpolitik wird zwar nicht erwartet, trotzdem dürften die Märkte genau beobachten, wie sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Konjunktur und den Inflationssorgen äußert.

Inflationsdaten aus den USA (ebenfalls Donnerstag) dürften ebenfalls starke Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Zu den wichtigeren Daten gehören außerdem Industrieproduktion (Dienstag) und Außenhandelsdaten (Mittwoch) für Deutschland, das endgültige Eurozone-BIP fürs erste Quartal (Dienstag), wichtige Wirtschaftsdaten wie die Industrieproduktion aus China (Freitag) sowie das vorläufige US-Konsumklima der Uni Michigan (ebenfalls Freitag).

Termine: Montag, 07.06.2021

01:30 – Australien: AIG Services Index Mai
03:30 – Australien: ANZ-Stellenausschreibungen Mai m/m
04:00 – China: Handelsbilanzsaldo Mai in Mrd US$
07:00 – Japan: Index der Frühindikatoren April
07:45 – Schweiz: Arbeitslosenquote Mai (saisonbereinigt)
08:00 – Deutschland: Auftragseingang Industrie April m/m (!)
08:00 – Deutschland: Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe April m/m
08:30 – Schweiz: Verbraucherpreise Mai m/m
09:00 – Schweiz: Devisenreserven Mai in Mrd CHF
09:30 – Großbritannien: Halifax Hauspreisindex Mai m/m
10:30 – Eurozone: sentix-Konjunkturindex Juni
15:45 – Eurozone: Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS
15:45 – EZB-Monatsbericht
21:00 – USA: Verbraucherkredite April m/m in Mrd US$

Termine: Dienstag, 08.06.2021

01:01 – Großbritannien: BRC Einzelhandelsumsatz Mai y/y
01:50 – Japan: Leistungsbilanzsaldo April (saisonbereinigt) in Mrd ¥
01:50 – Japan: Kreditvergabe Mai y/y
01:50 – Japan: BIP Q1 (endgültig) q/q
02:00 – Japan: Durchschnittliches Nettoeinkommen April y/y
03:30 – Australien: NAB-Geschäftsklima Mai
07:00 – Japan: Economy Watchers Sentiment Mai
08:00 – Deutschland: Erzeugung im Produzierenden Gewerbe April m/m (!)
08:45 – Frankreich: Handelsbilanzsaldo April in Mrd €
10:00 – IT: Einzelhandelsumsätze April m/m
11:00 – Eurozone: BIP Q1 (endgültig) q/q
11:00 – Eurozone: Erwerbstätigenzahl Q1 q/q
12:00 – USA: NFIB Small Business Index Mai
14:30 – Kanada: Handelsbilanzsaldo April in Mrd CA$
14:30 – USA: Handelsbilanzsaldo April in Mrd US$
14:55 – USA: Redbook Einzelhandelsumsätze Vorwoche m/m
16:00 – USA: JOLTS-Daten (offene Stellen) April in Mio
22:30 – USA: API Öl-Lagerbestände in Mio Barrel

Termine: Mittwoch, 09.06.2021

00:45 – Neuseeland: Umsatz im produzierenden Gewerbe Q1 q/q
01:50 – Japan: Geldmenge M2 Mai y/y
02:30 – Australien: Westpac Verbrauchervertrauen Juni m/m
03:00 – Neuseeland: ANZ Geschäftsklima (vorläufig) Juni
03:30 – China: Verbraucherpreise Mai y/y
03:30 – China: Erzeugerpreise Mai y/y
08:00 – Deutschland: Dienstleistungen (Umsatz, Beschäftigte), Q1
08:00 – Deutschland: Handelsbilanzsaldo April in Mrd €
08:00 – Deutschland: Handelsbilanzsaldo April (saisonbereinigt) in Mrd €
08:00 – Deutschland: Exporte April (saisonbereinigt) m/m
08:00 – Japan: Werkzeugmaschinenaufträge Mai (vorläufig) y/y
12:00 – OECD-Frühindikator
13:00 – USA: MBA-Hypothekenanträge Vorwoche w/w
16:00 – USA: Lagerbestände Großhandel April (endgültig) m/m
16:00 – Kanada: BoC-Zinsentscheid
16:30 – USA: Rohöllagerbestände in Mio Barrel w/w

Termine: Donnerstag, 10.06.2021

01:01 – Großbritannien: RICS-Hauspreissaldo Mai
01:50 – Japan: Erzeugerpreise (CGPI) Mai y/y
03:00 – Australien: MI Inflationserwartungen für die nächsten 12 Monate (Mai-Umfrage)
06:30 – Japan: Industrieproduktion April (endgültig) m/m
07:30 – Frankreich: Neugeschaffene Stellen ex Agrar Q1 (endgültig) q/q
08:00 – Deutschland: Insolvenzen, März
08:00 – Deutschland: Mobilitätsveränderungen in der Corona-Pandemie, Mai und erste Juniwoche
08:45 – Frankreich: Industrieproduktion April m/m
10:00 – IT: Industrieproduktion April m/m
12:30 – OPEC Ölmarkt-Monatsbericht
13:45 – Eurozone: EZB-Zinsentscheid (Tendersatz) (!)
13:45 – Eurozone: EZB-Zinsentscheid (Einlagensatz) (!)
13:45 – Eurozone: Volumen des EZB-Anleihekaufprogramms
14:30 – Eurozone: EZB-Pressekonferenz (!)
14:30 – USA: Verbraucherpreise Mai m/m (!)
14:30 – USA: Realeinkommen Mai m/m
14:30 – USA: Verbraucherpreise Mai y/y
14:30 – USA: Verbraucherpreise (Kernrate) Mai m/m
14:30 – USA: Verbraucherpreise (Kernrate) Mai y/y
16:30 – USA: DoE Erdgas-Lagerhaltung in BCF
20:00 – USA: Haushaltssaldo Mai in Mrd US$

Termine: Freitag, 11.06.2021

00:30 – Neuseeland: Business Manufacturing Index Mai
01:50 – Japan: BSI Manufacturing Index laufendes Quartal
04:00 – China: Anlageinvestitionen Mai ytd/y
04:00 – China: Industrieproduktion Mai y/y
04:00 – China: Einzelhandelsumsatz Mai y/y
04:00 – China: Arbeitslosenquote im Mai
08:00 – Großbritannien: Handelsbilanzsaldo April in Mrd £
08:00 – Großbritannien: Industrieproduktion April m/m
08:00 – Großbritannien: Erzeugung im Produzierenden Gewerbe April m/m
08:00 – Deutschland: Großhandelspreise Mai m/m
08:00 – Großbritannien: Dienstleistungsindex April 3m/3m
08:00 – Großbritannien: Bauproduktion April m/m
08:00 – Großbritannien: Monatliches BIP April m/m
08:30 – Schweiz: Erzeuger- und Importpreise Mai m/m
08:45 – Frankreich: Verbraucherpreise Mai (endgültig) m/m
10:00 – IEA-Monatsbericht zum Ölmarkt
10:00 – IT: Handelsbilanzsaldo April in Mrd €
10:00 – IT: Arbeitslosenquote Q1
14:30 – Kanada: Kapazitätsauslastung Q1
16:00 – USA: Konsumklima Uni Michigan Juni (vorläufig) (!)
21:30 – USA: Commitments of Traders (COT) Report


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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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