Kommentar
16:08 Uhr, 02.03.2020

Wo sind jetzt die größten Schnäppchen zu finden?

Nach einer historisch schlechten Woche kann man sich so langsam fragen, wo die Schnäppchen zu finden sind.

Erwähnte Instrumente

  • Carnival Corp. - WKN: 120100 - ISIN: PA1436583006 - Kurs: 31,895 $ (NYSE)
  • Royal Caribbean Cruises Ltd. - WKN: 886286 - ISIN: LR0008862868 - Kurs: 78,270 $ (NYSE)
  • Norwegian Cruise Line Holdings - WKN: A1KBL8 - ISIN: BMG667211046 - Kurs: 35,510 $ (NYSE)
  • Deutsche Lufthansa AG - WKN: 823212 - ISIN: DE0008232125 - Kurs: 11,010 € (XETRA)

Am vergangenen Freitag war noch nicht klar, ob der Markt seinen Sturzflug fortsetzen würde. Im nachmittäglichen US-Handel sah es ganz danach aus. Kurz vor Handelsschluss aber gab es einen beachtlichen Rebound. Bei manchen Aktien waren beinahe Panikkäufe zu beobachten.

Genau dort, wo es erste Panikkäufe gab, sucht man am besten nach Schnäppchen. Hier sticht insbesondere eine Industrie hervor: die Kreuzfahrtindustrie. Wieso die Aktien zuvor im Abverkauf waren, ist sofort klar. Kaum an einem anderen Ort sind so viele Menschen auf so engem Raum zusammen wie auf einem Kreuzfahrtschiff.

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Selbst man wollte, man kann nicht einfach flüchten. Aufgrund der Klimatisierung, Abfertigung von tausenden Menschen auf einmal beim Essen usw. ist die Ansteckungsgefahr groß. Wie groß, das konnte man bei der Dimond Princess erleben. Ein Viertel der Gäste steckte sich an und war bzw. ist unter Quarantäne.

Keiner will bei einer Epidemie auf ein Kreuzfahrtschiff. Allein in der letzten Woche (trotz Rebounds am Freitag) verloren die Aktien von Carnival, Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line an die 20 %. Im vergangenen Monat lag das Minus bei mehr als 30 % und vom 52-Wochenhoch sind die Aktien fast 50 % entfernt.

Carnival-Aktie (Monatschart)
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Norwegian-Cruise-Line-Aktie (Wochenchart)
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Vor der Viruskrise waren Kreuzfahrtunternehmen attraktive Investments. Die Industrie wächst seit vielen Jahren. Immer mehr Menschen wollen und können auf Kreuzfahrten gehen. Die Wachstumsraten lagen über Jahre hinweg bei mehr als 10 %. Viele andere Industrien können von so konstantem und langanhaltendem Wachstum nur träumen.

Die Panikkäufe am Freitag zeigen, dass Anleger die Aktien nun als attraktiv bewerten. Shortseller decken sich wieder ein. Viel Abwärtspotenzial wird nicht mehr vermutet. Die Aktien dürften allerdings volatil bleiben. Es ist noch vollkommen offen, ab wann der Tourismus zur Normalität zurückkehrt. Es könnte für die Unternehmen aus finanzieller Sicht ein historisch schlechtes Jahr werden.

Über kurz oder lang dürften die Unternehmen ihre Ertragskraft beibehalten. Da sind die KGVs von 8 zum jetzigen Zeitpunkt durchaus attraktiv. Noch attraktiver sehen Fluglinien aus. Hier liegen die KGVs im Bereich von 4 bis 5. Der Crash ist durchaus vergleichbar mit anderen Krisen. Nach dem Terrorangriff vom 11. September verlor die Aktie von Lufthansa 50 %. Nach dem Ausbruch von SARS waren es 30 %. Der aktuelle Kursrutsch steht dem in nichts nach.

Deutsche-Lufthansa-Aktie (Monatschart)
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Alles, was mit Reisen und Tourismus zu tun hat, bewegt sich inzwischen auf Schnäppchenniveau. Es gibt aber auch Industrien, die wie Schnäppchen wirken, aber keine Schnäppchen sind. Dazu gehört der Ölsektor. Auch hier ging es steil bergab. Ein Ende der Epidemie wird auch diesen Aktien helfen. Fundamental ist der Ölmarkt aber immer noch in einer übergeordneten Krise.

Einige Unternehmen haben stark an Wert verloren. Dazu gehört auch Expedia (Hotelbuchungen usw.). Das KGV ist mit 26 immer noch hoch. Als Schnäppchen würde ich das nicht bezeichnen. Für ein Wachstumsunternehmen ist das fair, aber nicht billig. Anleger sollten also nicht nur auf die Kursverluste allein schauen, sondern auch einen Blick auf die Bewertung werfen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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