Kommentar
16:33 Uhr, 11.03.2011

Wirtschaftsdaten: Von wegen Faschingslaune...

Montag:

Rosenmontag

Der japanische Frühindikator notiert in seiner vorläufigen Veröffentlichung für Januar bei 101,9. Im Vormonat hatte der Index bei 101,4 gelegen.

Der sentix-Gesamtindex steigt im März auf 17,1, von 16,7 im Vormonat.

Dienstag:

Faschingsdienstag

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im Februar bei 3,6 % von 3,8 % im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen lag Ende des Monats bei 143.325 und damit um 5.459 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 29.674 Personen (-17,2%).

Ausfuhrseitig war Frankreich mit einem Anteil von 8,6 % an den Gesamtausfuhren der wichtigste Handelspartner Deutschlands, gefolgt von den Niederlanden mit einem Anteil von 7,5 % und der Volksrepublik China mit 7,4 %. Anschließend folgen die Vereinigte Staaten (6,3 %), Italien (5,8 %) und dem Vereinigtes Königreich (5,6 %).

Die Zahl der Beschäftigten in ausgewählten Dienstleistungsbereichen insgesamt ist in Deutschland im vierten Quartal letzten Jahres gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,9 % gestiegen. Gleichzeitig ist der Umsatz um 1,9 % gewachsen.

Der Auftragseingang ist im Januar in Deutschland saison- und preisbereinigt um 0,4 % gegenüber dem Vormonat und 2,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Vormonat war der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % (revidiert von -3,4 %) gesunken.

Unser Kommentar:

Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat weiter Boden gut gemacht und inzwischen fast wieder Vorkrisenniveau erreicht. Dagegen präsentieren sich die Inlandsaufträge der Konsumgüterindustrie immer noch sehr schwach und liegen weiterhin deutlich unter dem weit Vorkrisenniveau. Das heißt, den Menschen in Deutschland sitzt das Geld noch längst nicht wieder so locker wie vor der Krise.

Die OECD-Verbraucherpreise sind in den 12 Monaten bis Januar um 2,1 % gestiegen nach zuvor ebenfalls 2,1 %.

Mittwoch:

Aschermittwoch

Im saisonbereinigten Monatsvergleich ist der Wert des japanischen Auftragseingangs im Maschinenbau im Januar um 19,4 % geklettert nachdem er im Vormonat noch um 6,6 % gestiegen war. Die Kernrate ohne volatile Orders ist im privaten Sektor binnen gleicher Frist um 2,4 % gestiegen, nach 1,7 % im Vormonat.

Die Preise für von deutschen Flughäfen abgehende Luftfrachttransporte sind gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 24,1 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Preise um 23,2 %.

Die schweizerische Jahresteuerung lag im Februar bei 0,5 % nach zuletzt 0,3 %. Im Monatsvergleich ist der Preisindex der Schweiz um 0,4 % gestiegen.

Die britische Handelsbilanz weist für Januar ein Defizit in Höhe von 3,0 Mrd. Britische Pfund aus, nach einem Minus von 5,5 Mrd. im Vormonat (revidiert von -4,8 Mrd.).

Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im Januar zum Vormonat preis- und saisonbereinigt um 1,8 % gestiegen. Dies lag im Rahmen der Erwartungen. Im Vormonat war die Produktion um revidierte 0,6 % gesunken (revidiert von -1,5 %).

Der Großhandelsumsatz in den USA ist im Januar um 3,4 % gestiegen.

Die US-amerikanischen Lagerbestände im Großhandel sind gleichzeitig um 1,1 % geklettert. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,5 bis 1,0 % nach zuvor 1,1 %. Damit wurde der Vormonatswert von veröffentlichten 1,0 % nach oben revidiert.

Das Verhältnis Lagerbestände gegenüber Umsatz (Inventories/Sales Ratio) liegt in den Staaten im Berichtsmonat leicht verschlechtert bei 1,13.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 2,5 Mio. Barrel gestiegen

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,4 Mio. Barrel verringert

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 4,0 Mio. Barrel gefallen.

Donnerstag:

Das japanische Wirtschaftswachstum ist im vierten Quartal um 0,3 % gefallen. Damit wurde die vorläufige Veröffentlichung unrevidiert belassen. Annualisiert fiel die Wirtschaftsleistung um 1,6 %..

Die Zahl der australischen Arbeitslosen ist im Februar zum Vormonat um 500 auf 604.800 gefallen. Aufs Jahr gesehen ein Rückgang um 3,8 %. Saisonbereinigt ergibt sich ein Rückgang um 0,5 %. Die Arbeitslosenquote in Australien sinkt auf 5,0 %, ein Jahr zuvor hatte sie bei 5,0 % gelegen.

Die deutsche Handelsbilanz weist für Januar einen Überschuss in Höhe von 10,1 Mrd. Euro aus nach 12,2 Mrd. Euro im Vormonat und 8,1 Mrd. Euro ein Jahr zuvor.

Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im Januar Saldo ein Plus in Höhe von 7,2 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 19,3 Mrd. Euro, im Vorjahr bei 5,6 Mrd Euro.

Die Ausfuhren sind im Dezember zum Vorjahr um 78,5 Mrd. Euro geklettert. Die Einfuhren nach Deutschland sind gegenüber dem Vorjahres-Dezember auf 68,4 Mrd. Euro gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im Januar um 0,2 % gesunken. Im Vormonat hatte das Minus 0,1 % betragen. Der Inlandsumsatz ist im Januar-Jahresvergleich um 1,3 % geklettert, der Umsatz mit dem Ausland um 1,7 % gefallen.

Im Dezember ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,4 % auf 168.458 gestiegen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 2,1 % auf 31.998 gesunken. Im Zeitraum Januar bis Dezember 2010 ist die Zahl der Insolvenzen insgesamt verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,0 % gesunken, während die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Vergleich um 1,9 % zurückgegangen sind.

Unser Kommentar:

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist im vergangenen Jahr wieder gesunken, nachdem sie im Krisenjahr 2009 erstmals seit dem Jahr 2003 gestiegen war.

Die Forderungen der Gläubiger erreichten jedoch eine Rekordsumme. Die Gerichte bezifferten die Ausstände 2010 auf rund 39,0 Milliarden Euro, womit nach Angaben der Statistikbehörde die bisher höchste Forderungssumme aller Zeiten erreicht wurde.

Problematisch könnte das dann werden, sollten auch in Deutschland wegen der weltweit immer weiter um sich greifenden Staatsschuldenkrise die Zinsen ansteigen. Die Europäische Zentralbank hat ja bereits erste Warnschüsse in diese Richtung abgefeuert. Sollten im April tatsächlich die Zinsen angehoben werden, könnten auch an den Börsen unruhige Zeiten anbrechen...

Die französische Industrieproduktion im Januar gegenüber dem Vormonat um 1,0 % geklettert. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,5 % nach zuletzt 0,2 %.

Der britische Produktionsindex ist im Januar auf Jahressicht um 4,4 % gestiegen. Im Vormonat lag der Jahresvergleich mit 3,6 % im Plus.

Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für Januar ein Defizit in Höhe von 46,3 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus im Bereich 51,5 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatte das Defizit noch bei 40,3 Mrd. US-Dollar gelegen. Somit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten 40,58 Mrd. US-Dollar revidiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 397.000 gestiegen. Erwartet wurden 375.000 neue Anträge nach zuvor 371.000 (revidiert von 368.000).

Unser Kommentar:

Wie an dieser Stelle immer wieder geschrieben: Der Arbeitsmarkt in den USA ist noch nicht über den Berg. Die jüngsten Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe haben das erneut gezeigt. Sie waren überraschend stark gestiegen. Entwarnung kann hier erst gegeben werden, sollten die Werte unter 300.000 Anträge fallen.

Freitag:

Die deutschen Großhandelspreise sind im Februar gegenüber dem Vormonat um 1,4 % gestiegen nach 1,2 % im Vormonat. Im Jahresvergleich ist der Preisindex des Großhandels in Deutschland um 10,8 % geklettert nach zuvor 9,4 %.

Die Verbraucherpreise sind zum Vormonat um 0,5 % geklettert nach zuletzt -0,4 %. Die Jahresteuerung liegt bei 2,1 %. Die offizielle Erstschätzung lag bei +2,0 %.

Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Februar gegenüber dem Vorjahr um 2,2 % erhöht. Im Monatsvergleich kletterte der harmonisierte Index um 0,6 %. Die Schätzung vom 25. Februar 2011 wurde damit bestätigt.

Der deutsche Arbeitskostenindex ist im vierten Quartal 2010 um 0,7 % gestiegen. Zum Vorjahresquartal kletterte der Index in Deutschland um 1,1 %.

Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im Januar gegenüber dem Vorjahr um 7 % auf rund 20,3 Mio. geklettert. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste ist binnen Jahresfrist um 14 % auf 3,2 Mio. gestiegen. Bei Gästen aus dem Inland stieg die Übernachtungszahl um 5% auf 17,1 Millionen.

Input-seitig sind die britischen Erzeugerpreise im saisonbereinigten Monatsvergleich im Februar um 1,1 % gestiegen. Zuvor waren sie noch um 1,7 % geklettert. Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger um 14,6 % gestiegen nach +14,1 % im Vormonat.

Output-seitig sind die Erzeugerpreise im Monatsvergleich um 0,5 % gestiegen, nach zuvor +1,1 %. Auf das Jahr gesehen kletterten Sie um 4,8 % nach +4,1 % im Vormonat.

Der US-amerikanische Umsatz im Einzelhandel ist im Februar um 1,0 % gestiegen. Erwartet wurde ein leichter Umsatzrückgang von 1,0 bis 1,4 %. Im Vormonat war der Umsatz des Einzelhandels in den Vereinigten Staaten noch um 0,7 % (revidiert von 0,3 %) geklettert.

Ohne die Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz in den USA um 0,7 % gestiegen. Gerechnet wurde mit einem Bereich von 0,6 bis 1,0 %.

Der vorläufige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für die USA notiert im März bei 68,2. Erwartet wurde er im Bereich 76,5 bis 78,0. Im Vormonat hatte der Index noch bei 77,5 notiert.

Die Lagerbestände in den USA sind im Januar um 0,90 Prozent gestiegen. Experten sahen zuvor einen Anstieg von 0,70 Prozent, nach einem Plus von 0,80 Prozent zuvor.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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